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Expressionismus Literatur: Autoren, Werke und Merkmale einfach erklärt

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Expressionismus Literatur: Autoren, Werke und Merkmale einfach erklärt
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ruveyda

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Der Expressionismus in der Literatur war eine bedeutende künstlerische Bewegung von 1905 bis 1925. Geprägt von historischen Umbrüchen wie dem Ersten Weltkrieg, zielte er darauf ab, innere Gefühle und Erfahrungen intensiv nach außen zu tragen. Zentrale Themen waren Angst, Entfremdung und die Vision eines "Neuen Menschen". Die expressionistische Literatur zeichnete sich durch innovative Sprachformen, starke Bildlichkeit und die Darstellung existenzieller Krisen aus.

  • Der Expressionismus entstand als Reaktion auf gesellschaftliche und technologische Veränderungen.
  • Wichtige Motive waren Großstadterfahrungen, Ich-Zerfall und apokalyptische Visionen.
  • Expressionistische Literatur strebte nach radikaler Erneuerung von Sprache und Ausdruck.
  • Bedeutende Autoren wie Georg Heym und Franz Kafka prägten die Bewegung.
  • Die Merkmale des Expressionismus umfassten Neologismen, Farbmetaphorik und den Bruch mit traditionellen Formen.

3.12.2022

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1905 - 1925
Expressionismus
Die Epoche des Expressionismus in der Literatur 1.
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INHALT
Begriffserklär

Der Neue Mensch im Expressionismus

Das Konzept des "Neuen Menschen" spielte eine zentrale Rolle in der expressionistischen Literatur. Es basierte auf drei philosophischen Aspekten:

  1. Dialektik
  2. Vitalismus
  3. Nietzsches Idee des "Übermenschen"

Definition: Der "Neue Mensch" im Expressionismus verkörperte die Vision einer erneuerten, von gesellschaftlichen und religiösen Zwängen befreiten Menschheit.

Nietzsches Konzept des Übermenschen postulierte ein Dasein ohne religiöse Einschränkungen, zusammengefasst in der Aussage "Gott ist tot". Der Vitalismus betonte die Lebensenergie als wesentliches Element des Menschseins, während die Dialektik die Kunst der Gegensätze und deren Vereinigung in den Fokus rückte.

Highlight: Der "Neue Mensch" sollte sich aus der Apokalypse heraus entwickeln, aufgeklärt und zugleich naiv sein und die Erfahrungen der Entfremdung überwinden.

Ein Beispiel für die literarische Umsetzung dieses Konzepts findet sich in Kurt Pinthus' Gedicht "Ich, der Mensch":

Zitat: "Ich bin über den Wäldern grün und leuchtend hoch über mir ich, der Mensch."

Diese Verse illustrieren die Vision eines erhöhten, mit der Natur verbundenen menschlichen Daseins, das die expressionistische Literatur anstrebte.

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Expressionismus
Die Epoche des Expressionismus in der Literatur 1.
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Begriffserklär

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Begriffserklärung und historischer Kontext des Expressionismus

Der Expressionismus leitet sich vom lateinischen "expresso" (Ausdruck) ab und bezeichnet das Heraustragen innerer Empfindungen nach außen. Diese literarische Epoche entwickelte sich vor dem historischen Hintergrund tiefgreifender gesellschaftlicher Umwälzungen.

Definition: Der Expressionismus ist eine künstlerische Strömung, die das subjektive Erleben und die Innenwelt des Individuums in den Mittelpunkt stellt.

Der historische Kontext des Expressionismus war geprägt von:

  • Wilhelminismus und Generationenkonflikt
  • Entstehung einer Klassengesellschaft
  • Industrialisierung und Verstädterung
  • Erstem Weltkrieg
  • Beginn der Weimarer Republik

Diese Faktoren trugen zur Entstehung einer Atmosphäre bei, die Sigmund Freud treffend beschrieb:

Zitat: "Das Ich ist nicht mehr Herr im eigenen Haus."

Diese Aussage verdeutlicht die tiefe Verunsicherung und den Kontrollverlust, den viele Menschen in dieser Zeit empfanden und der sich in der expressionistischen Literatur widerspiegelte.

1905 - 1925
Expressionismus
Die Epoche des Expressionismus in der Literatur 1.
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Themen, Motive und Ziele des Expressionismus

Die expressionistische Literatur griff eine Vielzahl von Themen und Motiven auf, die die Zerrissenheit und Orientierungslosigkeit der Zeit widerspiegelten:

  • Angst vor dem Ich-Zerfall
  • Entfremdung und Reizüberflutung
  • Nihilismus und Abwesenheit Gottes
  • Ästhetik des Hässlichen
  • Leidenschaft, Liebe, Tod und Wahnsinn
  • Großstadt und Anonymität
  • Weltende und Apokalypse

Highlight: Die Darstellung von Gefühlen, Ängsten und Isolation stand im Vordergrund der expressionistischen Werke.

Die Ziele des Expressionismus waren ambitioniert und revolutionär:

  1. Erschaffung eines "Neuen Menschen"
  2. Auflösung traditioneller Denkweisen
  3. Kritik an der Industrialisierung
  4. Ausdruck der eigenen Innenwelt

Der Künstler Ernst Ludwig Kirchner brachte die Motivation vieler Expressionisten auf den Punkt:

Zitat: "Künstler wird man aus Verzweiflung."

Diese Aussage unterstreicht die intensive emotionale Triebkraft hinter der expressionistischen Bewegung.

1905 - 1925
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Sprache und literarische Formen im Expressionismus

Die expressionistische Literatur zeichnete sich durch eine revolutionäre Verwendung der Sprache aus. Zu den Merkmalen des Expressionismus in der Literatur gehörten:

  • Neologismen (Wortneuschöpfungen)
  • Intensive Ausdrucksfarben
  • Bruch mit traditionellen Formen
  • Abkehr von logischen Strukturen
  • Übertreibungen und Pathos

In der expressionistischen Lyrik finden wir eine Aneinanderreihung von Stilmitteln und eine ausgeprägte Farbmetaphorik. Die expressionistische Dramatik präsentierte oft groteske Charaktere und bediente sich der Form des Stationendramas. Die Epik des Expressionismus konzentrierte sich auf menschliche Schicksale und scheute nicht vor der starken Darstellung von Gewalt und Sexualität zurück.

Vocabulary: Stationendrama - eine dramatische Form, bei der die Handlung in lose verbundenen Szenen oder "Stationen" präsentiert wird, oft um die innere Entwicklung eines Protagonisten darzustellen.

Diese sprachlichen und formalen Innovationen dienten dazu, die innere Zerrissenheit und die intensiven Emotionen der Zeit unmittelbar zum Ausdruck zu bringen.

1905 - 1925
Expressionismus
Die Epoche des Expressionismus in der Literatur 1.
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Bedeutende Vertreter des Expressionismus

Zu den wichtigsten Autoren des Expressionismus zählen:

  1. Georg Heym (1887-1912)

    • Mitglied des "Neuen Clubs"
    • Bekannt für seine intensive Lyrik
  2. Franz Kafka (1883-1924)

    • Nicht vollständig dem Expressionismus zugehörig, aber stark von ihm beeinflusst
    • Thematisierte oft die Entfremdung des Individuums
  3. Hermann Hesse (1877-1962)

    • Griff expressionistische Themen in seinen Romanen auf

Highlight: Viele expressionistische Autoren hatten ein schwieriges Verhältnis zu ihren Eltern, was sich in ihren Werken widerspiegelte.

Der "Neue Club", eine Vereinigung junger Studenten und Künstler, gilt als Keimzelle des Expressionismus in der Literatur. In ihrem "Neopathetischen Cabaret" fanden Vorträge und Lesungen statt, die die neue literarische Bewegung prägten.

1905 - 1925
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Die Epoche des Expressionismus in der Literatur 1.
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Expressionistische Werke: "Die Irren" und "Der Steppenwolf"

Georg Heyms Gedicht "Die Irren" (1910) ist ein Paradebeispiel für expressionistische Lyrik:

Zitat: "Der Mond tritt aus der gelben Wolkenwand. Die Irren hängen an den Gitterstäben, Wie große Spinnen, die an Mauern kleben. Entlang den Gartenzaun fährt ihre Hand."

Diese Verse illustrieren die für den Expressionismus typische Verbindung von grotesken Bildern und intensiver Emotionalität.

Hermann Hesses Roman "Der Steppenwolf" (1927) greift ebenfalls expressionistische Themen auf:

Zitat: "Ach, es ist schwer, diese Gottesspur zu finden inmitten dieses Lebens, das wir führen, inmitten dieser so sehr zufriedenen, so sehr bürgerlichen, so sehr geistlosen Zeit..."

Hier wird die Entfremdung des Individuums von der Gesellschaft thematisiert, ein zentrales Motiv der expressionistischen Literatur.

Beide Werke zeigen exemplarisch, wie der Expressionismus innere Konflikte und gesellschaftliche Kritik in kraftvolle literarische Bilder umsetzte.

1905 - 1925
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Die Epoche des Expressionismus in der Literatur 1.
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Der Expressionismus in der Literatur war eine bedeutende künstlerische Bewegung von 1905 bis 1925. Geprägt von historischen Umbrüchen wie dem Ersten Weltkrieg, zielte er darauf ab, innere Gefühle und Erfahrungen intensiv nach außen zu tragen. Zentrale Themen waren Angst, Entfremdung und die Vision eines "Neuen Menschen". Die expressionistische Literatur zeichnete sich durch innovative Sprachformen, starke Bildlichkeit und die Darstellung existenzieller Krisen aus.

  • Der Expressionismus entstand als Reaktion auf gesellschaftliche und technologische Veränderungen.
  • Wichtige Motive waren Großstadterfahrungen, Ich-Zerfall und apokalyptische Visionen.
  • Expressionistische Literatur strebte nach radikaler Erneuerung von Sprache und Ausdruck.
  • Bedeutende Autoren wie Georg Heym und Franz Kafka prägten die Bewegung.
  • Die Merkmale des Expressionismus umfassten Neologismen, Farbmetaphorik und den Bruch mit traditionellen Formen.

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Der Neue Mensch im Expressionismus

Das Konzept des "Neuen Menschen" spielte eine zentrale Rolle in der expressionistischen Literatur. Es basierte auf drei philosophischen Aspekten:

  1. Dialektik
  2. Vitalismus
  3. Nietzsches Idee des "Übermenschen"

Definition: Der "Neue Mensch" im Expressionismus verkörperte die Vision einer erneuerten, von gesellschaftlichen und religiösen Zwängen befreiten Menschheit.

Nietzsches Konzept des Übermenschen postulierte ein Dasein ohne religiöse Einschränkungen, zusammengefasst in der Aussage "Gott ist tot". Der Vitalismus betonte die Lebensenergie als wesentliches Element des Menschseins, während die Dialektik die Kunst der Gegensätze und deren Vereinigung in den Fokus rückte.

Highlight: Der "Neue Mensch" sollte sich aus der Apokalypse heraus entwickeln, aufgeklärt und zugleich naiv sein und die Erfahrungen der Entfremdung überwinden.

Ein Beispiel für die literarische Umsetzung dieses Konzepts findet sich in Kurt Pinthus' Gedicht "Ich, der Mensch":

Zitat: "Ich bin über den Wäldern grün und leuchtend hoch über mir ich, der Mensch."

Diese Verse illustrieren die Vision eines erhöhten, mit der Natur verbundenen menschlichen Daseins, das die expressionistische Literatur anstrebte.

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Der Expressionismus leitet sich vom lateinischen "expresso" (Ausdruck) ab und bezeichnet das Heraustragen innerer Empfindungen nach außen. Diese literarische Epoche entwickelte sich vor dem historischen Hintergrund tiefgreifender gesellschaftlicher Umwälzungen.

Definition: Der Expressionismus ist eine künstlerische Strömung, die das subjektive Erleben und die Innenwelt des Individuums in den Mittelpunkt stellt.

Der historische Kontext des Expressionismus war geprägt von:

  • Wilhelminismus und Generationenkonflikt
  • Entstehung einer Klassengesellschaft
  • Industrialisierung und Verstädterung
  • Erstem Weltkrieg
  • Beginn der Weimarer Republik

Diese Faktoren trugen zur Entstehung einer Atmosphäre bei, die Sigmund Freud treffend beschrieb:

Zitat: "Das Ich ist nicht mehr Herr im eigenen Haus."

Diese Aussage verdeutlicht die tiefe Verunsicherung und den Kontrollverlust, den viele Menschen in dieser Zeit empfanden und der sich in der expressionistischen Literatur widerspiegelte.

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Themen, Motive und Ziele des Expressionismus

Die expressionistische Literatur griff eine Vielzahl von Themen und Motiven auf, die die Zerrissenheit und Orientierungslosigkeit der Zeit widerspiegelten:

  • Angst vor dem Ich-Zerfall
  • Entfremdung und Reizüberflutung
  • Nihilismus und Abwesenheit Gottes
  • Ästhetik des Hässlichen
  • Leidenschaft, Liebe, Tod und Wahnsinn
  • Großstadt und Anonymität
  • Weltende und Apokalypse

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Die Ziele des Expressionismus waren ambitioniert und revolutionär:

  1. Erschaffung eines "Neuen Menschen"
  2. Auflösung traditioneller Denkweisen
  3. Kritik an der Industrialisierung
  4. Ausdruck der eigenen Innenwelt

Der Künstler Ernst Ludwig Kirchner brachte die Motivation vieler Expressionisten auf den Punkt:

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Sprache und literarische Formen im Expressionismus

Die expressionistische Literatur zeichnete sich durch eine revolutionäre Verwendung der Sprache aus. Zu den Merkmalen des Expressionismus in der Literatur gehörten:

  • Neologismen (Wortneuschöpfungen)
  • Intensive Ausdrucksfarben
  • Bruch mit traditionellen Formen
  • Abkehr von logischen Strukturen
  • Übertreibungen und Pathos

In der expressionistischen Lyrik finden wir eine Aneinanderreihung von Stilmitteln und eine ausgeprägte Farbmetaphorik. Die expressionistische Dramatik präsentierte oft groteske Charaktere und bediente sich der Form des Stationendramas. Die Epik des Expressionismus konzentrierte sich auf menschliche Schicksale und scheute nicht vor der starken Darstellung von Gewalt und Sexualität zurück.

Vocabulary: Stationendrama - eine dramatische Form, bei der die Handlung in lose verbundenen Szenen oder "Stationen" präsentiert wird, oft um die innere Entwicklung eines Protagonisten darzustellen.

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Zu den wichtigsten Autoren des Expressionismus zählen:

  1. Georg Heym (1887-1912)

    • Mitglied des "Neuen Clubs"
    • Bekannt für seine intensive Lyrik
  2. Franz Kafka (1883-1924)

    • Nicht vollständig dem Expressionismus zugehörig, aber stark von ihm beeinflusst
    • Thematisierte oft die Entfremdung des Individuums
  3. Hermann Hesse (1877-1962)

    • Griff expressionistische Themen in seinen Romanen auf

Highlight: Viele expressionistische Autoren hatten ein schwieriges Verhältnis zu ihren Eltern, was sich in ihren Werken widerspiegelte.

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Georg Heyms Gedicht "Die Irren" (1910) ist ein Paradebeispiel für expressionistische Lyrik:

Zitat: "Der Mond tritt aus der gelben Wolkenwand. Die Irren hängen an den Gitterstäben, Wie große Spinnen, die an Mauern kleben. Entlang den Gartenzaun fährt ihre Hand."

Diese Verse illustrieren die für den Expressionismus typische Verbindung von grotesken Bildern und intensiver Emotionalität.

Hermann Hesses Roman "Der Steppenwolf" (1927) greift ebenfalls expressionistische Themen auf:

Zitat: "Ach, es ist schwer, diese Gottesspur zu finden inmitten dieses Lebens, das wir führen, inmitten dieser so sehr zufriedenen, so sehr bürgerlichen, so sehr geistlosen Zeit..."

Hier wird die Entfremdung des Individuums von der Gesellschaft thematisiert, ein zentrales Motiv der expressionistischen Literatur.

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