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Deutsch - Fabelanalyse Aufgabe: Fabel Der Tanzbär analysieren Die Fabel "Der Tanzbär" wurde 1759 von Gotthold Ephraim Lessing veröffentlicht und gehört zur Epoche der Aufklärung. Sie handelt von einem Tanzbären, der zurück in seiner Heimat ist und bei seinen Artgenossen mit seiner Tanzerei angeben möchte, diese aber von einem alten Bären als Darstellung der Sklaverei durchschaut wird. Mit der Fabel wird Kritik am listigen Hofleben, als auch am Bürgertum geäußert, da dieser sich als Heuchler am Adel orientiert und nichts an seiner Unmündigkeit bzw. am Unwissen ändern möchte. Es handelt sich um eine kurze Fabel, die in einer leicht verständlichen Sprache geschrieben wurde, wo die Tiere keine richtigen Namen haben. Es gibt keine Zeitangaben, aber es ist bekannt, dass es sich beim Ort um den Wald handelt. Jedoch gibt es auch Abweichungen des typischen Fabelaufbaus, denn die Fabel besteht nicht nur aus Tieren, sondern auch aus einem Hofmann (Mensch) und außerdem gibt es einen Zeitformwechsel vom Präteritum ins Präsens im zweiten Abschnitt. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Fabel einen Gedichts ähnlichen Aufbau hat und es zum Teil Reime gibt. Die Fabel ist in zwei Abschnitten eingeteilt. Der 1. Abschnitt (Z. 1-11) beginnt mit der Situation, wo der Bär nach seiner Gefangenschaft zurück in den Wald kommt und seinen Artgenossen ein Tanz vorführt, indem er auf seine Hinterfüßen tanzt, welches ein Zeichen der Sklaverei und Quälerei darstellt (vgl. Z. 2ff.). Für die Gefangenschaft wird die Metapher der Kett' entrissen (Z. 2) verwendet, was zur Veranschaulichung dient. Danach kommt es zum Actio des Tanzbären, der mit seinem neuen Talent bei den anderen Bären prahlt und es Kunst nennt (Z. 6), das ebenfalls eine Metapher ist, die die überflüssige Prahlerei veranschaulicht. An der Wortwahl und Handlung des Tanzbären, können ihm schon Charaktereigenschaften zugeordnet werden. Der Tanzbär hat eine eingebildete, selbstverliebte, und von sich überzeugte Persönlichkeit, die außerdem auch unaufgeklärt ist (vgl. Z. 6f.). Außerdem tut er so, als wäre sein Tanzauftritt von Besonderheit, was an,, Tut mir es nach, wenn's euch gefällt, und wenn ihr könnt! (Z. 7f.) zu sehen ist. Daraufhin kommt es zum Reactio, wo ein alter Bär die Tanzerei des Tanzbären als Darstellung der Sklaverei enttarnt und Kritik an seiner Unmündigkeit übt. Der alte Bär übt ein Appell aus, damit der Tanzbär wieder verschwindet (vgl. 8) und kritisiert sein "Meisterwerk" auf eine sarkastische Weise (vgl. Z. 9f.). Ebenfalls benutzt der alte Bär eine Alliteration "sie sei so schwer" (Z. 9) und "Sie sei so rar sie sei!" (Z. 10), die auch eine Anapher ist, die das ganze betont und einprägsamer macht. Anschließend appelliert der alte Bär wieder, dass er sich seiner Sklaverei bekennen und sich unterwerfen soll (vgl. Z. 11). Im 2. Abschnitt (Z. 12-18) kommt es zum Wechsel der Zeitform in Präsens, dass die Intention hat, die allgemeine Überlegung anzuregen. Außerdem wird die Identität des Tanzbären als Hofmann enttarnt (vgl. Z. 12f.) und es kommt zum Epimythion (Moral: nachgestellter Lehrsatz). Der gesamte Abschnitt ähnelt einem Gedankengang oder einer wörtlichen Rede, wo mit einer Anapher (vgl. Z. 12f.) die charakteristischen Eigenschaften des Hofmannes anhand einer Antithese dargestellt werden (vgl. Z. 13). Dabei werden die beiden Kontraste Schmeichelei und List" (Z. 13) und Witz und Tugend (Z. 14) gegenübergestellt. Mit der Metapher, mit Wort TI 1 und Schwur als Kompliment spielt (Z. 16) wird dargestellt, dass man dem Hofmann nicht vertrauen kann und sein Wort bzw. seine Versprechen keinen Wert haben. Und mit einer weiteren Anapher (vgl. Z. 17) wird die Fabel mit einer rhetorischen bzw. offenen Frage und einer Antithese beendet, ob dem Hofmann nun Lob oder Tadel (Z. 18) einschließt (vgl. Z. 17f.) Die Fabel übt Kritik am listigen Hofleben und dem Bürgertum, der vom Tanzbären verkörpert wird, da sie sich an den Verhaltensweisen und Werten des Adels orientieren. Damit macht das Bürgertum sich lächerlich und versucht so sein, wie sie nicht sind, d.h. sie handeln gegen die Natur", wie es auch beim Tanzbären dargestellt wurde. Außerdem kann man die Lehre ziehen, dass die Schmeichelei der Adeligen die Unmündigkeit des Bürgertums nicht befreit. Zur Fabel lässt sich sagen, dass sie die Fabeltheorie Lessings, hinsichtlich der Kürze, Prägnanz und Thematik entspricht. Wie in seiner Fabeltheorie, handelt es sich auch hier um die Kritik am Bürger, der sich vom Adel bevormunden lässt und sich seines eigenen Verstandes nicht bedient. Und ebenfalls wird Kritik am intriganten, unehrlichen Hofleben des Adels geäußert. Was außerdem eine wichtige Rolle in Lessings Fabeltheorie spielt, ist das Fehlen einer schon explizit genannten Moral, damit der Leser zum eigenen Denken angereizt wird, was auch in dieser Fabel erfüllt wurde.
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