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23.1.2021
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Faust Charakterisierung „,Faust" ● Repräsentant der Menschheit; Demonstrationsobjekt des göttlichen Schöpfungsplans ● Versuchungsanordnung der himmlischen Wette erinnert an Hiob-Figur aus Altem Testament, dessen Geschichte ebenfalls exemplarischen Charakter besitzt Kein Durchschnittsmensch; Ausnahmeerscheinung → exemplarisch für die Möglichkeiten und Grenzen des Menschen ● ● alle Infos aus: Klett, Lektürenhilfe Faust ● Zwei-Seelen-Problematik → Spannungsverhältnis von Lebenshunger und göttlicher Existenz droht ihn zu zerreißen → Widersprüchlichkeit seiner Lebensideale lässt sich nicht auflösen; Mephisto erkennt diese unauflösbare Polarität nicht; versucht Faust gemäß seinem Menschenbild auf Sinnlichkeit zu reduzieren → Vereinseitigung muss zum Überdruss führen; anderer Trieb wird verstärkt → konsequente Negationshaltung gegenüber der Möglichkeit, zufriedengestellt zu werden; fast schon selbst der ,,Geist der stets verneint" (V. 1338); er muss an sich selbst scheitern Krise der Erkenntnis →leidet an Begrenztheit seines Wissens → trotz eines enzyklopädischen Wissens durch jahrelanges Studium der Wissenschaft, weiß er nicht, was die Welt Im Innersten zusammenhält" (V. 382 f.) → Streben nach dem Urprinzip, d.h. nach der göttlichen Erleuchtung → Resultat der wissenschaftlichen Tradition und Methodik -> trockene Buchgelehrsamkeit des Humanismus (vgl. Wagner) bringt Faust nicht weiter; Spezialisierung in Teildisziplinen steht seinen Streben der Einheit des Ganzen im Wege; sehnt sich nach unmittelbarer Erfahrung → mittelalterliche Universität behindert ihn → fragwürdige Qualität Fausts: Fehlen grundlegender Voraussetzungen eines Fachgelehrten - das Ziel, eine konsequent verfolgte Arbeitsmethode und Tugend der Geduld - lehnt wissenschaftliche Tradition ab verletzt Grundprinzipien der Philologie - Absolutsetzung des eigenen Ichs (in...
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12 Versen 11-mal Ich-Bezug vgl. V. 1125-1237) → Versuche durch Magie die Grenzen der Erkenntnis zu überwinden, scheitern bzw. führen in Katastrophe der Gretchenhandlung Krise des Sturm-und-Drang-Titanen → umfassende Existenzkrise; nicht nur aus begrenzter Erkenntnis, sondern auch aus dem titanischen Wesen Fausts; typischer Protagonist der Sturm-und-Drang-Zeit → Analogie zu Prometheus: Streben über das Menschenmögliche hinaus (,,Ebenbild der Gottheit" (V. 516) → Melancholie und Depression: Grenzen können nicht überwunden werden, zerfließt in Selbstmitleid; mentale Krise stürzt ihn in tiefe Depressionen und damit fast zum Selbstmord →wie andere Figuren dieser Epoche: radikale Ich-Bezogenheit bei wissenschaftlicher Arbeit sowie Umgang mit anderen Menschen; sieht nur sich selbst; geht über Leichen ● ● Defizit an Lebenspraxis → in seiner Kindheit der Wissenschaft verschrieben gewesen; beim Vater medizinischer Helfer gewesen → Mutter wird nie erwähnt; fehlende Mutter als Grund seiner emotionalen Kälte und seiner Bindungsunfähigkeit → Stubenhocker; verstaubtes Studierzimmer als Lebensraum; kaum mit Menschen → studentische Leben (vom Alkohol zusammengehaltene Geselligkeit) ist ihm fremd → Triebstau; Wunsch nach sinnlicher Erfahrung → Weltfremdes Verhalten gegenüber Frauen (spricht unbekanntes, bürgerliches Mädchen als adliges ,,Fräulein" (V. 2607) an) Zwischen Liebe und sinnlichem Erlebnis → unter Einfluss des Zaubertrankes in der ,,Hexenküche" im Zustand der Dauererregung → Mephisto hat ihn zum Opfer seiner Triebbefriedigung gemacht → sieht ,,Helenen in jedem Weibe" (V. 2604); Gretchen lediglich als Projektion; liebt nur Idealbild, nicht Gretchens Individualität; ist die Erstbeste, die er trifft →in Gretchens Kammer entwickeln sich Gefühle der wahren Liebe; Mephistos Erschienen lässt diese wieder verschwinden → Ambivalenz zwischen Wunsch nach sexueller Erfahrung und Liebesgefühl bleibt bis ,,Wald und Höhle"; erst hier durch Mephistos Einfluss Entscheidung für Befriedigung des sinnlichen Triebes (obwohl Gretchen dann untergehen wird) → Verlust ihrer Jungfernschaft zieht Verlust des Interesse an ihr nach → während Gretchen schwerste Stunden ihres Lebens durch macht, ergibt er sich an entfesselten, orgiastischen Sexualität der ,,Walpurgisnacht" → Schulgefühle Fausts wegen Gretchen; schiebt sie auf Mephisto ab (,,Du, Hölle, musstest dieses Opfer haben" (V. 3361)) → Faust als Täter: seine Entscheidung freien Willes, dass Mephisto ihm die ,,Dirne schaffen" solle (V. 2619); lässt ihn zweimal ein Geschenk besorgen; lügt sie an und gaukelt ihr Liebe vor Charakterisierung ,,Mephisto" Evtl. Namensherkunft: aus dem Hebräischen „mephir" = Zerstörer, ,tophel" = Lügner ● Rolle Mephistos → extreme Wandlungsfähigkeit und sprachliche Virtuosität → Paraderolle des Schalks (ironisiert und zieht alles ins Lächerliche); Narr → Intriganter Kuppler ohne Skrupel; stachelt immer wieder Fausts Triebwillen an; verkörpert Doppelmoral der Gesellschaft; keine eigenen Gefühle; sein destruktives Element fordert Opfer → Herr der dämonischen und sinnlichen entfesselten Gegenwelt; allegorische Bezeichnung als ,,König" → Verkleidungskünstler; passt Verkleidung immer an seine verschiedenen Rollen ab ● Mephistos Welt- und Menschenbild → der ,,Geist, der stets verneint" (V. 1338); sein Weltbild negiert die Lobeshymne der Engel auf die Schöpfung → düsteres Menschenbild; Mensch nicht vernunftgeleitet, sondern triebgesteuert und animalisch; halte sich für etwas Besseres → aufgrund seines Menschenbildes, kann er Faust Problematik nicht vollständig begreifen; Studenten in ,,Auerbachs Keller" bestätigen sein Menschenbild; von aggressiver Bestialität geprägt; schon Namen sind tierisch → Reduktion Fausts auf triebhafte Sinnlichkeit scheitert (weder persönliche Beziehung zu Gretchen noch orgiastischer Sexualitätsrausch der ,,Walpurgisnacht" glücken" Macht und Ohnmacht → Macht ist trotz seiner bestimmenden Funktion für den Handlungsverlauf eingeschränkt → Wissen als Macht (abgesehen davon nur wenig überraschende Zauberkunststücke); ,,Allwissend bin ich nicht; doch viel ist mir bewusst" (V. 1582); schon im ,,Prolog im Himmel" über Fausts Seelenlage informiert; später auch über seinen Selbstmordversuch; listige Spionage (kennt viele Details: Gretchens Beichte; Details über die Mutter Gretchens; Marthes Verlangen nach Todesschein Bescheid; Gretchens Kerkerhaft und Verurteilung ...); nutzt sein Wissen zu seinem Vorteil und für sein weiteres Vorgehen → Selbstdefinition widerspricht Funktionszuweisung als Helfer; Herr hat ihm Aufgaben zugewiesen (soll Menschen zum weiteren Streben anstacheln); nicht Gegenspieler sondern Mitspieler des Herrn; Unterordnung als Geselle des Herrn (muss um Erlaubnis fragen, ob er Faust in Versuchung führen darf) → Permanentes Scheitern Mephistos; der ,,stets das Böse will und stets das Gute schafft" (V. 1336); kann ihm ,,Großen" (V. 1360) nichts anrichten → Begrenztheit seiner Macht hilft Faust, auf Augenhöhe mit ihm zu verhalten; kann die Wette nicht gewinnen, da der Herr seinen Knecht bald in die ,,Klarheit führen" (V. 309) wird (aus dem Irrtum retten) ● Fausts Alter Ego → Teufel als dramatische Figur im 18. Jahrhundert wenig überzeugend → nicht nur als konkrete Figur, sondern vor allem als abstraktes ,,Prinzip des Widerspruchs" → dass er nur der ,,Geist der stets vereint" sei (V. 1338) setzt voraus, dass es ein bejahendes Gegenüber gibt; nur ein ,,Teil" (V. 1335) eines Ganzes → Mephisto als Wesenszug von Faust, sein Alter Ego → nihilistische Tendenz zur Zerstörung kontrastiert Fausts Schaffensdrang → Reduktion auf das Körperliche leugnet Fausts Sehnsucht nach dem Höheren; Bekennen zur Teilhaftigkeit widerspricht dessen Suche nach ganzheitlicher Erfahrung → Fausts Gespräche mit dem Teufel als ,,Figuration eines inneren Prozesses"; Faust als zutiefst gespaltene Persönlichkeit, die mit sich selbst ringt → Mephisto als Produkt Fausts Verzweiflung; Verbindung der Wette unmittelbar nach Fausts nihilistischer Verfluchung seiner Existenz; Moment der Wesensausgleichung → häufiger Wechsel Fausts Gemütslage; bei Mephistos Erschienen kippt Fausts Seelenlage (vgl. ,,Abend" und ,,Wald und Höhle") → Faust kann Mephisto als andere Seite seiner Seele nicht abstreiten bzw. loswerden; trägt die destruktiven Züge bereits in sich → Selbstzerstörerische Tendenz (,,Und hätt er sich auch nicht dem Teufel übergeben, Er müsste doch zugrunde geh!" (V. 1866 f.))