Goethes Faust ist eines der bedeutendsten Werke der deutschen Literatur und erzählt die Geschichte des rastlosen Wissenschaftlers Heinrich Faust.
Der Protagonist Heinrich Faust ist ein alternder Gelehrter, der trotz seines umfangreichen Wissens in allen vier Fakultäten (Philosophie, Juristerei, Medizin und Theologie) unzufrieden mit seinem Leben ist. In seiner Verzweiflung schließt er einen Pakt mit Mephisto, dem Teufel, der ihm verspricht, ihm alle Wünsche zu erfüllen. Im Gegenzug soll Faust seine Seele dem Teufel überlassen, sobald er einen Moment vollkommener Zufriedenheit erlebt. Die Gretchentragödie bildet einen zentralen Teil des ersten Teils, in dem Faust sich in das unschuldige Bürgermädchen Margarete (Gretchen) verliebt. Diese Beziehung endet tragisch mit Gretchens Tod, nachdem sie aus Verzweiflung ihr gemeinsames Kind getötet hat.
Im zweiten Teil des Dramas durchlebt Faust verschiedene Abenteuer an unterschiedlichen Schauplätzen - vom kaiserlichen Hof bis zur klassischen Walpurgisnacht. Die Figurenkonstellation Faust 1 zeigt die komplexen Beziehungen zwischen den Hauptfiguren, wobei Mephisto als zynischer Gegenspieler Fausts fungiert. Die Charakterisierung Faust offenbart einen Menschen im ständigen Zwiespalt zwischen Wissensdurst und Genusssucht, zwischen geistigen und sinnlichen Bedürfnissen. Das Werk endet mit Fausts Tod und seiner Erlösung durch die himmlischen Mächte, da sein Streben nach Erkenntnis und sein niemals endendes Bemühen um Vervollkommnung als positive Eigenschaften gewertet werden. Die Faust Interpretation zeigt dabei die zeitlose Relevanz des Werkes als Auseinandersetzung mit grundlegenden menschlichen Fragen nach dem Sinn des Lebens und dem Streben nach Wissen und Erfüllung.