Fausts Vision einer neuen Heimat
In diesem Auszug aus Faust 2 präsentiert Goethe Fausts Schlussmonolog, der seine Vision einer zukünftigen Gesellschaft enthüllt. Der Text beginnt mit Fausts Vorstellung, Räume für Millionen zu eröffnen, die in einer tätigen und freien Gemeinschaft leben sollen.
Highlight: "Eröffn' ich Räume vielen Millionen, Nicht sicher zwar, doch tätig-frei zu wohnen."
Faust beschreibt die Transformation einer sumpfigen Landschaft in fruchtbares Gefilde. Er sieht dies als seine letzte große Errungenschaft an.
Vocabulary: "Pfuhl" - Ein anderes Wort für Sumpf oder Tümpel, das hier die negative Konnotation des stagnierenden Gewässers verstärkt.
Die Sprache des Textes ist reich an literarischen Mitteln. Goethe verwendet Alliterationen, Metaphern und Parallelismen, um Fausts Vision zu verdeutlichen und zu verstärken.
Example: Die Alliteration in "Den faulen Pfuhl auch abzuziehn" betont die Negativität des Sumpfes.
Faust stellt sich eine ideale Gesellschaft vor, in der Menschen aller Generationen gemeinsam tätig sind und in Freiheit leben. Er sieht dies als den Höhepunkt seines Lebenswerks an.
Quote: "Solch ein Gewimmel möcht' ich sehn, Auf freiem Grund mit freiem Volke stehn."
Der Monolog gipfelt in Fausts berühmten letzten Worten, in denen er den höchsten Augenblick seines Lebens genießt und sich wünscht, dass die Spuren seines Wirkens nicht vergehen mögen.
Definition: "Äonen" sind hier als unermesslich lange Zeiträume zu verstehen, was die Ewigkeitsperspektive von Fausts Wunsch unterstreicht.
Diese Szene ist von großer Bedeutung für die Interpretation des Faust, da sie Fausts endgültige Erlösung andeutet. Trotz seines Paktes mit Mephisto findet Faust am Ende Erfüllung in der Vision einer besseren Zukunft für die Menschheit.
Highlight: Fausts letzte Worte "Im Vorgefühl von solchem hohen Glück, Genieß ich jetzt den höchsten Augenblick" markieren den Höhepunkt seines Strebens und deuten auf seine bevorstehende Erlösung hin.
Für die Faust-Interpretation im Abitur ist dieser Schlussmonolog von zentraler Bedeutung, da er Fausts Entwicklung und die übergreifenden Themen des Werkes zusammenfasst.