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Faust

7.5.2021

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1. Figuren und Beziehungen
2. Hauptfigur - Mephisto
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Inhaltsangabe 1. Figuren und Beziehungen 2. Hauptfigur - Mephisto 3. Themen 4. Faust- Menschenbild 5. Faust- Inhalt und Interpretation 6. Faust- Bezüge 7. Faust- Gretchentragödie 8. Faust- Inhalt und Interpretation des zweiten Teils 9. Faust- Schuldfrage 10. Faust als Drama Heinrich Faust ● ● ● ● ● ● ● FAUST ZUSAMMENFASSUNG ● ● ● ● ● hat alles studiert was man studieren konnte und denkt trotzdem er wüsste nichts Will die irdische Beschränktheit überschreiten →will wissen was die Welt im Innersten zusammenhält ist Überheblich →→ bezeichnet sich selber als Gott, sieht sich ebenwürdig Denkt, er wäre Mephisto überlegen ist Gelehrter, möchte jedoch nicht nur die Lehre begreifen, sondern auch selbst Forschungen anstellen um etwas neues zu entdecken Margarete (Gretchen) Wichtige Personen typischer Mensch der Sturm und Drang Zeit →→ Natur, Gefühl, Genie, Freiheit jedoch auch seelisches Tief und denkt an Selbstmord kein Interesse an weltlichen Genüssen →→→ in Hexenküche ändert sich dies Wissenschaftler hoch gebildet, belesen leidenschaftlich und ruhelos unzufrieden mit Grenzen des Menschen → Aggression, Unausgeglichenheit teilweise Sturm und Drang Genie, da irrational, Streben = natürlicher Drang, kein Bücherwissen, hält sich nicht an Regeln, Narzissmus (hält sich stellenweise für Gott), emotio statt ratio aufklärerisches Ideal = Streben nach Erkenntnis ● Interessiert sich noch nicht für Männer → weist Faust ab ● Interessiert nach Materiellem Kränkelnde Mutter, Margarete muss deshalb ihre Schwester alleine groß ziehen - Verliebt sich in Faust und wird schwanger → Ertränkt das Neugeborene in panischer Angst →→ Wird wegen Kindstötung zum Tode verurteilt 14 Jahre alt,...

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noch sehr jung aber im heiratsfähigen Alter Wohlerzogen, naiv, lieb, anständig, religiös und gottesfürchtig → Ideal des Kleinbürgertums argarete wird im Verlauf zum direkten Gegenspieler Mephistopheles kleinbürgerliches, religionsbehaftetes, naives Mädchen ● Wirtstochter ungebildet, religiös, gefühlvoll Schwester + Vater sind tot Gegenstück zu Faust 1 Marthe ● ● ● ● ● Valentin ● ● ● ● Wagner ● ● Margaretes Nachbarin Idealtypische Kontrastfigur zur frommen, integren und schlichten Margarete gierig, religiös, moralisch ungebunden, bestimmend, hängt am Materiellen durch den Verlust ihres Mannes erhofft sie sich ein materielles Erbe, bekommt aber keins ● ,,Bücherwurm" ● denkt pragmatisch und am realistisch Machbaren orientiert empfänglich für Mephisto, in dessen Plan sie gut passt ● Mephistopheles ● Repräsentant enger kleinbürgerlicher Moralvorstellungen und einer unbarmherzigen Verständnisweise des Christentums ● Die in seinen Augen unverzeihlichen Verfehlungen seiner Schwester geben ihm die formale moralische Legitimation mit jedweder Form der Nächstenliebe, Güte und Menschlichkeit zu brechen, um letztlich bloß egoistisch seiner verletzten Eitelkeit genüge zu tun Soldat ● Wissen aus Vergangenheit Gewinnorientiert Wissen, um Rum, Anerkennung und Ansehen in Gesellschaft zu erreichen • begleitet Faust und möchte ihm vom rechten Weg abbringen →irdischen Genüsse schmackhaft machen und dadurch seine Seele gewinnen (wie im Pakt ausgehandelt) Instrument des Herrn und der Schöpfung → Teil des großen Ganzen: ,,Jene Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft" bewundert Faust rational (Parodie eines Aufklärers) Zerstörungsdrang: → Will die Welt ins Chaos stürzen → Verachtet die Schöpfung Will das Höchste der Menschen (Liebe) auf das Niedrigste (Triebe) herabziehen Eröffnet Faust neue Genussmöglichkeiten → Erhofft sich, Faust dadurch auf seine Bahn lenken zu können verkörpert das Böse, sieht jedoch nicht so aus →→ ist klug, intelligent, höflich und freundlich ist Gott untergeordnet und zählt wie die Engel zu Gottes Gesinde → wirken am göttlichen Werk mit vielschichtig, listig, emotionslos, wortgewandt typische Eigenschaften eines Teufels kritisiert Werk Gottes: Menschen plagen sich nur, sind tierisch, triebhaft versteht Fausts Streben nicht, da er nur das Triebhafte kennt, nicht Streben der Menschen nach einem höheren Ziel ebenbürtiger Gesprächspartner für Faust verkörpert negatives Prinzip gesittet, höflich, freundlich, aber auch verspottend er ist nicht schuldig, da er Fausts Diener, Geselle, Knecht ist 2 ● Hauptperson - Mephisto Mephistopheles, der allgemein als Mephisto bezeichnet wird, ist ein übermenschliches Wesen. Nicht nur das, er ist sogar der Teufel (353, 1408, 1410, 1866, 2496, 2504). Mephisto verändert über das Drama seine Verkleidung. Mal tritt er als Schüler (1324), mal als Junker (1535) und sogar als Faust (1846 f.) auf. Mephisto weiß über sich selbst, dass er böse (1343 f.) und listenreich (1655, 2658) ist. Obwohl er der Teufel ist, scheint er sich an einige Regeln zu halten und Prinzipien zu haben (1394, 1410, 1417, 1508, 1714 f.). Entgegen der allgemeinen Vorstellung, scheint Mephisto ein gutes Verhältnis zu Gott zu pflegen (350). Wie für den Teufel üblich verabscheut Mephisto die Menschheit und die Erde (286, 288, 297, 298, 1637). Außerdem schließt er gerne Pakte und Wetten (312, 1644 f., 1697). Mephisto kann zwar zaubern (1440 ff., 1582, 1688 f.), dennoch hat er keine Macht über Menschen, sofern er sie für tugendhaft hält (2626). Mephisto scheint die Welt etwas positiver zu sehen als Faust und wirkt auch voller Tatendrang (1532 f., 1572, 1645, 1672, 1834). Außerdem hegt er Leidenschaft für den Genuss (2160). Mephisto kritisiert außerdem das weltliche Wissen und zieht es ins Lächerliche (1851, 1912 f., 1929 ff., 1950 f., 1960 f., 1972 f., 1976, 1978 f., 1986, 1989 f., 2013 f., 2029, 2033 ff.). Abgesehen davon ist Mephisto der einzige Charakter, der gelegentlich zu Scherzen aufgelegt ist (1892). ● ● ● ● Rollen Mephistos ● ● ● ● Seine Paraderolle ist die des Schlakses, der ironisiert und ins lächerliche zieht Mephisto spricht die gelungensten und einprägsamsten Verse Gleichzeitig ist er der intrigante Kuppler, der Faust mir Gretchen zusammenbringt Er brilliert in dieser Funktion, da er Faust Triebwillen immer wieder anstachelt und sich danach darüber spottet ● Tragik: immer, wenn Ziel (das Böse) zum Greifen nahe ist: Wendepunkt, z.B. aus Pakt wird Wette, aus triebhafter Begierde wird Liebe will, dass Faust aufhört, nach mehr Wissen zu streben; Faust soll durch 2. Seele, die triebhafte, zufrieden sein und zum Augenblick ,,verweile doch, du bist so schön" sagen ● ● Hauptziel Mephisto: versucht eine Wette mit Gott abzuschließen. Er sagt, es werde ihm gelingen, den Doktor Heinrich Faust vom rechten Wege abzubringen Erste Begegnung mit Faust: o Mephisto ist in der Gestalt eines Pudels, die Faust Aufmerksamkeit erweckt und somit ohne große Mühen in sein Studierzimmer bringt ● Mephisto ist sehr wandlungsfähig Er steht den lobenden Engeln der himmlischen Rahmenhandlung gegenüber sowie ist ein irdischer Alleskönner Er verkörpert die Doppelmoral der Gesellschaft Er besitzt keine Gefühle Er ist der Herr der dämonischen und sinnlich entfesselten Gegenwelt. In der Szene „Hexenküche" wird er bildlich als König verehrt Macht und Ohnmacht Seine Macht ist begrenzt Listige Spionage schein seine Spezialität zu sein. Denn er hat Gretchens Beichte mitgehört (vgl. 2625) und kennt alle Details, mit denen die Mutter Gretchen das erste Kästchen weggeben lassen (vgl. 2831). Auch hat er von Marthes Verlangen nach einem Todesschein erfahren (vgl. 2872) und kann dies für dies für die Anbahnung eines Treffens zwischen Faust und Gretchen nutzen. Nicht zuletzt weiß er von Gretchen 3 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Kerkerhaft und Verurteilung, verschweigt es aber zugunsten seiner Verführungsstrategie in der „Walpurgisnacht" Er dreht den christlichen Schöpfungsmythos um und setzt das Dunkle, das Böse an den Anfang und die eigene Wertigkeit zu erhöhen bzw. absolut zu setzen Themen des Romans Der Grundkonflikt-Gut und Böse, Protagonist und Antagonist, Bedrohung und Rettung Damit verkennt Mephisto aber seine begrenzte Funktion im göttlichen Schöpfungsplan Aus dem „Prolog im Himmel" geht hervor, dass der Herr ihm eine konkrete Aufgabe zugewiesen hat. Er soll verhindern, dass der Mensch selbstgenügsam aufhört, nach Höherem zu streben ● Mephisto ist somit kein Gegenspieler, sondern ein Mitspieler des Herrn Er ist dem Herrn insgesamt deutlich untergeordnet. Mephisto muss dem Herrn um Erlaubnis fragen, ob er Faust in Versuchung führen darf ● Auch im Studierzimmer zeigt sich die begrenzte Macht Mephistos. Denn im Großen und Ganzen kann er nicht verrichten. Nicht einmal das Zimmer kann er verlassen, da ihm das Pentagramm den Weg versperrt Die Erkenntnis der begrenzten Macht Mephistos hilft Faust, auf Augenhöhe mit dem Teufel verhandeln zu können Damit hat Mephisto von vornherein verloren. Faust gestaltet das Angebot des Paktes in eine Wette um, die Mephisto nicht gewinnen kann. Denn nach der wichtigen Aussage im ,,Prolog im Himmel" wird der Herr seinen Knecht bald in die „Klarheit führen" d.h. aus dem Irrtum retten Lässt Faust nicht zur Ruhe kommen -> schießt sich ins eigene Bein Gott ist sich sicher, dass auch wenn Faust fällt und ihm nicht wirklich zugewandt ist, er den rechten Weg doch noch realisieren wird Scheitern und Gelingen Der Ausgang der Wette und die Verdammnis oder Rettung des Protagonisten bleiben in Teil 1 offen Mephisto als Antagonist von Faust, der das Ziel hat, die Wette, um Fausts Seelenheil zu gewinne Bringt Faust dazu gegen die ursprüngliche menschliche Natur zu handeln und des Drangs Grenzen zu überschreiten und dafür selbstgefällig zu genießen Mephisto soll den Menschen anstacheln, sodass er nicht erschlafft -> Er schafft Umstände, aber der Mensch schafft es zurück auf den göttlichen Weg, Er ist also Katalysator des Guten Irren und Streben Faust hat sich hohe Ziele gesetzt, die er durch Zerstörung und Trieb erreichen wollte, scheint aber am Ende weitestgehend gescheitert Mephisto scheitert des Öfteren Liebe und Verbundenheit zwischen Faust und Gretchen scheitert ,,Der Mensch irrt so lang er strebt" -> Thematik im Prolog im Himmel Faust schwankt zwischen Depressionen und Euphorie, sein Verstand wird jedoch nicht zerstört Faust als Stellvertreter der Menschheit -> findet letztendlich den rechten Weg Mephisto soll dieses Streben wachhalten Mephisto als Hilfe zur Vollkommenheit 4 Gretchen wird immer tiefer in den Sod der seelisch-geistigen Verwirrung gezogen Obsessive Fixierung auf Faust -> als dieser sie retten will handelt sie gefasst und entschieden Gretchen wird im von ihrem Irrweg Kerker erlöst, auf den sie von Faust geführt wurde Vermischung von Magischen und der Realität Beginn des Dramas im Himmel Erdgeisterscheinung in Flammen, den Faust herbeigeholt hat und denkt er wäre ihm übergeordnet Mephistos Erscheinung als Pudel Auerbacher Keller, Hexenküche Mephistos Einfluss in den Verlauf der Gretchentragödie Mephistos Unterstützung beim Duell gegen Valentin Walpurgisnacht Kerkerszene ● ● ● ● Universitätssatire ● ● ● Epochenbedeutung Ursprünge des Dramas im Sturm und Drang -> Schwerpunkt auf die Gretchentragödie Faust als Verkörperung von Goethe selber ● ● Goethe vermischt Zeitebenen, zum einen die Schwelle zur früheren Neuzeit (Mittelalter) und seine Lebensjahre Enttäuscht von den bestehenden Wissenschaften, wendet er sich der Magie zu, welche früher unerforscht war und heute der modernen Naturwissenschaft ähnelt Wagner verkörpert die Buchvernarrten Gelehrten von damals -> veraltete Methodik Schülergespräch kritisiert und belustigt die damaligen Lerninhalte im 18. Jahrhundert -> Bewahrung von Lerninhalten war wichtiger als neues Wissen zu erlangen Auerbacher Keller parodiert das typische Studentenleben: Geselligkeit und Erkenntnisdrang ● Weitere Fassung entstand in der Weimarer Klassik, nachdem Faust durch den Schrecken der Französischen Revolution vom ,,Kämpferbewusstsein" abließ und Faust als Repräsentanten der gesamten Menschheit umfunktioniert wird spiegelt die Auseinandersetzung mit den Phänomenen des Umbruchs zur Moderne -> Zerfall der Feudalgesellschaft, Beginn der Industrialisierung, Übergang zum Kapitalismus Prolog im Himmel Menschenbild des Herrn Faust- Menschenbild Krönung der Schöpfung Mensch ist leicht beeinflussbar und neigt oft zur Inaktivität o Des Menschen Tätigkeit kann allzu leicht erschlaffen, er liebt sich bald die unbedingte Ruh;" Besitzt aber die Fähigkeit, Gutes und Böses zu unterscheiden O ,,Ein guter Mensch, in seinem dunklen Drange, ist sich des rechten Weges wohl bewusst." 5 ● ● ● ● ● ● ● Beschreibt das göttliche im Menschen Mensch ist fehlerhaft, aber zum Guten bestimmt Gärtnermetapher: Wissen, dass die Pflanze die in ihren angelegten Anlagen zur Entfaltung bringen wird Menschenbild von Mephistopheles ● ● Kann durch ständiges Streben, aufgrund der Teilhabe am „Himmelslicht", seine Anlagen und sein Wesen verwirklichen O Verwirrung und Irrtum sind Teil des Strebens und führen zur Klarheit Positives Menschenbild! ● Der Mensch kann also sein Leben selbst in die Hand nehmen, sich zu einem vollkommenen Menschen entwickeln, da er zur Vernunft begabt ist Auch, wenn er um Wünsche, Träume und Ziele zu erreichen, nicht immer im Sinne des Schöpfers handelt und leicht vom rechten Weg abzubringen ist „Es irrt der Mensch, solang er strebt.“ ➤ ● O ● O Irren ist eine notwendige Begleiterscheinung des aktiven sich (geistig/ sozial) entwickelnden Menschen Gefahr aber: Mensch erschafft, ruht sich zu früh aus, wird bequem Deswegen: hat Gott den Teufel erschaffen, der die Menschen anstachelt, verführt, etwas Böses zu tun, damit der Mensch wieder strebt, aufsteht, aktiv wird und das Gute tut (340-43) Durch die Vernunft hat der Mensch Teil am Unendlichen, unterliegt aber der Endlichkeit alles Lebenden durch Raum und Zeit außerdem ist er den Gesetzen der Sinnlichkeit unterworfen Daraus ergibt sich seine Doppelnatur: Zwei Seelen wohnen, ach! In meiner Brust" Sieht nur das Leid und Elend der Menschen und versucht die Neigung des Menschen zu nutzen, um ihn vom rechten Weg abzubringen und von Gott zu entfernen Mensch wie Zikade; entwickelt sich nicht, bleibt immer gleich, obwohl er sich bemüht, erreicht er es nicht (287-90) Der Mensch unterscheidet sich durch Vernunft vom Tier, im Handeln gleichen sie sich aber o Negatives Menschenbild Beschreibt das tierische im Menschen Mephisto ist nicht der Gegenspieler des Herrn, sondern einer seiner Diener wie die drei Erzengel O Hat also seinen festen Platz in der göttlichen Weltordnung Mensch als „Fehlkonstruktion", die aufgrund ihrer Verfasstheit leidet und unzufrieden ist Zikadenmetapher: Mensch macht große Sprünge, fällt aber immer wieder auf den Boden Mensch als Mängelwesen, welches eine Zwienatur hat (halb Vernunftwesen, halb Tier); Mensch kann seinem Schicksal nicht entkommen; kann sich auch nicht egal wie sehr er es auch versucht Im Gegensatz zum geistigen Prinzip des Herrn leugnet Mephisto, dass sich der Mensch des „rechten Weges wohl bewusst" sei (V. 329) Für ihn ist der Mensch nicht vernunftgeleitet, sondern triebgesteuert Er hält sich in Gottes Schöpfung für was Besseres, sei aber letztlich ,,tierischer als jedes Tier" (V. 286) → Er vertritt damit ein animalisches Bild des Menschen, dessen Streben vergeblich sei, da er ohne Verstand nicht von der Stelle komme 6 → Aufgrund dieses Menschenbildes kann Mephisto Faust Problematik nicht vollständig begreifen ● ● Merkmale des klassischen Menschenbildes ● ● ● ● Gottesbild Goethes Er meint, ihm durch Verführung in den Niederungen des Genusses den Moment des vollkommenen Glücks verschaffen zu können. Deshalb führ Mephisto Faust zuerst in die alkoholisierte gesellige Studentenrunde von ,,Auerbachs Keller". Dabei wird das Menschenbild Mephistos bestätigt ● Im weiteren Verlauf versucht Mephisto Faust auf das Animalische, auf die triebhafte Sinnlichkeit zu reduzieren. Doch seine Strategie scheitert. Nicht nur in der Beziehung zu Gretchen erlebt Faust nicht den Moment der Erfüllung, sondern auch im orgiastischen Sexualitätsrausch der ,,Walpurgisnacht" bleibt sein Glückserlebnis aus Faust heilt seine seelische Erschütterung, indem er die Schönheit der Natur, die ihn zu neuem Handeln anregt (Szene „Vor dem Tor") O „Schon tut das Meer sich mit erwärmten Buchten vor den erstaunten Augen auf. Doch scheint die Göttin endlich weg zu sinken; allein der neue Trieb erwacht, ich eile fort, ihr ew'ges Licht zu trinken" Die Wette zwischen dem Herrn und Mephisto und die weitere Entwicklung bringen Goethes Auffassung zum Ausdruck, dass ein gelehrter und nach Wissen strebender Mensch (Faust) sich anfangs verführen lässt (Pakt mit Mephisto), jedoch am Ende die Vernunft siegt und er auf den rechten Weg zurückfinden kann und Erlösung findet O Durch die Wette erhält Mephisto die Erlaubnis zu prüfen, ob ein Mensch auf das Element seiner dualistischen Wesensbestimmung (auf die tierische Existenz) reduziert werden kann O Die Entwicklung zur harmonischen Persönlichkeit wird zur Lebensaufgabe, indem er den Pakt mit dem Teufel eingeht Faust reizt die Möglichkeit der Überschreitung von Grenzen durch den Gebrauch der Magie und folgt deswegen Mephisto Goethe hat große Ehrfurcht vor Gott O Gott verkörpert für ihn die alles umgebende, alles einschließende Natur, aus der alles entstanden ist und zu der alles wieder zurückkehren wird Faust wird in der Szene als einen gebildeten Mann der Wissenschaft und der Bildung vorgestellt Gott sieht Faust als einen schlauen Menschen, der den Weg zum Guten immer zurückfinden wird. (329) Faust will aus seinem irdischen Dunstkreis austreten und in eine neue (göttliche) Erkenntnissphäre eindringen. Wette zwischen Mephisto und Gott Mephisto wettet, dass er Faust auf die dunkle Seite ziehen und ihn zu einem schlechten Menschen machen kann (die animalische Seite wird sich durchsetzen); ihm vom Streben abkommen lässt Gott hingegen wettet dagegen, da der in Versuchung geführter Mensch immer wieder auf den richtigen Weg zurückfinden wird. Faust - Inhalt und Interpretation 7 Nacht . ● ● ● ● ● Faust steckt in einer Krise, da ihm klar wird wie begrenzt er durch sein Wissen ist O Sucht neue Wege, um Erkenntnis zu erlangen (Magie) Sieht den Freitod als letzten Ausweg (will sich mit Gift das Leben nehmen) O Wird jedoch von dem Läuten der Osterglocken, die ihn an seine Kindheit erinnern abgehalten Bekommt durch die Erinnerung an die glücklichen Tage seiner Kindheit neue Hoffnung Unzufriedenheit über seine mangelnde Erkenntnis (V. 354-417) O Trotz seiner Karriere in den Hauptfakultäten will er mehr wissen und hat seinen Glauben und seine Lebensfreude verloren o Entgrenzungsversuch durch die Beschwörung des Makrokosmoszeichen des Nostradamus (V. 418-453) Scheitern und Verzweiflung (V. 454-459) O Entlarvt Makrokosmoszeichen 2. Entgrenzungsversuch durch Beschwörung des Erdgeistes (V. 460-481) Erneutes Scheitern (V. 482-517) O Faust fühlt sich dem Erdgeist ebenbürtig, wird jedoch von ihm abgewiesen und dominiert O Wahl des Freitods als 3. Entgrenzungsversuch (V. 690-736) Der Sinn des Lebens ist für Faust alles zu verstehen und seinen Wissensdurst zu stillen Auffassung von Wissen Faust Wagner O Er will erkennen ,was die Welt im Innersten zusammenhält" ,,Nacht" als Grundlage für alles, was folgt, da sich hier die Problematik des ewigen Strebens zeigt O Charakterisierende und expositorische Funktion O Ist bereit, alles zu tun, um neue Erkenntnisse zu erlangen (Suizid bis Pakt mit dem Teufel) o Psychischer Zwiespalt Fausts O Faust wird zum Repräsentanten der Menschheit Bezug zum „Prolog im Himmel" seine Faust dies könne man nicht lernen da das gesagte vom Herzen kommen muss (534- 535) die Geschichtsschreibung beschreibt er als lückenhaft und unbefriedigend sucht den persönlichen Bezug zur Wissenschaft das Allgemeinwissen aus den Büchern interessiert ihn nicht sondern erforscht nach dem großen Zusammenhang des Lebens die Philosophie ist eine persönliche Frage (568-569) Er blickt hinter die Fassade und gibt sich nicht mit auf den ersten Blick offensichtlichem zufrieden wie zum Beispiel. Einstellung zur Geschichtsschreibung zeigt (575-585) ● ● ● 8 Wagner hofft drauf Faust kenne ihn etwas lehren über die Kunst des Redens äußert seine Angst nie perfekt zu sein (562- 563) bewundert die Geschichtsschreibung trennt seine Studien von seinem Privatleben (599) ist ein Wissenschaftler aus Freude am Wissen und am Lernen (601) beschränkt sich auf das allgemeine akademische Wissen Wissenschaft ist für ihn unpersönlich Brauch nur genügend Wissen um die Welt zu verstehen passive Einstellung der Wissenschaft die sich auf den Studien der Gedanken anderer beschränkt (570-574) ● ● ● ● ● ● ● ● Müssen sich auf Zusammenhänge beziehen sollen irdisch und überirdisches beinhalten sollen auch durch eigene lebenspraktische Erfahrungen erwerben/ betrieben werden ganzheitlich betrachtet werden verstand Herz und Seele sind nicht für die breite Masse Sind blutleer, wenn sie nicht durch praktische Erfahrung gewonnen werden Grenzen der Schulwissenschaft sind ihm zu eng Trockenes Bücherstudium bringt keine Erkenntnis Kritisiert unhinterfragtes Auswendiglernen Bildung als eigene Erfüllung Sieht die Schönheit der Natur und verehrt sie Der Weg ist das Ziel Keine Abgrenzung vom Volk→ wird vom Volk verehrt Verachtet Wagner ist der Meinung er wisse nichts Vor dem Tor ● ● ● ● ● ► massive Ablehnung von traditionellem Wissen und dem Wissenschaftsbetrieb an ● den Universitäten Streben nach Erkenntnis O ● ● ● ● bewundert die Fortschritte der Wissenschaft hofft darauf aufzubauen strebt jedoch nicht danach neues Wissen zu erlangen. Ihn interessiert allerdings nicht die Erkenntnis, die jeder für sich allein muss, um persönlich seinen Sinn zu finden . Ist nützlich um bewundert zu werden Ansehen zu gewinnen ist nützlich, andere zu überzeugen ist unpersönlich hat keinen konkreten Bezug zu seinem Leben greift zurück auf andere Wissenschaftler; Wagner findet wenig selbst heraus und die Beschäftigung Fortschritt für die Menschheit damit bringt soll sich vor allem auf das akademische beziehen ist eine Quelle der Freude sind wir Wagner vor allem Fakten und enzyklopädisches Wissen Traditioneller Wissenschaftler Erkenntnis durch Studium hm reicht Wissen und Sammeln von Informationen Will klug wirken → Bildung als Status nicht an Natur interessiert →>> sieht Schönheit nicht zielorientiert = WISSEN achtet nur gebildete Menschen Verehrt Faust →→ will sein Wissen ist der Meinung er wisse viel aber will noch mehr > Bejahung traditionellen Wissens! Streben nach Wissen Faust und Wagner gehen gemeinsam am Ostersonntag spazieren und mischen sich unter die Gesellschaft O Ostern als Fest der Auferstehung von Jesus, im weitesten Sinne die Wiederkehr des Lebens, im Bezug zu Faust: auch er ist unter die Lebenden zurückgekehrt Szene gibt Überblick über die Gesellschaft, indem viele verschiedene Figuren auftreten, die miteinander sprechen O Schicksal von Gretchen wird angedeutet O Handwerksburschen: orientiert an Genuss und sexueller Befriedigung (814- 815), schon Schüler wollen Mädchen erobern, Alkohol trinken, rauchen (828- 831; 836-841); das Bürgermädchen achtet auf „Ständegrenzen", bedauert, dass die Handwerksburschen einer Dienstmagd hinterherlaufen und nicht den Bürgermädchen, die aus ihrer Sicht die „bessere Partie" sind (832-835) die Bürger beschweren sich über die lokalpolitischen Verantwortlichen, sind aber zu träge, um an den Missständen etwas zu ändern; bezogen auf fremde 9 ● ● ● Konflikte/Kriege sind sie spießbürgerliche Voyeure, die sich in Kneipengesprächen darüber ereifern, sich aber dann beruhigt versichern, dass es ihnen selbst gut geht; die Bürger sind also selbstzufriedene, träge, letztlich unpolitische Biedermänner; eine Alte bietet sich einem Bürgermädchen als Kupplerin an; sie wird von ihm aber zurückgewiesen; Sexualität als Problemfeld: Einerseits sind sexuelle Bedürfnisse vorhanden, andererseits dürfen sie aufgrund der vorherrschenden Sexualmoral nicht ausgelebt werden (->spätere Gretchentragödie!); Soldaten sind am Erobern und Kämpfen sowie an der Befriedigung ihrer sexuellen Triebe interessiert (897: Mädchen und Burgen) Menschen sind soziale Wesen, brauchen einander, brauchen den sozialen Austausch, fühlen sich dann wohl, sind dann ganz bei sich; auch: Ostern als (höchstes) religiöses Fest der Christen o Menschen fühlen sich religiös geborgen Faust wird von der Bevölkerung durch seine medizinischen Verdienste verehrt Faust ist jedoch nur Beobachter und nicht Teil der feiernden Menge O O Faust weist diese Verehrung zurück und verweist auf Gott, der helfen lehrt und Hilfe schickt (1010), dann geht er mit Wagner weiter; Faust ist sich seiner Sonderstellung bewusst, nimmt sie aber nicht an bzw. reagiert mit Demut darauf; die Situation ist Faust eher unangenehm, deshalb bleibt er nicht unter den Dorfbewohnern, sondern geht mit Wagner weiter; dies zeigt (an der Oberfläche), dass er es nicht gewohnt ist, mit den Dorfbewohner umzugehen, dass er sozial isoliert ist (Tiefenstruktur/Hintergrund: Leid, dass Faust und sein Vater damals über die Dorfbewohner gebracht haben, s.u.). Der schwarze Pudel tritt auf und Faust nimmt ihn mit in sein Studierzimmer O O O Da Faust nach einem Ausweg aus seinem Dilemma sucht, scheut er nicht davon ab fremde Kräfte anzurufen (vgl. Nacht Szene und die Beschwörungen) Faust wird von dem Pudel eingekreist und der Weg für den Pakt mit dem Teufel ist geebnet I Ziehen des Kreises erzeugt Spannung Faust steht dem Pudel auch nicht vollkommen ohne Furcht gegenüber, sieht das Böse in ihm Gegensätze zwischen Wagners und Fausts Persönlichkeiten werden deutlich O Gespräch der Beiden ist Mittelpunkt der Szene O Faust ist Wagner im Gespräch überlegen, er geht nicht auf Wagner ein und spricht fast monologartig O Asymmetrisches Gespräch Wagner will Faust schmeicheln, Faust geht darauf nicht ein Wagner lehnt die feiernde Gesellschaft ab und wird von Faust abgelehnt, will deswegen nach Hause ▪ Der schwarze Pudel verstärkt Wagners vorhaben (Art Bedrohung) Freude an der Natur lässt Faust Hoffnung schöpfen, neue Lebenslust nach dem fehlgeschlagenen Selbstmordversuch O Faust fühlt sich mit der Natur verbunden, da er die Sonne und den Frühling personifiziert und somit vermenschlicht Innerliche Zerrissenheit Fausts wird im Gespräch mit Wagner sichtbar O ,,Zwei Seelen wohnen, ach! In meiner Brust" (Dualismus Fausts) O 1. Seele/Trieb: Das Körperliche/Materielle - der Trieb, der sich an die lebensnotwendigen materiellen Gegebenheiten des Seins klammert; der Wunsch nach einem sinnlich- körperlichen Leben als Mensch o 2. Seele/Trieb: Das Geistige, das genau diese materiellen und damit einschränkenden Gegebenheiten sprengen und überwinden will; der Wunsch nach (geistiger) Entgrenzung Bezug zum Untersuchungsaspekt (=Fausts Verhältnis zur Außenwelt) 10 ■ ● ● ● ● ● O ● O O Studierzimmer Faust erklärt seinen Drang, sich von der Welt zu lösen, er ist mit seinem Leben nicht zufrieden und kann es nicht genießen Erklärt seinen Selbstmordversuch aus der Szene vorher und gleichzeitig, warum er in der nächsten Szene den Pakt mit dem Teufel eingeht Die materielle Außenwelt ist höchstens ein Teil von Fausts Seele; und wie sich an dieser Szene zeigt, ist diese Außenwelt Faust eher fremd, er fühlt sich nicht heimisch in ihr, führt als Mensch kein sinnlich-körperliches Leben; Faust verzweifelt aber auch an dem (menschlichen) Unvermögen, die Fesseln der materiellen Existenz zu sprengen und in überirdische (Erkenntnis-)Sphären vorzustoßen; sein anderer Seelenbereich/Trieb bleibt also auch unbefriedigt Wesenspolarität Fausts, aus der ein existenzieller Konflikt erwächst „Zwei Seelen wohnen, ach! In meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen" (V.1112f.) „Die eine hält, in derber Liebeslust, Sich an die Welt mit klammernden Organen" (V.1114f.) Wunsch nach einem sinnlich- körperlichen Leben als Mensch (Begrenzung) existenzieller Konflikt „Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust Zu den Gefilden hoher Ahnen." (V.1116f.) Wunsch, die Seele aus den materiellen Zwängen zu lösen (Entgrenzung) Faust übersetzt den Anfang des Johannes-Evangeliums ins Deutsche, während der Pudel dabei immer unruhiger wird (hat den Pudel mitgenommen) O Die Unruhe des Pudels stört die neu gewonnene innere Harmonie Fausts O Davon aufgebracht beschwört Faust ihn mit Zaubersprüchen, dadurch verwandelt sich der schwarze Pudel zum Teufel Mephisto „Das war also des Pudels Kern!" (V. 1323) Längeres Frage-Antwort-Spiel zwischen Faust und Mephisto O Mephisto stellt sich vor O Auch Mephisto unterliegt Gesetzen, ein Pentagramm versperrt ihm den Weg, er kann Räumlichkeiten nur durch den ursprünglichen Eingang verlassen Faust sieht in der schicksalhaften Begegnung seine Chance an höheres Wissen zu gelangen Erste Machtdemonstration: lässt Faust mit Geistergesang einschlafen Faust fühlt sich Mephisto überlegen (könne den Teufel festhalten), sieht sich im Vorteil und glaubt die Gelegenheit ausnutzen zu können 11 ● ● ● ● ● ● ● ● ● Faust fällt bereits in dieser Szene die begrenzte Macht Mephistos auf O Er könne ,,nichts vernichten" (V. 1336) O Er kann auch nicht ohne weiteres das Studierzimmer verlassen, da ihm ein Pentagramm den Ausweg versperrt Aus der Position der eigenen Überlegenheit denkt Faust daran einen „Pakt“ (V. 1414) mit dem Teufel zu schließen Mephisto vertagt dies und lässt Faust durch einen Zauber in einen sinkenden Traum Bevor Mephisto das Studierzimmer verlässt gibt er dem Leser eine Vorahnung darüber, was geschehen wird O ,,Du bist noch nicht der Mann, den Teufel festzuhalten!", „Nun, Fauste, träume fort, bis wir uns wiedersehen." Der Dialog ist die Einleitung des bevorstehenden Paktes Mephisto weiß mit seiner Rhetorik umzugehen und zieht so Faust in seinen Bann und lässt ihn zum Spielball höherer Mächte werden, ohne dass es dem Doktor rechtzeitig bewusst wird o Mephisto handelt von Beginn an taktisch und strategisch um sein Ziel zu erreichen Teufelspakt findet statt o Mephisto bietet Faust seine Dienste an, im Austausch dafür verlangt er die Seele von Faust (Diener im Jenseits sein) O Tradition des mittelalterlichen Teufelspakts Faust erhofft sich Erfüllung und Lebensglück von dem Pakt und stimmt diesem zu o Mephisto und Faust haben unterschiedliche Vorstellungen von dem Pakt Mephisto spricht nur die triebgesteuerte Seele (physische Seele) an während Faust sich vollkommene Erfüllung wünscht (Befriedigung beider Seelen) Faust erhofft sich, die Freude des Lebens noch einem genießen zu können und hat daher kein Problem damit Mephisto seine Seele als „Bezahlung" zu überlassen O Unterzeichnung des Vertrags mit Blut Faust wandelt den Pakt Eigeninitiative in eine Wette um, was von Mephisto freudig angenommen wird ▪ Naivität im Wesen Fausts Entscheidend für die Entfaltung des zentralen Konflikts, da alle tragischen Ereignisse auf diese Wette aufbauen Faust trägt Mitschuld an Gretchens Tragödie Fausts Gleichgültigkeit gegenüber dem Pakt Das Wettziel ist absurd, da Mephisto gegen seine eigentliche Funktion wettet, dem Menschen zum Streben anzuhalten, darauf, dass er Faust zum Ruhen bringen wird Faust will einen emotionalen Rausch und keine Befriedigung Kaum Chancen für Mephisto die Wette zu gewinnen, da Faust zwei Seelen in seiner Brust hat O Somit kann die göttliche Identität keineswegs gestillt werden Mephisto wird von Faust mit einer Klagerede über sein irdisches Leben begrüßt Das Geschehen wird von einem Schüler Fausts unterbrochen, bevor Mephisto mit Faust die Reise in die Welt beginnt o Mephisto verkleide sich als Faust und empfängt dessen Schüler und macht sich lustig über ihn O Komik dieser Szene als Gegensatz zur Tragik der Paktszene Beide Figuren sind von Hybris geprägt Dualismus, der den inneren Konflikt Fausts darstellt, tritt wieder auf ,,Aus dieser Erde quillen meine Freuden und diese Sonne scheinet meiner Leiden" 12 ● Auerbachs Keller in Leipzig ● ● ● Ist hin- und hergerissen zwischen der Weltlichkeit und der Geistlichkeit, sodass er sich ohne weiteres auf eine Wette mit dem Teufel selbst einlässt Mephisto nutzt Faust für seine eigenen Ziele, nicht um ihm zu helfen ● O Faust und Mephisto begegnen vier Studenten, die versuchen mit Witzen und Scherzen die Stimmung aufzulockern Bei den Studenten steht das Trinken und Spaß haben im Vordergrund (vgl. V. 2073- 74) O O O Mädchen erscheinen als Objekt der Triebbefriedigung, freizügiger Umgang, Sex vor der Ehe Erste Station der kleinen Welt Mephisto will Faust zeigen wie leicht das Leben sein kann und demonstriert seine Macht Er zaubert den Studenten Wein, der sich dann in Feuer verwandelt Mephisto führt Faust nicht nur Zaubertricks, sondern auch die Beschränktheit der Menschen vor Augen, die er ,bekehren und bessern" will Zeigt Faust, dass die Menschen auch nach einer Belehrung über die gesellschaftlichen Missstände nicht fähig sind, sich weiterzuentwickeln, dass sie nicht belehrbar sind Faust reagiert im Textausschnitt nicht und spricht nicht viel O Am Ende zeigt er wie angewidert er über die Situation ist und will gehen O Mephisto hat also sein Vorhaben bei der ersten Station nicht erreicht, er aber fest entschlossen ist Methode Mephistos: kritisiert nie direkt, dadurch trifft seine Kritik immer direkt Die Studenten greifen Mephisto darauf an und versuchen auf ihn einzustechen O Mephisto kann sie mit seinen magischen Kräften aufhalten und ihm und Faust gelingt die Flucht O Die Studenten bleiben daraufhin verstört zurück Mephisto ist stark daran interessiert die Wette zu gewinnen, er muss Faust zum Stillstand, zur Aufgabe seines Strebens bewegen O Auerbachs Keller als erster Versuch Faust von seinem Ziel abzubringen O Sind zusätzlich kindisch, haben schlechte Benehmen, sind provokativ, kulturlos, alle Normen des Anstandes sprengend Politische Desinteresse, aber eine politische Erwartungshaltung ohne eigenes Engagement Sexualtrieb wird ausgelegt Branders Rattenlied verstehen sie als Liebeslied, obwohl es die Gesellschaft kritisiert O . Zu erkennen ,,was die Welt im Innersten zusammenhält" um dann die ,,Menschen zu bessern und zu bekehren „Flohlied - Geschichte des Flohs, der aus einer Laune des Königs heraus Minister wird und dann mit seiner herbeigerufenen Verwandtschaft die Hofgesellschaft plagt O Studenten sind so begeistert davon, dass sie im Chor die letzten beiden Zeilen wiederholen und Mephistos Lied so einen Refrain geben O Viele Assonanzen im Flohlied, wechselt zwischen weiblichen und männlichen Kadenzen Das Lied richtet sich gegen das absolutistische-feudale Herrschaftssystem im Allgemeinen (Minister wird man nicht durch Verdienst) und gegen die höfische Vetternwirtschaft O O In den letzten Beiden Versen wird die Kritik zu einer Kritik an der Menschheit im Großen und Ganzen Mensch wehrt sich nicht, sondern ertragen das Leid 13 ■ ● ● ● Hexenküche ● ● O ● Studenten: oberflächig, trinken viel, ähneln andere gesellschaftlichen Gruppen, ungebildet, triebgesteuert O Verhalten sprengt die gesellschaftlichen Erwartungen Animalischer- aggressiver Kern der Gesellschaft wird durch die Studenten verkörpert Die Studenten sehen den kritischen Ansatz Mephistos nicht, sie lassen sich von der äußeren Form des Liedes blenden O Mephisto führt Faust in eine Hexenküche O Faust ist von den Räumlichkeiten der Szene angewidert und stellt das Vorhaben bezüglich des Verjüngungstranks in Frage Er bekommt einen Trank, der ihn verjüngt und dafür sorgt, dass ihm jede Frau begehrenswert erscheint Erneute erhebe Kritik an der Welt der Wissenschaft, der Universitäten, der akademischen Wissensvermittlung Auch Studenten entsprechen dem negativen Menschenbild Mephistos deswegen versucht dieser Faust zunächst hier zu verführen, was allerdings misslingt Mephisto überzeugt Faust den Trank einzunehmen Faust lässt das Ritual der Verjüngung mehr oder weniger widerwillig über sich ergehen Mephisto gewährt der Hexe den Wunsch zur Walpurgisnacht Die sprechenden Tiere heben den anschließenden Dialog ins Fantastische O Schmeicheln Mephisto und tollen herum In einem Spiegel erblickt Faust eine wunderschöne Frau und ist von ihrem Anblick verzaubert O O In ihm regt sich eine unendliche Begierde, die Mephisto verspricht zu befriedigen Ebnet den Weg zur Gretchentragödie Neuer jugendlicher Mut durch die Verjüngung (wird impulsiver) + sie macht ihn attraktiver Die Elemente des fantastischen steigern sich durch die Ankunft der Hexe Faust entgleiten die Sinne und er will die Flucht ergreifen Den restlichen Dialog dominieren die Hexe und Mephisto Mephisto zieht Faust immer tiefer in seinen Bann und lässt ihn vollends zum Spielball höherer Mächte werden O Aus dem Gelehrten ist ein junger Mann hervorgegangen, der Gretchen und seinem Unglück einen Schritt nähergekommen ist Funktion der Szene: Faust Verjüngung macht seine Rolle als junger Liebhaber in der folgenden Gretchenhandlung überzeugender. Innerlich erscheint er jedoch unverändert Faust - Bezüge Literarischer und historischer Faust Über den historischen Faust ist kaum etwas bekannt (Emmentaler-Biografie) O Starb an einer Explosion infolge eines missglückten alchemistischen Experiments Universalerklärung der Epoche: Der Teufel war schuld O Keine Abschlüsse, war Autodidakt und führte vermutlich ein Wanderleben Hatte Tendenzen zur Hybris Verwendung als Antiexempel (Teufelsbündler) zur Abschreckung Protestantismus, Kirche 14 ● Exposi- intrige tion: (Straße 1) ● Steigende Handlung: Verführungs- Gretchen denkt und handelt, wie es von ihr erwartet wird ● In der Literatur O Gretchentragödie Gretchens Entwicklung vom Mädchen aus gutem Hause zu einer Kindsmörderin ● ● O O O ● Ihre Gefühle werden geweckt, sie stellt sich vor, wie ein sozialer Aufstieg wäre. Aufklärung: Vorbild für die Suche nach der Wahrheit Z.B Lessing Erregendes Moment: Sturm und Drang: Revolte gegen Autoritäten Renaissance: Universalgelehrter Bis in die Moderne relevant Gretchen behält den Schmuck (Der Nachbarn Ma O Faust von Goethe wird von allen Abiturientlnnen gelesen, deutsches ,,Nationaldrama" O mögliche weitere Hundeparkte Wald & Hohle -Gretchens Stube -Nacht -Dom Peripetie (Wende- punkt): Planung der Liebesnacht Martha Garten Faust-Gretchentragödie Sie lässt sich von ihrer Begierde leiten. entscheidene Motor ope I Fallende Handlung (Retardierendes Moment): Schwangerschaft (Am Br Dom Sie hat ihre Haltung verändert, urteilt anders als andere. Katastrophe Hinrichtung Angedeu- tete Erlösung Gretchens O Wird von Faust als Engel gesehen Höchste Erfüllung der Liebe Wird aber auch als Dirne gesehen Steigende Handlung Der Nachbarin Haus An den Aufbau des klassischen Dramas angelehnt O Einzelne Momente sind aber nicht immer eindeutig und starr festgelegt ,,Hexenküche" könnte schon als Exposition gesehen werden Es werden die Entwicklung der Liebe zwischen Faust & Margarete und Szenen, in denen Margarete über das Erlebte nachdenkt und reflektiert dargestellt Biografischer Hintergrund Gretchens durch Rückblende im Dialog mit Faust Andeutung ihrer Hinrichtung durch die Vision Fausts in der Walpurgisnacht Exposition Straße (1) Tod der Mutter, Geburt und Tötung ihres Kindes, Liebesnacht werden nicht explizit dargestellt Gretchens Ambivalenz (Zustand psychischer Zerrissenheit; widersprechende Wünsche, Gefühle...) Objekt sexueller Gier Gretchens Gretchenfrage „Nun sag mir, wie hast du's mit der Religion" O Für Gretchen spielt die Religion eine sehr wichtige Rolle Wendepunkt Marthens Garten Liebesnacht Tod der Mutter Schwangerschaft zweifaches Schmuck Geschenk Liebesbekenntnis 3 Phasen der Gretchenhandlung 15 Fallende Handlung Am Brunnen, Zwinger, Dom Tod von Valentin & Baby Verhaftung Katastrophe Kerker Die Frage zielt auf den Kern eines Problems und ist durch Faust nicht "wahr" zu beantworten, wenn er seine eigenen Ziele in den Vordergrund stellt Frage, die zu einer klaren Entscheidung und zu einem deutlichen Bekenntnis auffordert, die unangenehm, schwierig zu beantworten ist Gretchenfrage kann eine Schicksalsfrage oder Gewissensfrage sein Hinrichtung O ● Vereinsamung ● o 2. Phase ist von Gretchens drohender gesellschaftlichen Ächtung nach der Liebesnacht geprägt (Am Brunnen, Zwinger, Nacht und Dom) 3. Phase stellt die Katastrophe der alleingelassenen Frau dar O Gretchens Stube Strasse 1. Phase: Gretchens Verführung, der mit der ersten Begegnung auf der „Straße" beginnt und mit dem Liebesgeständnis bzw. dem ersten Kuss im ,,Gartenhäuschen" endet Getrennt sein von Faust raubt ihr die Lebensfreude Unsicherheit und Verlust der inneren Ruhe Hingabe selbstlose Liebende Faust nimmt ihren zur seiner Untergang Erfüllung Begierde in Kauf als Zwinger O Weiß, dass sie schwanger ist Betet zu Frau und Mutter Mater Dolorosa Erfährt von der Gesellschaft keine Unterstützung, sondern Ausgrenzung Schmerz Zerstörung inneren Einklangs Verlust von Hoffnung auf die Hilfe von Faust soziale und des Dom Mutter ist tot (Trank), ihr Bruder wurde von Faust ermordet Bruder während Sterbens beschimpft Kann ihr altes Leben (Frömmigkeit) nicht mit ihrem Leben (Sünde, Lust) vereinbaren neuen Faust - Inhalt und Interpretation des zweiten Teils 16 Der Verjüngungstrank ist für Fausts Gefühle und Gelüste verantwortlich O Sein Verlangen nach Margarethe geht nicht aus reiner Liebe zu ihr und der Bewunderung ihrer Schönheit hervor, sondern hat die Sinnestrübung des Hexentranks zur Ursache Die Szene besteht aus zwei Teilen hat sie des O Erste Begegnung von Faust und Gretchen (kurzes Gespräch) O Langer Monolog von Faust, Dialog zwischen Mephisto und Faust, kurzer Monolog von Mephisto In ihrer Schlagfertigkeit erscheint Gretchen taff, klug und desinteressiert O Ihre Abweisung ist die Reaktion eines wohlerzogenen und vorsichtigen jungen Mädchens Faust hat kaum Interesse an Gretchen als Mensch, sondern ist von seinen Trieben gesteuert ● Interessenswechsel im Wesen Fausts durch die Einnahme des Tranks ● ● Abend ● ● Wünscht sich weniger eine emotionale Liebe dafür aber reine körperliche Nähe O Versprechen Mephistos O Interesse gilt nichtmehr ausschließlich der Wissenschaft O Plötzliche Verliebtheit Faust passt nicht zu dem rational denkenden Wissenschaftler vor seiner Verwandlung ▪ „Helena“" hat seine Gedanken- und Gefühlswelt vollständig übernommen Ihm gefällt, dass Gretchen Tugend und Verstand, das Gesittete und das Schlagfertige vereint O Dualismus Faust droht Mephisto damit, den Pakt zu beenden, wenn er ihm nicht Gretchen beschafft O Mephisto kritisiert Faust daraufhin O Stellt die Beziehung der beiden auf die Probe O Stellt die Autorität des Teufels infrage, um mit Gretchen eine Affäre einzugehen Mephisto erklärt, dass er mehr Zeit braucht, um Gretchen zu beeinflussen O Er kann nichts über sie sagen (Da Gretchen streng religiös ist) Seine Macht ist also eingeschränkt und zeigt bei Personen, die an Gott glauben, keine Wirkung Gibt Faust Lösungsvorschläge für sein Problem (Mephistos Redeanteil ist größer) Besuch in Gretchens Haus am Abend Monolog Gretchens: Faust ist in ihrem Gedächtnis geblieben und sie vermutet, dass Faust einer gehobenen Herkunft stammt O Daraufhin verlässt sie den Raum O O Ihr Monolog lässt Zweifel aufkommen: Faust hat einen bleibenden Eindruck bei ihr Hinterlassen O Während des Monologs löst sie ihre strengen Zöpfe auf Symbol der sittenstrengen Jungfrau von tagsüber wird aufgelöst Unbemerktes Eindringen von Faust und Mephisto in Margaretes Zimmer O Faust wird von seinem Verliebtheitsgefühl aber auch von schlechtem Gewissen wegen ihrer Unschuld überwältigt, befindet sich wie in einem ,,Liebestraum" Faust erkennt sich selbst in der Schwärmerei nicht wieder > Bezeichnet Gretchens Duft als „Zauberduft" Faust möchte allein sein Gefühlsmonolog: Faust sieht Gretchens Zimmer als Ort der Stille, Ordnung, Zufriedenheit (,,Himmelreich") O Er sieht Gretchen als „göttergleich“ und „eingeborenen Engel" (Götterbild) Sehnsucht nach Gretchen durch den Ausdruck in religiösen Bildern Sieht Gretchen nicht mehr nur als sexuelles Abenteuer Bezeichnet ihren Schlafraum als „Heiligtum" (V. 2688) Das Äußere des Raumes steht als Symbol für Fausts inneres Streben: ,,Ordnung“ und „Zufriedenheit" (V. 2692) Lassen ein Schmuckkästchen als Geschenk zurück, das diese bei ihrer Rückkehr verzückt entdeckt O Verführung Gretchens durch den Schmuck Mephisto betritt den Raum und kündigt Gretchens Rückkehr an O Er hat ein Geschenk bei sich und versteckt es nach Fausts Zögern selbst in Gretchens Zimmer Zögern Fausts „Ich weiß nicht, soll ich?" (V. 2738) 17 ● ● ● ● ● ● ● O Darauf verlassen beiden den Raum Gretchen singt ein Liebeslied sowie Volksliedwährend sie sich auszieht, nachdem sie wieder ihr Zimmer betritt o Zeigt ihre eigenen Erwartungen von einer Beziehung mit dem Lied „König von Thule" ● O O O Handelt von der der Liebe des Königs zu seiner „Bube", also Geliebte, nicht zu seiner Ehefrau, die in dem Lied thematisiert wird. Weit übe den Tod der Geliebten hinaus bis zu seinem Lebensende hält der König an ihr fest, was durch den Becher, den er behält, symbolisiert wird Dies verrät Gretchens geheimsten Gedanken. Sie malt sich bereits die dauerhafte Beziehung zu Faust aus Am Ende des Liedes stürzt der Becher tief ins Meer und versinkt Spaziergang Der Dialog zwischen Mephisto und Faust weist zahlreiche Elemente einer Komödie auf Mephisto ist wieder machtlos und steht unter Faust Mephisto wirkt lächerlich, da er sich über eine vermeidlich einfache Sache ärgert O Liegt daran, dass er gegen Gott machtlos ist Ärger Mephistos über Gretchens Umgang mit dem Schmuck Vorausdeutung auf Gretchens späteres Schicksal Eine Beziehung getragen von Liebe und Treue Bemerkt das Schmuckkästchen im Schrank und wird neugierig öffnet es und hängt sich den Schmuck bewundernd um Traum eines einfachen Mädchens von gesellschaftlicher Anerkennung und sozialem Aufstieg (materieller Besitz ist entscheidend) Gretchen lässt sich entgegen des gesellschaftlichen Anstandes zunehmend auf ihre eigenen Wünsche ein (spiegelt seelischen Prozess wider) Geht nicht davon aus, dass ihr der Schmuck gehört, würde ihn aber gerne besitzen Alle seinen arm, die immer nach mehr materiellem Besitz streben Die Raumbeschreibung („Ein kleines reinliches Zimmer") spiegelt Gretchens Unschuld wider O Mephisto wittert ihre Unschuld Gretchen findet Zufriedenheit in sich selbst O Faust bemerkt, dass seine Entgrenzungsversuche womöglich der falsche Weg zu einem erfüllten Dasein sein könnten Fausts Schwärmerei für Gretchen ist eine Gefahr für sie O Überfordert mit der von Faust zugedachten Rolle? Am Ende seines Gefühlsmonologs erkennt Faust, dass er Opfer seiner Triebe geworden ist O Ausblick: er hat die Fülle der menschlichen Erfahrungen erlebt und ist dabei nur den vordergründlichen Trieben gefolgt (kommt zu dieser Einsicht) Konsequenz: „Fort! Fort! Ich kehre nimmermehr!" (V. 2730) Sie zeigt den Schmuck ihrer Mutter, die diesen an den Pfarrer aushändigt ■ Mutter ahnte die dunkle Herkunft des Kästchens Gretchen verspürt eine innere Unruhe und ist enttäuscht über das Handeln ihrer Mutter, da sie sich über den Schmuck gefreut hat O Woher kommt das Kästchen und welche Botschaft hat es? Mephisto soll noch wertvolleren Schmuck besorgen und sich gleichzeitig mit Gretchens Nachbarin vertraut machen 18 ● ● ● Der Nachbarin Haus ● ● O Grundlegender skrupelloser Plan zur Verführung Gretchens wird geschmiedet, der in ,,Der Nachbarin Haus" umgesetzt wird O Faust komplett von seinen Trieben gesteuert Mephistos Verärgerung wird durch unvollständige Sätze, Ellipsen etc. deutlich O Satzzeichen sind Ausrufezeichen ● O Er findet für seine Verärgerung keine Worte mehr Marthe (die Nachbarin von Gretchen) ist allein in ihrem Haus O Denkt an ihren Mann, der sie allein gelassen hat O Sie will ihn nicht betrügen, weiß jedoch nicht, ob er überhaupt noch am Leben ist „Ich wollt' ich wüsste was Ärgers, dass ich's fluchen könnte!" (V. 2806) Hätte gerne einen Totenschein, um sicher zu gehen Gretchen zeigt ihrer Nachbarin das Schmuckkästchen, die ihr rät, dieses Mal den Schmuck nicht ihrer Mutter zu zeigen, damit diese den Schmuck nicht dem Pfarrer übergibt O Schlägt vor den Schmuck nur in ihrem Haus zu tragen und ihn so vor ihrer Mutter zu verbergen Mephisto betritt die Szene und fragt nach Marthe o Überbringt ihr die Nachricht, dass ihr Mann tot sei, Marthe fragt nach einem Totenschein Mephisto verspricht am Abend wiederzukommen und einen zweiten Mann als zweiten Zeugen mitzubringen Mephisto berichtet Marthe, dass er ihr kein Erbe bringen kann, was sie erzürnt Erneuter Zorn Marthes, wenn Mephisto ihr sagt, dass sie Mitschuld am Verschwinden ihres Mannes trägt Ihr Mann habe einen Schatz gefunden und einer anderen Frau gegeben, mit der er eine Affäre gehabt haben soll Er schmeichelt Gretchen und bittet sie, am Abend mitzukommen, damit er ihr Faust vorstellen zu können Nennt sie ein Fräulein und erweitert die Schmeichelei Gretchen trägt den Schmuck bei Marthe zuhause O Ihre Verführbarkeit wird deutlich O . O Marthe fördert diese Verführbarkeit und das Ablegen der braven Werte, da sie Gretchen erlaubt den Schmuck bei ihr tragen zu dürfen Marthe sehnt sich auch nach einem besseren Leben und Schmuck O O Sieht Gretchen als Möglichkeit an dieses Glück zu kommen O Der Betrug ihres Mannes bringt Marthe zur Weißglut, zeigt aber auch ihre wahren Interessen Sie will nicht, dass ihr Mann zurückkommt, hofft aber auf reichliches Erbe und einen Totenschein, um ein weiteres Mal heiraten zu können Mephisto hat sich Marthes Vertrauen, durch den Scherz sie heiraten zu wollen, erschlichen (sie nimmt dies ernst) Gewinnt das Vertrauen durch die erfundene Geschichte über den Tod ihres Mannes Durch viele kleine Lügen und falsche Zitate des Mannes gelingt es ihm, Marthe von den Gedanken an ihren Mann abzubringen und zusätzlich dazu Hass auf ihn zu schüren Mephisto vereinbart damit die Doppelverabredung zwischen Faust und Gretchen und ihm und Marthe Die Szene stellt die skrupellosen Methoden Mephistos dar und bereitet den Weg für das Zusammentreffen zwischen Faust und Gretchen 19 ● ● Strasse II ● ● ● ● O Charaktereigenschaft der teuflischen Verdorbenheit und Mangel an ethischem Pflichtbewusstsein Sehnsüchte Gretchens (und Marthes) werden deutlich, sie sehnen sich nach einem besseren Leben/sozialem Aufstieg ● Mathe nimmt eine Rolle als „Kupplerin" ein und wird diese auch weiterführen O Dient als Mittel zum Zweck für Mephisto, um an Gretchen zu kommen und somit sein Vorhaben der Verkupplung von Gretchen und Faust verwirklichen zu können Dialog zwischen Mephisto und Faust O Redeanteil Mephistos ist größer, er übernimmt die Führung über Faust o Mephisto fragt Faust aus Mephisto möchte, dass Faust falsches Zeugnis über den Tod des Ehemanns von Marthe ablegt, an welcher er Interesse hat O O Faust ist gegen das Lügen, Mephisto erinnert ihn, dass er bereits gelogen hat und auch in Zukunft lügen wird Faust lässt sich überzeugen zu lügen und wird weiter vom rechten Weg abgebracht Faust wird von der aufrichtigen Liebe abgebracht und stattdessen davon überzeugt Gretchen auszunutzen und anzulügen Szene erhält Charakter eines inneren Monologs O Gewissensentscheidung mit der Abwägung zwischen widersprechenden Gedanken Faust will von Mephisto wissen, wann er Gretchen wiedersehen kann O Regiert ungeduldig Faust ist auf Mephistos Hilfe bezüglich des Treffens mit Gretchen angewiesen, weil er selbst keine Erfahrung mit Frauen hat ■ Lässt sich leicht davon überzeugen, seine moralischen Auffassungen zu verwerfen, da er auf Mephisto als Vermittler angewiesen ist Ist sich dessen bewusst und stellt deshalb eine Forderung, welche ihm selbst Vorteil bringt Mephisto sehnt sich nach Sinnlichkeit mit der Nachbarin Marthe, die jedoch erst mit Sicherheit sagen können will, dass ihr Ehemann tot ist, bevor sie sich mit anderen Männern trifft Mephisto ist erfreut über Fausts Ungeduld und appelliert an seine Triebgesteuertheit Faust bestreitet die Vorwürfe Mephistos ein Lügner zu sein, indem er sie zurückgibt O Schuldabweisung von seiner eigenen Person ist fast eine Vorschau des Endes der Tragödie Gretchen wird am Ende hingerichtet und Faust weist jede Schuld von sich und wälzt sie auf Mephisto ab Lügt auch Gretchen an, Faust sei von Trieben geführt und nicht von Liebe O Kann seine Gefühle zu Gretchen nicht in Worte fassen und gibt zu von seinen Trieben geleitet zu sein „Ist das ein teuflisches Lügenspiel?" O Gretchen wird mit Gefühlen, die nicht Liebe sind, verführt, nur um eine Nacht mit ihr zu verbringen und seine Triebe zu befriedigen O Teuflisches Lügenspiel als prägnante Zusammenfassung der Gretchentragödie Der Teufel ist involviert und Faust verstrickt sich immer weiter in Lügen Mephisto verfolgt weiter sein Ziel beide Wetten (die mit dem Herrn und die mit Faust) zu gewinnen O Entfernt Faust durch Lügen, Intrigen und die Ausnutzung Gretchens weiter vom Weg des Herrn 20 ● ● ● Garten ● ● Plant das Zusammentreffen zwischen Faust und Gretchen, das zu einer Liebesnacht der beiden führen soll, damit Faust glücklich ist und Mephisto die zweite Wette gewinnt Faust widerspricht zunächst jedem unmoralischen Angebot, stimmt letztendlich aber doch zu und wählt damit den einfacheren Weg mit mehr Vorteilen für sich selbst Funktion der Szene: o Eingeständnis Faust, dass er die Liebe zu Gretchen vorgaukeln wird ● O Sein Handeln in der Gretchentragödie steht damit unter dem Vorzeichen von Lüge und Betrug Es kommt zur ersten Verabredung Gretchens mit Faust O Arrangiert durch das gemeinsame Engagement von Mephisto und Marthe Parallele Unterhaltung von Faust und Gretchen sowie Mephisto und Marthe O Gretchens Erzählungen von ihrer Kindheit und Befragung des „Blumenorakels", das ihr Fausts Liebe bestätigt Gretchen stellt sich in der Szene selbst vor, sie berichtet von ihrem alltäglichen Leben > Der Leser erhält einen Einblick in ihr Leben und sieht, dass sie dem Kleinbürgertum angehört O Werte, die dem Kleinbürgertum angehören durch Gretchen dargestellt: arbeitet viel im Haushalt, musste ihre kleine Schwester großziehen, die allerding gestorben ist Ist durch diese Mutterrolle schnell erwachsen geworden und musste früh Verantwortung übernehmen (ihre Liebe und ihr Verständnis für Kinder werden deutlich) ➤ Im Kleinbürgertum wird von einem Mädchen erwartet, ihre Tugend zu behalten Thematisiert die Bildung- und Standesunterschiede Bis zu diesem Zeitpunkt ist Gretchen dies gelungen, sie verkörpert das Idealbild eines kleinbürgerlichen Lebens Präsentiert sich Faust als eine gute Ehefrau Versuch Marthes, Mephisto zu einer festen Bindung zu überreden Mephisto macht Marthe Hoffnungen auf eine Annäherung seinerseits, um sich einen Vorteil gegenüber ihr zu verschaffen Gretchen ist im Dialog mit Faust sichtlich nervös und schildert Faust ihre Angst, in einer Beziehung nicht gut genug zu sein, da sie nicht intellektuell gebildet ist (so wie er) ■ Faust reagiert als verständnisvoller Zuhörer und begegnet ihren Zweifeln mit geschickten Komplimenten, womit er Gretchen endgültig von sich überzeugt Dem Zuschauer wird bewusst, wie kindlich das Benehmen Beider eigentlich ist Gretchen ist sich bewusst, dass eine ernsthafte Beziehung zu Faust unmöglich ist O Sie ist ein aus einfachen Verhältnissen stammenden junges Mädchen und Faust ein bereits alternder Mann aus höchsten Gesellschafts- und Bildungskreisen Faust ist durch den Zaubertrank nicht mehr in der Lage, seine Begierde nach Gretchen differenziert betrachten zu können o Überzeugt Gretchen von sich, um ihre weitere Zuneigung zu gewinnen Beide haben noch keine Erfahrungen in Liebesangelegenheiten und stürzen sich also Beide in ein ungewisses „Abenteuer" O Gretchen greift zu einem kindlichen Blumenspiel (Unschuld, denkt nicht an Sexualität) Faust bestätigt das „Blumenorakel", doch kann er Gretchens Liebe nicht erwidern 21 ● ● ● ● ● O O ● O Ihm geht es nur darum seine sinnlich-sexuelle Erfüllung zu befriedigen Im Dialog der Beiden redet hauptsächlich Gretchen ■ Faust wirkt desinteressiert Nach dem Geständnis der beiden ,,überläuft" es Gretchen Marthe als Gegenteil zu Gretchen Sie gehört auch dem Kleinbürgertum an, entspricht aber keineswegs dem Idealbild O Sie zeigt in der „Garten"-Szene ihr offenkundiges Interesse gegenüber Mephisto O O Ein Gartenhäuschen Margarete läuft in das Gartenhäuschen, um sich dort zu verstecken, Faust eilt ihr nach und beide küssen sich Für beide gibt es keinen Halt mehr und wünschen sich die sinnlich- sexuelle Erfüllung In der Szene ist Gretchen gewidmet und zeigt ihre Stärke, denn sie kann immer noch dem Leben positive Seiten abgewinnen Sie musste ihren Vater und ihre Schwester sterben sehen Musste mit dem Glauben leben, dass ihre Mutter die Geburt des letzten Kindes nicht überleben könne Die zukünftige Katastrophe durch Faust wird angedeutet O Der Dialog zwischen Marthe und Mephisto, in dem direkt die Kupplerei angesprochen wird, beendet die Szene Faust und Gretchen lernen sich kennen und noch ahnt Gretchen nichts von der Bedrohung, die auf sie zukommt O Sie ist glücklich, doch Faust sieht bereits das Ende ihrer Liebe bevor ,,Ihr Ende würde Verzweiflung sein." (V. 3193) Sie ist nicht distanziert, sondern spricht direkt und sogar von Lust Marthe erkennt nicht die Gefahr Mephistos O Austausch erster Zärtlichkeiten zwischen Faust und Margarete O Als beide sich das erste Mal durch den Kuss intim begegnen, klopft Mephisto an Mephisto stört die beiden und fordert Faust auf zu gehen (Regieanweisung ,,Mephisto klopft an" als Höhepunkt der Szene) O O Beide verabschieden sich von Marthe und Margarete Man erkennt, dass Mephisto Faust voll in der Hand hat und stark die Beziehung zwischen Faust und Margarete beeinflusst Mephisto setzt eine Zäsur, fordert Faust zu gehen, der darauf wütend wird und ihn beschimpft Dialog zwischen Faust und Gretchen O Gretchen schaut neugierig von verspielt durch den Türschlitz und wartet hoffnungsvoll auf Faust, der auch kommt o Beziehung der beiden steht im Mittelpunkt, die anderen Charaktere haben nur wenig Redezeit Die Beziehung zwischen Faust und Margarete muss ohne das Wissen der Mutter ablaufen Gretchen fragt sich, was Faust an ihr findet O ,,Bin doch ein arm unwissend Kind, / Begreife nicht was er an mir find't." Die Szene ist die unmittelbare Fortsetzung der Szene zuvor Gretchen und Faust sind über das Kennenlernen hinaus Gretchen hat sich bereits hier versündigt, da es zur damaligen Zeit als ungehörig galt unverheiratet mit einem Mann solche Zärtlichkeiten auszutauschen Wald und Höhle 22 ● ● ● ● ● ● Ist trotzdem froh, dass er ihn zu Gretchen geführt hat, auch wenn er lediglich auf die Triebbefriedigung drängt, wodurch er süchtig nach Objekten der Begierde wird Er bezeichnet Gretchen als „,schönes Bild", was auf den Zaubertrank zurückzuführen ist, wodurch Faust in jeder Frau ,,Helena" sieht Einerseits seine Liebe zu ihr Andererseits, dass er in ihr nur ein Objekt sieht und nicht die Persönlichkeit eines Menschen Nach dem Monolog von Faust tritt Mephisto auf O Versucht Fausts Liebe auf die Befriedigung seiner Triebbedürfnisse zu reduzieren, obwohl Faust dies zunächst nicht im Sinn hat Fausts Gefühlslage ändert sich durch das Eintreffen Mephistos und wird sich für die Liebesnacht mit Gretchen entscheiden, wodurch er zu ihrem Tod beiträgt Gretchens Stube ● ● Faust reflektiert sein Verhalten und seine Liebe gegenüber Gretchen sowie seine Abhängigkeit von Mephisto, sucht die Natur auf, um allein zu sein ● O Denkt darüber nach, ob er mit Gretchen eine Liebesnacht verbringen solle Wendet sich dem Erdgeist zu und dankt ihm für seine bisherigen Erfahrungen mit Gretchen und Mephisto (war nicht immer gut zu ihm) O Glaubt, der Erdgeist sei verantwortlich für seine Erlebnisse Kontrast zur vorherigen Szene: Faust einsam in der Natur und macht sich Gedanken über seine Erfahrungen mit Gretchen Im ersten Teil seines Monologs hat Faust den vollkommenen Moment des Glücks fast erreicht, er ist euphorisch und dankbar für seine Erfahrungen der Liebe mit Gretchen Stimmung ändert sich, er strebt immer noch nach dem Göttlichen und weiß, dass er diesen Zustand nie erreichen wird, sondern der Erdgeist ihm dem Göttlichen nur nah bringen kann O Merkt außerdem, dass er von Mephisto abhängig geworden ist O O Lied als ihr innerer Monolog O Singt über die Liebe zu ihm Besingt alle, ihrer Meinung nach, positiven Eigenschaften Fausts (sein Aussehen, seine Küsse) Sie stellt damit ihre Gefühle dar und wünscht sich immer bei ihm zu sein Um allein zu sein begibt sich Gretchen in ein Zimmer und spinnt O Kleinbürgerliche Verhältnisse, Abhängigkeit/Kontrolle von ihrer Mutter O Spinnrad als Symbol eines ewigen Kreislaufes ■ beginn der gesellschaftlichen Isolation Ist durch die Erfahrung der Liebe erschüttert, diese stellt ihr Leben auf den Kopf In dem Lied wird eine Art Abhängigkeit von Faust deutlich, vergöttert ihn nahezu o Ergreift Besitz von ihrer Rationalität (Gretchen ist fast verrückt vor Liebe) O Sehnt sich nach der körperlichen Ebene, die Faust ihr geben kann, wünscht sich höchste Lust herbei O Die Liebe wird zum Lebensinhalt, sie richtet ihren Tagesablauf nach ihm Wiederholt eine Strophe des Liedes wie ein Mantra O ,,Meine Ruh' ist hin, / Mein Herz ist schwer, / Ich finde sie nimmer / und nimmermehr." Ist durch Faust aufgewühlt und verspürt innere Unruhe Gretchen verspürt aufrichtige und ehrliche Gefühle zu Faust im Gegensatz zu ihm Entwicklung Gretchens ist zu sehen -> entfremdet sich von sich selber O Sie wird der Liebesnacht zustimmen und sich damit gegen ihre Mutter stellen, nicht mehr die brave Tochter sein, wie es die Gesellschaft von ihr Erwartet Marthens Garten 23 ● ● ● ● ● ● ● ● „Gretchenfrage“ („Nun sag, wie hast du's mit der Religion?") O Gretchen befragt Faust nach seiner Einstellung zur Religion Faust antwortet ausweichend auf die Frage, ob er an Gott glaube O . Es komme nicht auf die Bezeichnung „Gott" an, man könne auch ohne ihn gläubig sein Jeder Mensch dürfe das Gute und Schöne auf seine eigene Art und Weise empfinden ➤ Faust hat einen eigenen Zugang zum Glauben und lässt sich dahingehend von niemandem beeinflussen Der Namenswechsel von Margarete zu Gretchen findet zwischen den Szenen Marthens Garten und Am Brunnen statt O Gretchen meint zwar, dass dies alles schön und gut sei, der Pfarrer es auch so ähnlich sage, kann jedoch nicht akzeptieren, dass er kein Christentum habe O Name Margarete symbolisiert Unschuld Sie hatte schon ihre Liebesnacht mit Faust, daher gilt die Unschuld nicht mehr Faust fühlt sich der Kirche gegenüber abgeneigt, die Beziehung der beiden spitzt sich aber immer mehr zu Gretchen hat blindes Vertrauen gegenüber Faust O Führt zum Mord an der Mutter o Gespräch zwischen Faust und Mephisto bringt Faust auf die Idee, Gretchen ein Schlafmittel für die Mutter zu geben Beziehung zwischen Faust und Gretchen zu Beginn distanziert O Sie bemerkt, dass Faust der Kirche gegenüber misstrauisch ist und stellt deshalb die „Gretchenfrage" O Gretchen spricht Faust auf Mephisto an, der ihr instinktiv zuwider ist Sie stört es, dass sie ihn immer mit Mephisto sieht, denn „seine Gegenwart bewegt mir das Blut" (V. 3477) und sobald Mephisto anwesend ist, meint sie sogar, sie liebe Faust nicht mehr (vgl. V. 3496ff.) Dennoch gibt Gretchen Faust zu verstehen, dass sie bereit für eine Liebesnacht ist Faust überreicht ihr einen Schlaftrank für die Mutter, damit diese ihrem Vorhaben nicht im Weg steht O Die Schlaftropfen führen zum Tod der Mutter, woraufhin Gretchen ins Unglück stürzt Faust bezeichnet Gretchen immer wieder als Engel Steht für den Gegenspieler Mephistos Beide bemühen sich um Fausts Seele Im Gegensatz zu Mephisto will Gretchen jedoch nur das Beste für Faust Die Szene zeigt, dass Gretchen keinen eigenen Willen mehr hat und Faust verfallen ist, hinterfragt ihre Handlungen nicht mehr o Übermütige Liebe und blindes Vertrauen zu Faust Am Ende kommt Mephisto zu Faust und macht sich über das Gespräch zwischen Faust und Gretchen lustig O Besonders über Gretchens Glauben O Faust verteidigt sie jedoch und beschimpft Mephisto In Marthens Garten" stellt Faust den Aufklärer dar, der auf alles eine Antwort weiß und versucht Gretchen zu überzeugen, dass es nicht wichtig sei, ob man an Gott glaubt oder nicht o Hauptsache man stehe zu sich selbst und glaube an das, was man tut Unterschied zwischen männlich und weiblich kommt zur Geltung Gretchen verkörpert das Typische der Frau zu dieser Zeit ● Gefühlsbetont, ihr Gefühl sagt ihr, Mephisto sei unsympathisch und es wäre besser für sie, wenn sie sich von ihm fernhalten würde O Faust verkörpert den typischen Mann 24 Verständnis der Religion ● Gretchen ist davon überzeugt, dass Religion elementar ist versteht unter Glauben die Kirche ● davon überzeugt, dass Gott, Glaube, regelmäßige Kirchenbesuche und Gebete. die Pflicht jedes einzelnen Menschen sind man solle mit Leidenschaft glauben ● findet Fausts Verhalten unchristlich ● · ● ● ● Will alles mit der Vernunft erklären, Mephisto hat ein leichtes Spiel, da Faust überhaupt nicht auf seine Gefühle hört, sondern alles durch Rationalität erfassen will Spitzt die Handlung zu, Kernpunkt der Gretchentragödie O Gretchen verliert ihre Unschuld und ist am Tod ihrer Mutter beteiligt von den Eltern zur Frömmigkeit und Ergebenheit erzogen worden will, dass Faust sich zu Gott bekennt möchte dies, weil sie ihn liebt und über eine gemeinsame Zukunft mit Faust nachdenkt Glaube und die Kirche ein fester Bestandteil ihrer geordneten Welt Am Brunnen ● ● Faust lehnt Gott und Kirche ab denkt nicht daran, sich an das System anzupassen stößt die Zwänge der Kirche ab, da Religion nicht erzwungen, sondern vom Herzen kommen müsse, denn dann erst kann man von Religiosität sprechen ● Pantheismus: Lehre, nach der Gott in allen Dingen der Welt existiert bzw. Gott und Weltall identisch sind → kein personaler Gott Nihilismus: weltanschauliche Haltung, die alle positiven Zielsetzungen, Ideale, Werte ablehnt, völlige Verneinung aller Normen und Werte Auflehnung gegen Kirchen Diktatur hat Glaube verloren, weil Gott ihn nicht zur Erkenntnis verhelfen konnte Glaube an Gott sei individuell ● bestreitet allerdings nicht die Existenz Gottes Die Tatsache, dass er Mephisto, den Teufel persönlich kennt, belegt, dass Gott existiert → Pantheismus 25 Gretchen erfährt von einem Mädchen, dass unehelich schwanger geworden ist und für diese Liebe büßen muss War jedoch zuvor zunehmend isoliert und hat dies erst später erfahren Gretchens Reaktion mit Empathie und Bedauern stößt bei Lieschen auf Empörung O Gretchen zeigte früher selbst Missachtung gegenüber unehelichen Beziehungen/unehelich gezeugten Kindern O Lieschen zeigt Schadenfreude und Empörung, welche nicht nur auf Bärbelchens Schicksal zutrifft, sondern auch auf Gretchens Empathie Sie erkennt ihr eigenes Schicksal und wird sich ihrer begangenen Sünde bewusst O Richtet ihre letzte Aussage an Gott mit einer Hoffnung um Verständnis und eventuellem Freispruch ihrer Schuld Lieschen kritisiert Bärbenchens Taten und lobt dabei sich selbst für ihre sexuelle Abstinenz und Verzicht ● ● ● Zwinger ● O „Wenn unsereins am Spinnen war, /Uns nachts die Mutter nicht hinunterließ, / Stand sie bei ihrem Buhlen süß," Lieschen entspricht den gesellschaftlichen Vorstellungen (Repräsentantin der Konvention), während sich Gretchen ihnen widersetzt, indem sie ihren naiven Glauben an Bärbelchens Zukunft in einer ehe zum Ausdruck bringt O Stellt den naiven Glauben an ihre eigene uneheliche Beziehung zu Faust dar ● Gretchen identifiziert sich mit Bärbelchen Im Dialog dominiert Lieschen das Gespräch O Gretchen findet keine Argumente für ihre unehelichen Taten und wird sich somit ihrer eigenen Schuld bewusst Gretchens Monolog spiegelt ihren inneren Konflikt zwischen der aus den gesellschaftlichen Moralvorstellungen hervorgebrachten Selbstanklage und das eigene Schuldbekenntnis zu ihrem Liebesgefühl, welches sie dazu führte, die Sünden zu begehen Dramaturgische Funktion der Szene ist Gretchens Konfrontation mit den gesellschaftlichen Moralvorstellungen, die durch Lieschen repräsentiert werden „Am Brunnen" ist ein öffentlicher Platz und Mittelpunkt des Lebens in der Gesellschaft, welchen die meisten zu dieser Zeit als Ort der Kommunikation sahen bzw. als Ort des Klatsches und Tratsches ● Szene lässt den späteren Zusammenbruch Gretchens nachvollziehen, denn in dieser Szene wird die Brandmarkung der Personen, die einen Fehler begehen und die Rolle der Frau zu der Zeit um 1808 deutlich ● O Vereinsamung Gretchens durch die gesellschaftlichen Einflüsse wird verdeutlicht, welches sie im späteren Verlauf in die Irre führt ● Szenentext ist als Form eines Gebetes verfasst Szene verdeutlicht Gretchens Schmerz Im Raum zwischen der inneren und äußeren Stadtmauer (Zwinger) kann sie ihre Gefühle unbeobachtet offenbaren Gretchens Umgebung erzeugt ein Gefühl von Enge ● Gretchen findet den Bezug zur Religion wieder O Ist durch die Liebesnacht mit Faust in den Hintergrund gerückt o Spricht zu dem Andachtsbild der Mater Dolorosa (Symbol des Schmerzes) Empfindet die heilige Figur als Trost Fühlt sich von der heiligen Maria verstanden „Das Schwert im Herzen" (V. 3590) als Symbol der Trennung von Faust und Gretchen O Die Beziehung der Beiden hat keine Zukunft (wird aussichtslos) Faust will das Mädchen nicht als Frau und Gretchen stellt ihr Glaube über ihre sexuelle Begierde Sie hat gegen ihre Glaubensgrundsätze als Katholikin verstoßen (hat ihre Unschuld und ihren Geliebten verloren) O Hat Angst, dass ihr Gott nicht verzeiht und sie nach ihrem (nahenden) Tod in die Hölle kommt Beginnt am Vers 3602 über ihr eigenes Leid zu sprechen O Verdeutlichung ihrer inneren Not mit Alliteration und Repetition ,,Das Herz zerbricht in mir" O Die Harmonie, in der sie vor dem Treffen mit dem Universalgelehrten lebt, ist endgültig zerstört Herz als Metapher für die Liebe und als metaphorischer Platz der Harmonie Harmonie ist nun irreversibel zerstört und das hat Gretchen inzwischen erkannt Die Blume als Zeichen der Unschuld wird erneut aufgegriffen, als Margarete der Figur der Mater Dolorosa einen Blumenstrauß hinstellt, welchen sie zuvor beweint hat O 26 ● Nacht ● ● ● ● O O Blumen fungieren als Verbindungselement zwischen der Heiligen und der jungen Christin ■ Sucht die Verbindung zu der Gottesmutter, da sie dich von dieser verstanden fühlt und bei ihr Zuflucht sucht Gretchen kann auch eine Entwicklung zum Besseren nicht mehr erhoffen Ist sich dessen auch bewusst! Sie schließt das Gebet mit dem Ausruf „Hilf! Rette mich vor Schmach und Tod!" (V. 3616) O Verzweiflung wird erneut deutlich Betont ihr Leid Funktion des Gebetes ist die Bitte um Hilfe und Rettung vor dem Tod durch die Mater Dolorosa O Margarete hat realisiert, dass sie diese Rettung von Faust nicht erwarten kann Szene verdeutlicht, dass es für Gretchen keine Rettung mehr geben kann und, dass ihr Schicksal endgültig besiegelt ist Situation Valentins angesichts der Verfehlungen Gretchens Valentin konnte immer vor seinen anderen Soldaten aufgrund der vorzeige standhafteren Gretchen prahlen (vgl. V 3620- 3624) und hat somit auch viel Lob und Ansehen erhalten. Somit schwärmt er regelrecht von ihr und ist der Meinung es gäbe kein Mädchen, das so gut ist wie sie (vgl. V. 3633- 34). Valentin und Gretchen hatten einmal eine gute Beziehung zueinander, dass sich aber durch Gretchens Sünde schlagartig geändert hat Doch nun droht ihm das Gespött zu werden und schämt sich für seine Schwester, wofür er den Schuldigen, Gretchens begangener Sünde, umbringen will (vgl. V. 3649). Somit erkennt man hier, dass Valentin nur um sein soziales und gesellschaftliches Ansehen interessiert ist und dies über seine eigene Familie, in dem Fall Gretchen, stellt. Denn nur durch Hilfe Gretchens erhielt Valentin überhaupt so viel Ansehen. Ihr menschliches Schicksal wird von Valentin erst gar nicht berücksichtigt, da es ihm scheinbar egal ist, was mit ihr passiert. Zu Beginn des Monologes wirkt das Verhältnis zwischen Valentin und Gretchen sehr gut und vertraut (vgl. V. 3622). Doch es reicht Valentin Gretchens Sünde aus, um diese Beziehung zu zerstören. Auf einmal ist Gretchen ihm nicht mehr wichtig und aus seinen Augen nur noch eine Schande. Des Weiteren stellt Valentin Faust nicht zur Rede, sondern attackiert ihn aus der Dunkelheit mit einer schweren Waffe. Denn er hofft auf ein „Schädelspalten" (V. 3703). Vorhaben Mephistos Mephisto schwärmt Faust von der Walpurgisnacht (vgl. V. 3661), um ihn für die sexuelle und anstößige Bedeutung zu beindrucken. Hier wird erneut die bösen Charaktereigenschaften Mephistos deutlich. Faust ist allerdings in Gedanken schon wieder bei Gretchen (vgl. V. 3671). Denn er vergleicht sich mit seiner Beziehung zu Gretchen und sieht dabei das Schöne darin. Dabei nutzt Mephisto Faust Liebe zu Gretchen aus und spielt ihm ein Lied vor (vgl. V. 3681-3697). Dies soll Faust Stimmung weiter heben und ihn nicht verstimmen (V. 3676). Doch die eigentliche Intention dahinter ist es, Faust gute Stimmung auszunutzen, um ihn weiter auf seine Seite zu ziehen. Zustandekommen und Ablauf des Kampfes Vorab verspottet Mephisto Gretchen in einem Lied und sagt, dass Faust Gretchen nur „mit dem Ring am Finger" (V. 3697) gehören dürfen. 27 ● ● ● ● ● ● Dom ● ● ● ● Daraufhin tritt Valentin auf und beleidigt sowie bedroht Mephisto (vgl. V. 3699- 3701), sowie zerstört Mephistos Instrument, die Zither (V. 3702). Ebenfalls droht er ihm, ihn umzubringen (vgl. V. 3703). Dadurch fühlt sich Mephisto persönlich angegriffen und sieht sich zum Duell herausgefordert (vgl. V. 3706-07). Mephisto fordert ihn an zu kämpfen, weshalb Valentin das Duell annehmen möchte. Doch es kommt nicht dazu, da Mephisto einen Trick anwendet, der dazu führt, dass Valentin seinen Arm nicht mehr bewegen kann (vgl. V, 3709-10). Im Anschluss fordert Mephisto Faust auf Valentin umzubringen, was er unkommentiert tut (V. 3710). Grund dafür könnte die Verärgerung über Valentins Beschimpfen Gretchens sein. Gespräch Valentin-Gretchen Gretchen ist sehr erschüttert, als sie ihren erstochenen Bruder auf der Straße sieht (vgl. V. 3721). Das zeigt, dass sie ihren Bruder liebt. Im Gespräch zwischen den beiden hat Gretchen nur einen kleinen Redebeitrag, was die Überlegenheit Valentins in der Geschwisterbeziehung symbolisiert. Valentin beschimpft Gretchen in V. 3730 als „Hur" und sagt, sie begehe immer Fehler. Dies versteht Gretchen jedoch nicht sowie auch nicht womit sie dies verdient hat (vgl. V. 3732). Zudem ist dies der einzige Redebeitrag von Gretchen im Gespräch. Darauffolgend verweist Valentin auf den Kindesmord, wie sie daraufhin enden wird und macht ihr ein schlechtes Gewissen (vgl. V. 3740- 3753). Somit dient Valentin als Sprachrohr der bürgerlichen Moralvorstellungen und zeigt Gretchen die gesellschaftlichen Folgen. Sie darf nicht mehr die Kirche besuchen, ist vom Tanz ausgeschlossen und wird bei „Bettler und Krüppler" (V. 3761) leben. Im Anschluss fängt Gretchen an zu weinen, was Valentin ihr verbietet (vgl. V. 3771). Das Gespräch endet damit, dass Valentin sehr enttäuscht von Gretchen ist und sowas nicht von ihr erwartet hat. Konfrontation Gretchens mit all ihren Sünden, da sie zum ersten Mal den vergangenen Geschehnissen reflektiert (sie trägt eine moralische Mitschuld oder ist sogar der unmittelbare Auslöser) O Vergiftung der Mutter durch den Schlaftrunk O Tod ihres Bruders durch den Kampf mit Faust Uneheliche Schwangerschaft Zwiegespräch mit dem bösen Geist und dem Chor Böser Geist als Symbol ihres eigenen Gewissens Chor stellt das christliche Weltgericht dar Der Dom ist für Gretchen ein vertrauter Ort und da er das Zentrum der Kirche ist, ein großer Teil ihres Lebens O Gretchen hatte sich bisher fromm verhalten und immer an die strengen Regeln der Kirche gehalten Sie war die personifizierte Unschuld O Doch jetzt ist der kirchliche- gesellschaftliche Druck zu groß Die Qualen durch den bösen Geist (ihr Gewissen) werden so groß, dass sie in Ohnmacht fällt O Böser stellt Gretchens schlechtes Gewissen dar Der Chor singt Totenmesse (Dies Irae) O Handelt vom Jüngsten Gericht Inhalt: der Richter sitzt bereit und niemand kann diesem Gericht entkommen Dramatik der Ereignisse durch lateinische Sprache und Orgelklänge 28 Die Sprache des bösen Geists ist unstrukturiert und locker, während die Messe eine strenge sprachliche Struktur aufweist Walpurgisnacht ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Gegenwelt zum „Prolog im Himmel" Faust wird von Mephisto auf den Blocksberg gelockt o Mephisto bittet Irrlicht um Hilfe Beschreibung der Natur und der mysteriösen/unheimlichen Atmosphäre O Schaurig dämonische Atmosphäre durch Nebelschwaden; Funkenfüge; chaotisches Durcheinander der Geräusche von Wald und Wind; Wurzeln drohen Wanderer zu fangen; Felsen schneiden Fratzen Faust will zum Gipfel: „Doch droben möchte ich lieber sein! / Schon seh' ich Glut und Wirbelrauch. / Dort strömt die Menge zu dem Bösen; / Da muss sich manches Rätsel lösen" O Erkenntnisdrang Sinn des Lebens durch das Böse erklären Doch er lässt sich von sinnlichen Verlockungen ablenken o Mephisto überredet ohne stattdessen am Hexenfeuer teilzunehmen Faust erblickt Lilith und Mephisto fungiert wieder als „Kuppler" O Beide tanzen mit lüsternen Hexen Faust bricht den Tanz ab Der Hexe springt ein rotes Mäuschen aus dem Mund Ihm erscheint ein blasses, schönes Kind > Erinnert sich an Gretchen Das Mädchen, welches ihm erscheint, trägt ein rotes Halstuch O Symbolisiert Gretchens folgende Hinrichtung Faust weiß davon noch nichts Beginnt ein Gespräch mit Männern, die sich laut Mephisto amüsieren wollen ■ Mephisto will Faust ablenken O Behauptet es sei die enthauptete Meduse O Faust begreift die Prophezeiung noch nicht und dass es sich wirklich um Gretchen Handelt Mephisto führt Faust auf einen Hügel, auf dem ein Theaterstück aufgeführt wird (Walpurgisnachtstraum) O Walpurgisnacht als entscheidender Versuch Mephistos die Wette zu gewinnen Faust soll durch Freizügigkeit, Sinnlichkeit, unverbindliche Liebeserlebnisse Gretchen überwinden und vollkommene Erfüllung finden Gleicht dem Versuch in ,,Auerbachs Keller" Faust auf ungenügende Weise zu unterhalten und abzulenken O O Rückkehr der Vernunft hilft Faust Distanz zu gewinnen ,,verfluchtes Zauberfest" hat etwas Gottloses an sich O Gegenwelt zum Prolog im Himmel Das zerstörerische dominiert hier Walpurgisnachtstraum Situation: Die Elfen geben ein Maskenspiel zu ehren ihres Königspaares Oberon und Titania, welches trotz ehelichen Streits wieder zueinander gefunden hat und goldene Hochzeit feiert O Ein in unterhaltsamer Form dargebrachtes Lob auf die eheliche Treue Es treten zahlreiche satirische Figuren auf Motiv der Nacktheit in der darstellenden Kunst (V. 4276-4294) Literaturszene zur Zeit Goethes (V. 4295-4318) 29 ● ● ● ● ● Trüber Tag ● ● O Neue gesellschaftliche Realität in Folge der französischen Revolution (4363- 4386) Gesellschaftskritik durch das Theaterstück ● O Es werden reale Personen genannt (Mieding, Reichardt, Hennings) Bezug zu Shakespeares ,,Sommernachtstraum" O O Charakterisierung, auf eine dieser Art und Weisen der Leser diese Szene ● ● Szene ist in Prosa verfasst! Streitgespräch zwischen Faust und Mephisto (Komplementär, Mephisto behält die Oberhand im Gespräch) Faust beklagt Margarethes prekäre Situation und gibt Mephisto die Schuld an ihrem Schicksal versteht · O Bezug auf die Französische Revolution Diese Szene dient Mephisto als Ablenkung Fausts von Gretchens Schicksal Die Haupthandlung wird retardiert Dogmatiker, für den die Walpurgisnacht Wirklichkeit ist Idealist, Walpurgisnacht als Ausfluss des eigenen Ichs Realist, ist durch den Spuk verunsichert O Faust befindet sich zwischen Entgleisung in den hemmungslos Sexuellen und daraus resultierenden Gewissensbiss und der Katastrophe O Bei Gretchen gibt es immer dramatischere Entwicklungen Spielerisch-komödienhafter Ton als Kontrast zur nächsten, in Prosa verfassten, Szene Supernaturalist ist in einem Glauben bestätigt Skeptiker, der alles bezweifelt O o Mephisto entgegnet, dass Faust Mitschuld daran trägt O Faust befiehlt Mephisto Gretchen aus ihrem Schicksal zu befreien, worauf er entgegnet, dass Faust durch den Mord an Valentin von den Behörden der Stadt gesucht wird Die eigenhändige Befreiung durch Mephisto sei nicht möglich, er könne Faust jedoch bei der Rettung unterstützen Nacht, Offen Feld Bildet die Grundlage für das Finale der Tragödie Faust ist in einer emotional geladenen Stimmung Mephisto macht sich über den menschlichen Verstand lustig, da Faust nicht erkennen will, dass er Mitschuld am Geschehen trägt Zeigt durch rhetorische Fragen, dass Faust seine Beteiligung an dem Unglück Gretchens verkennt und ironisiert seinen Charakter Mephisto hat zu dem Leid Fausts kaum etwas beizutragen O Gretchen sei nicht die erste, der das geschieht O Weist Faust darauf hin, dass er selbst derjenige gewesen, der Grethen in dieses Verderben gestürzt hat Zu Beginn der Szene ist Mephisto der kalte, herzlose Teufel, der sich darüber freut, den Menschen leiden zu sehen O Faust bittet Mephisto wiederholt um Hilfe bittet ändert er seinen Standpunkt O Auch Faust müsse sich sorgen machen, dass er gerächt wird, denn auch er hat gemordet Mephisto willigt ein zu helfen Faust und Mephisto auf dem Weg zum Kerker, in dem sich Gretchen befindet Reiten auf schwarzen Pferden am Rabenstein vorbei 30 ● ● ● Kerker ● ● ● ● ● Dialog zwischen Faust und Mephisto O Faust fleht darum Gretchen möge aus ihrer Lage in der Mauerhöhle befreit werden Mephisto erläutert, dass die schwebenden Wesen, die um den Stein wabern, eine Hexenzunft seien Ist in Prosa verfasst, deutet auf die Wichtigkeit der Szene Faust macht sich Sorgen um Gretchen und will sie retten Verweisen auf Hexen, die auf dem Rabenstein eine Hinrichtung vorbereiten O O > Zeigt was mit Gretchen in der nächsten Szene passieren wird Aus Gretchen wird wieder Magarete, da sie wieder zu sich selbst findet Drei Stufen der Veränderung Gretchens Phase 1 Funktion des Wahnsinns Wendet sich nicht an Mephisto, sondern an den Erdgeist O Gretchen wird nicht durch Faust und Mephisto gerettet (lehnt diese Rettung ab), sondern erfährt die Rettung durch Gott O Gretchen erkennt, dass sie Faust gar nicht wirklich liebt und mit dem Teufel im Bunde steht Gretchen Phase 2 Klarheit und Enttäuschung, da sie erkennt, dass Faust liebe erloschen ist bzw. gar nicht wirklich existiert hat > Wendet sich von Faust ab Phase 3 Annahme der eigenen Schuld Gretchens Wahnsinn wird deutlich Verkündung von Gretchens Rettung durch göttliche Stimmen von oben Gretchen wird trotz ihrer Tat gerettet" > Geht zurück auf den ,,rechten Weg", aber diesmal selbstbestimmt Hat eine verdrehte Wahrnehmung der Realität O Gretchens Lied am Anfang der Szene als Andeutung ihrer psychischen Störung O Verwirrung als Faust den Kerker betritt Vermutet zu Beginn hinter Faust ihren Henker und verdrängt dabei ihren Kindsmord „Ich herzte es diese ganze Nacht;/Sie nahmen mir's um mich zu kränken/ Und sagen nun, ich hätt es umgebracht." (V. 4444 ff.) O Stellt sich selbst als Opfer dar ● Menschliche Größe Gretchens Blendet aus, dass sie ihr Kind selbst getötet hat Gretchen ist nicht dazu in der Lage, das Erlebte zu verarbeiten oder das Ausmaß ihrer eigenen Handlungen zu erfassen Kann sich für kurze Zeit von ihren Schuldgefühlen befreien ,,Kerker" als Schlussszene des ersten Teils der Tragödie und schließt die Gretchentragödie ab Verweist auf den zweiten Teil von Faust, da die Wette noch nicht abgeschlossen ist Nimmt Schuld und Strafe an Zeigt den Einfluss der Gesellschaft Rückbezug zur Szene „Am Brunnen“, „Vorspiel auf dem Theater“; „vom Himmel durch die Welt zur Hölle" Faust-Schuldfrage 31 ● O Gretchenfrage Heimliches Treffen mit ihrem Einverständnis ● Tod der Mutter ● Liebesnacht mit Faust O Folge einer Schwangerschaft ist ihr bewusst (allerdings damals geringe Aufklärung) ● Faust ● • Zugehen auf Gretchen ist nicht seine alleinige Schuld, allerdings war es seine Entscheidung sich auf Mephisto einzulassen O Zaubertrank von Mephisto ● Fazit ● ● Lässt sich auf Faust ein (allerdings war Magie im Spiel) O Sie kannte jedoch die gesellschaftlichen Moralvorstellungen Hat versucht tugendhaft zu handeln ● Ertränkt ihr Kind ...der Aufklärung ● ● Kein umsichtiger Umgang mit Gretchen O Ist nur auf die Befriedigung seiner Triebe aus Hat Gretchen den Schlaftrunk für die Mutter gegeben und versichert, dass dieser unschädlich sei O Somit Mitschuld am Tod der Mutter Ist nicht vollständig zurechnungsfähig durch sein psychisches Befinden Tötet Gretchens Bruder Valentin Gretchen und Faust tragen keineswegs die alleinige Schuld, da Mephisto die treibende Kraft hinter allem ist Auch Marthe trägt Mitschuld, da sie die Treffen ermöglicht hat und Gretchen in ihrem Handeln unterstützt hat Faust als Drama... Kennzeichen der Aufklärung: 1720 bis 1800 O Rationales Denken und naturwissenschaftliche Forschung Kritik an Staat, Gesellschaft und Kirche Elemente der Aufklärung in Faust ...des Sturm und Drang O Faust als Wissenschaftler/Universalgelehrter und sein ewiges Streben nach Wissen Lösung von religiösen Vorstellungen und Dogmen initiiert Faust Erkenntnisdrang o Mephisto als Aufklärer O Faust hält nichts von der Kirche Kennzeichen des Sturm und Drang: 1770 bis 1785 O Geniegedanke Naturenthusiasmus Elemente des Sturm und Drang in Faust O Faust will wissen was die Welt im Innersten zusammenhält 32 ● ...der Weimarer Klassik (1786 bis 1805) ...der Romantik ● O Standesübergreifende Liebe, an denen das bürgerliche Mädchen zerbricht O Konflikt: Individuum (Gretchen) mit der gesellschaftlichen Realität (uneheliche Schwangerschaft) In der Epoche wurde sich gegen die gesellschaftspolitischen Missstände der absolutistischen Ständegesellschaft auflehnte War eine Epoche, die einen ausgeprägten Geniekult entwickelte ● Kennzeichen der Romantik: 1795 bis 1835 ● Wurde von der Wiederentdeckung der griechischen Antike geprägt Suche nach Wahrheit und Formstrenge O Z.B. durch durchgehende Reime ● ● O Leitmotive der Natur und Liebe, Religion Sehnsucht Elemente der Romantik in Faust Allgemeines O O Entdeckung des Unbewussten und Irrationalen (z.B. Hexenküche, Magie) Pakt mit dem Teufel Romantische Ironie Was der Autor aufbaut zerstört er auch wieder Epoche: Weimarer Klassik/Sturm & Drang Gattung ist nicht eindeutig, weil Elemente aus verschiedenen Epochen vertreten sind Gilt als bedeutendste und meistzitierte Werk der deutschen Literatur Motive: schöne Seele, Gelehrtentragödie, verbotene Beziehung, gesellschaftliche Moral, Konfrontation verschiedener Weltbilder, Teufelspakt Problematik: menschliches Streben nach mehr, innere Zerrissenheit Aufbau und Struktur Keine Unterteilung in Akte, nur Szenen → Herstellung von Kohärenz durch: O Linearen, klaren Aufbau mit kausal verknüpfenten Szenen, von denen nur wenige Szenen(teile) entbehrlich sind, z.B. Mephistos Studienberatung O Vorausdeutungen, z.B. Gesang der Bauern (V. 974f.) O Spiegelungen und Kontraste, z.B. Fausts Gefühl des Gefangenseins in seiner Gelehrtenexistenz/ Gretchens Gefangensein im Kerker O Antithetisch gestaltete Leitmotive, z.B. Wort und Tat, Wissbegierde und Wissenschaftskritik Keine durchgehende Konsequenz in Bezug auf die drei Einheiten des Dramas nach Aristoteles: O Keine Einheit des Ortes wegen häufig wechselnder Schauplätze O Einheit der Zeit nur zu Beginn in Studierzimmerszenen, später Beschleunigung und Raffung o Einhaltung der Einheit der Handlung O Asymmetrischer Aufbau (Umschwung zur fallenden Handlung nicht in der Mitte) Exposition: Fausts Lebenskrise in der Nacht 33 ● ● ● ● ● Steigende Handlung bis zur ersten Peripetie, die in Fausts Aufgeben der Gelehrtenexistenz und in dem Aufbruch mit Mephisto besteht Fausts destruktives Verlangen Wald und Höhle als zweite Peripetie (Beschluss Fausts Gretchen zu verführen) mit anschließender fallender Handlung bis zur Katastrophe Szene Hexenküche als erregendes Moment; Szene Nacht, offen Feld als retardierendes Moment Sprache und Stil Vorherrschen gereimter Sprache, um unmittelbare Wirkung des Stoffs zu dämpfen (Ausnahme: Trüber Tag. Feld in Prosa → Fausts aufgewühlte Gefühlslage, als er von Gretchens Haft erfährt Unterschiedliche Versarten, um Charaktere und Gefühlslagen deutlicher herauszuarbeiten: O Madrigalvers: geistreicher, flüssiger Plauderton: typisch für Mephisto O Knittelvers: volkstümlich und bürgerlich-bieder; typisch für Gretchen, teilweise auch Faust O Freie Rhythmen: zeigen emotionale Erregung, z.B. Gretchen im Kerker O Blankvers: getragen und ernst; nur in der Zueignung und in Fausts Monolog (Szene Wald) O Alexandriner: feierlich; selten in Faust II Vielfalt im Stil: z.B. einfachere Sprache bei Margarete, gehobene Sprache bei Mephisto und Faust, derbe Sprache der Studenten (und z.T. bei Mephisto) in Auerbachs Keller Starke rhetorische Gestaltung: kräftige Bildsprache und breite Verwendung von Stilmitteln wie Anapher, Antithese, Alliteration Parallelismus, Klimax, etc. Häufiges Vorkommen von strophischen, lyrischen Formen als Lieder, Gedichte und Gebete O Verweis auf magisch-religiöse Sphäre, z.B. Geisterstimmen Verweis auf volkstümliche Sphäre, z.B. Gretchens Gesang am Spinnrad Literarische Form und Epochenzugehörigkeit Merkmale einer Tragödie (v.a. auf inhaltlicher Ebene), z.B. Erlangung tragischer Würde durch Gretchen, da sie sich aktiv gegen ihre Befreiung und ihre Hinrichtung entscheidet Merkmale eines bürgerlichen Trauerspiels, z.B. Nichtbefolgen der Ständeklausel und gängiges Plotschema (Verführung eins ehrbaren Bürgermädchens durch adligen Mann) → ABER!: Entlarvung der Doppelmoral des Bürgertums, da Konflikt sich innerhalb des Bürgertums abspielt und Sittsamkeit nur von der Frau gefördert wird Komödienhafte Ansätze in der Form durch gebrochenes Pathos: Wortwitz Mephistos oder Situationskomik → ABER!: Tragik überwiegt Anklänge an mittelalterliche Formen wie Mysterienspiel und Schwank, z.B. Prolog im Himmel Faust I als epochenübergreifendes Werk O Aufklärung: Glaube an menschliche Fähigkeit zu Vervollkommnung, z.B. Fausts Ringen um Erkenntnis 34 Sturm und Drang: Aufbegehren gegen gesellschaftliche Zwänge, Geniekult, Thema Kindsmord, Fausts Anspruch auf Erlebnisintensität O Klassik: Streben nach Harmonie und Humanität, z.B. Faust als Repräsentant der Gattung Mensch, kunstvolle Sprachgestaltung Romantik: Hinwendung zum Unbewussten und Rätselhaft-Mythischen, z. B. Faust innere Zerrissenheit, Auftreten von Geistern und Hexen O O 35