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Literarische Erörterung zu Faust I

18.2.2021

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Literarische Erörterung: Johann Wolfgang Goethe, Faust. Der Tragödie erster Teil
,,Ich finde, obgleich ich angestrengt danach suche, an Gret

Literarische Erörterung: Johann Wolfgang Goethe, Faust. Der Tragödie erster Teil ,,Ich finde, obgleich ich angestrengt danach suche, an Gretchen nicht das Positive."- Mit dieser Aussage öffnet der Autor Peter Hacks seinen Sachtext ,,Faust-Notizen", welchen er 1977 veröffentlichte. Doch liegt er damit im Recht? Ist Gretchen eine eindimensional negative Figur, die nur auf ihren materiellen Vorteil aus ist? Anhand des Primärwerkes von Johann Wolfgang Goethe ,,Faust, Der Tragödie erster Teil", 1808 veröffentlicht, soll diese Frage kritisch literarisch erörtert werden. Peter Hacks stellt im Außentext verschiedene Kernaussagen über Gretchen dar. Vorerst zeigt er auf, dass für Gretchen nicht die Liebe zu Faust im Vordergrund steht, sondern ihr eigener sozialer Aufstieg. Er führt diese These weiter aus, indem er zudem sagt, Gretchen empfinde überhaupt keine wahre Liebe. Deshalb wirft Hacks Gretchen indirekt berechnende, kalte und oberflächliche Züge vor. Allgemein gesprochen, habe Gretchen einen durchgehend schlechten Charakter. Im starken Gegensatz dazu, sei die positive Charakterisierung Fausts der Vierzehnjährigen fehlerhaft, da er von der Liebe zu ihr geblendet wäre. Außerdem vertritt der Autor des Sachtexts die Meinung, dass Faust zu gut für Gretchen ist. Diese subjektiven Kernaussagen müssen nun mithilfe des Primärwerkes überprüft werden, um ihre Richtigkeit sicherzustellen. Vorerst möchte ich eine kurze Definition von einem erwähnten Begriff darlegen. Unter einem Menschen mit schlechtem Charakter verstehe ich jemanden, der böswillig und...

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kontrollierend manipulativ handelt. Er oder sie handelt nur nach ihrem eigenen Besten und genießt es, wenn es einer anderen Person ihretwegen schlecht geht. Peter Hacks bezeichnet Gretchen als ein Mädchen mit solch einem schlechtem Charakter. Betrachtet man die Szene , Am Brunnen" lässt sich erkennen, dass sie in der Vergangenheit schlecht über ihre Mitmenschen geredet hat. Obwohl dies negative Charakterzüge zeigt, wird jedoch deutlich, dass sich Gretchen in diesem Punkt verändert hat. Sie bekommt Gewissensbisse und fragt sich ,,wie [sie über] andrer Sünden [n]icht Wort g`nug der Zunge finden [konnte]" (V.3579f.). Zudem ist sie ein sehr tüchtiges und frommes Mädchen, das sich um ihre Familie sorgt. Ihr Vater ist früh verstorben und ihrer Mutter ging es ebenfalls äußerst schlecht (V.3126ff.). Folglich hat sich Gretchen schon in jungen Jahren um den Haushalt und die Familie gekümmert (V.3111f., V.3132). Valentin, Bruder Gretchens, der ihren Charakter also gut kennt, findet keine schlechten Worte über sie. Er bezeichnet sie sogar als unerreichbar und einzigartig (V.3631f.). Zusammenfassend überwiegen die Belege für Gretchens guten Charakter, weshalb ich der Kernaussage, dass Gretchen einen schlechten Charakter hat, nicht zustimmen würde. Der Autor des Sachtextes, Peter Hacks, wirft Gretchen vor, sie liebe Faust nicht. Jedoch zeigt sich durch die ganze Tragödie immer wieder, wie sehr Gretchen in Faust verliebt ist (z. B. V. 3184). Ihr grundlegendes Ziel ist es, dass Faust glücklich ist und deshalb würde sie alles für ihn tun (V.4578, V. 3519). Sie schläft sogar mit Faust, obwohl dies gegen alle ihre Normen widerspricht. Jenes lässt sich nur durch den Grund der großen Liebe ihrerseits erklären. Zudem hat sie Liebeskummer wegen Faust, als sie ihn nicht sehen kann (Gretchens Stube). Dieses Verhalten ist sehr typisch für Liebende. Ich würde der gestellten These deswegen nicht zustimmen und das Gegenteil behaupten. Während Gretchen in Faust ihre wahre Liebe sieht und ihn vielleicht sogar zu sehr liebt, weckt sie in ihm nur die sexuelle Begierde (V. 2662). Faust liebt sie nicht und deshalb ist sein einziger Grund der Kontaktaufnahme das erotische Verlangen (V.2652). Womöglich hätte er, aufgrund des Zaubertranks, diese Gefühle auch bei jeder anderen Frau erleben können. Außerdem vernachlässigt er ihr Inneres und reduziert sie auf das Aussehen (V.2604). weitere Aussage des Außentexts, Ablehnung und/oder Zustimmung, Belege, eigene Meinung Zusammenfassung meiner Position, Ausblick Aufgrund all dieser Argumente würde ich der Meinung Peter Hacks in nur wenigen Ausnahmen zustimmen. Ich finde, obgleich ich nicht angestrengt danach suche, an Gretchen fast nur das Gute.