Charaktere und ihre Beziehungen
Die Charakterisierung Faust erfolgt in dieser Szene indirekt durch Mephistopheles, der ihn in den schillerndsten Farben beschreibt, um Gretchens Interesse zu wecken. Faust selbst ist nicht anwesend, aber seine Wirkung auf die Handlung ist dennoch stark spürbar.
Zwischen Marthe und Margarete besteht eine enge Beziehung. Sie sind Nachbarinnen und scheinen gut befreundet zu sein. Margarete bringt ihren gefundenen Schmuck zu Marthe, was ihr Vertrauen zueinander zeigt. Im Gegensatz zum teuflischen Mephistopheles wirken beide Frauen gutmütig und leichtgläubig.
Besonders interessant ist Marthes Reaktion auf den Tod ihres Mannes. Ihr anfänglicher Schock weicht schnell der Wut über das fehlende Erbe. Dies zeigt, dass ihre Trauer oberflächlich ist und vor allem materiellen Überlegungen entspringt. Die gescheiterte Ehe wird offenbar, als Mephistopheles von einer angeblichen Affäre des Mannes berichtet.
Der Standesunterschied zwischen Mephistopheles und den Frauen wird durch sein höfliches, gebildetes Auftreten betont. Er nutzt seine überlegene Position geschickt aus, um die Frauen zu manipulieren, ohne dass sie seinen Plan durchschauen.