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Heinrich Heine: “Deutschland. Ein Wintermärchen”

7.7.2021

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Heinrich Heine: "Deutschland. Ein
Heinrich Heines Leben (1797-1856)
● Harry: Geburtsname
• Henry: in Frankreich genannt
Heinrich: Dichter
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Heinrich Heines Leben (1797-1856)
● Harry: Geburtsname
• Henry: in Frankreich genannt
Heinrich: Dichter
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Heinrich Heine: "Deutschland. Ein Heinrich Heines Leben (1797-1856) ● Harry: Geburtsname • Henry: in Frankreich genannt Heinrich: Dichter ● ● Wintermärchen" ● Vater war jüdischer Kaufmann ● besucht israelitische Privatschule und später (nach Gesetzänderung durften auch jüdische Kinder christliche Schulen besuchen) städtische christliche Grundschule 1811 erlebt Napoleons Einzug in Düsseldorf (verehrt ihn für Einführung Code civil) • Ausbildung zum Bankkaufmann bei Onkel Salomon in Hamburg (fühlte sich entgegen der Meinung seines Vaters nicht für Beruf des Bankiers geeignet) 1818 erhält finanzielle Mittel für eigenes Geschäft, aber ihm fehlen jegliche kaufmännische Fähigkeiten → Pleite ● * Dezember 1797 in Düsseldorf † Februar 1856 in Paris 1819 Jurastudium in Bonn, Göttingen und Berlin; neben juristischen Vorlesung nahm er auch an philosophischen und historischen teil (Unterstützung durch Onkel) 1824 Veröffentlichung seines Reiseberichts Harzreise, Begegnung mit Goethe 1825 Studium beendet, erhält Doktortitel Taufe auf Namen Christian Johann Heinrich (befreite sich aus der geistigen und sozialen Isolierung des Judentums damaliger Zeiten, wollte am kulturellen und öffentlichen Leben als gleichberechtigtes Mitglied teilnehmen); fand aber trotzdem nur bedingt Akzeptanz versuchte nach mehrfach, einen bürgerlichen Beruf zu ergreifen → bewarb sich als Advokat und Syndikus in Hamburg sowie als Professor in Berlin und München (fand jedoch überall nur Ablehnung aufgrund seiner ausgeprägten liberalen Gesinnung → als merkwürdig und suspekt eingestuft) erste Gedichte bereits 1816 unter Pseudonym Sy. Freudhold Riesenharf (Verlagsbeziehungen mit Campe) 1827 Erscheinung Lyrikband "Buch der Lieder"; öffnete ihm Türen zu...

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mehreren etablierten Zeitschriften regelmäßige Veröffentlichung von Gedichten, Rezensionen und kleinen Prosaartikeln; provozierende Bemerkungen und Äußerungen in Artikeln brachten ihm Ärger mit staatlichen Behörden ein → erstmalig Kritik und Schikane seines Heimatlandes ausgesetzt) sein Plauderton und die desillusionierten Schlussfolgerungen einiger seiner Gedichte gefielen den konservativeren Rezensenten weniger bis gar nicht Reisen nach Italien, Frankreich, England und an Nordsee 1831 nach erneutem vergeblichen Versuch Anstellung zu ergreifen → Exil nach Frankreich um zweite Schaffensperiode zu beginnen ● ● ● Arbeit als Redakteur der Augsburger Allgemeinen Zeitung (schrieb über Leben im deutschen Nachbarland) musste kurze Zeit später Publikationen beenden (große Teile des Volkes von seinen Ideen angetan, aber waren Obrigkeit Dorn im Auge) 1835 teilweise Verbot und strenge Zensierung seiner Arbeiten vom deutschen Bundestag (er will angeblich die bestehenden sozialen Verhältnisse abwerten) → formulierte seine Gedanken neu, aber nicht mehr so direkt wie bisher Anfang 1840er: schrieb erneut für Augsburger Allgemeine Zeitung (beurteilte politische Zustän) 1841 Heirat mit Crescence Augustine Mirat (nannte sie Mathilde, sprach kein Deutsch) 1843 Besuch der Mutter, unternimmt letzte Reisen nach D, Dezember Tod Onkel Salomon, Entstehung "Deutschland. Ein Wintermärchen" ● 1844 "Neue Gedichte" → aggressive Satire auf herrschende Köpfe 1848 Matratzengruft (Zusammenbruch, wird fast vollständig gelähmt ans Bett gefesselt, erblindete fast vollständig) 1854 Veröffentlichung seines Werkes "Vermischte Schriften" Heine als politischer Dichter Aufruf zur Revolution zieht sich durch seine Werke arbeitet oft mit "Altdeutschland" und "Neudeutschland" ironisch Die schlesischen Weber (1844) • beschäftigt sich mit Ständegesellschaft → "König der Reichen" Weber verfluchen Gott, König und Vaterland für Unterdrückung ● fordert Weber auf, sich gegen Obrigkeit zu wehren ● Intention: auf Missstände aufmerksam machen durch Wiederholung von "Wir weben, wir weben" → monotonen Alltag darstellen angespannte, wütende Stimmung; monotone Elemente erkennbar Das Elend und der Aufruhr der Weber (1844) ● 04.-06.06.1844 → Aufstand der Baumwollweber ● demonstrierten gegen katastrophalen Lebens- und Arbeitsbedingungen, bis der Protest am dritten Tag vom preußischen Militär blutig niedergeschlagen wurde Schwerpunkt: Ungerechtigkeiten aufzeigen klare Fakten- und Autoritätsargumente → will zeigen, dass er gut recherchiert hat zwei Liebende (blass und mager) erfrieren in der Nacht, da sie zu arm sind für Essen/Wolldecken ● am nächsten Morgen: Doktor stellt Tod fest, empfiehlt ironisch Wolldecken und gesunde Ernährung Woyzeck: Arme konnten sich ebenfalls nicht aus Situation befreien, waren gefangen; Büchner stellt alles sehr realistisch dar, Heine eher ironisch und metaphorisch bildlich (möchte Leser durch Zuspitzung schocken) Analyse von "Deutschland. Ein Wintermärchen" Allgemeines über das Werk • Versepos, gilt als bedeutendste SAtire des 19. Jhd ● Entstehung: unmittelbare Verfassung nach ende seiner Deutschlandreise, die Heine 1843 unternahm (Besuch der Mutter) ● Form: Reisebeschreibung, wobei der "fremde" Deutsche aus dem Exil seine Heimat aufsucht ● Werk ist in 27 Capute unterteilt (Caput = Vortäuschung von Sachlichkeit) Motiv Heines nehmen auch andere Autoren wieder auf (z.B. H. Mann in "Der Untertan") ● Analyse des Titels/Vorwort Winter → Stillstand/Rückzug ins Private; damals eher negativ, da nicht klar ob man Kälte übersteht Heines Wortwahl und Formulierungen waren zu Beginn zu scharf → musste es mehrfach überarbeiten Inhalt der Satire: Kritik am militärischen Preußen, Kaisertum, teutonischen Nationalismus, Kirche, Philistertum poetische Mittel: Verse in vierzeiligen Strophen mit abwechselnd vierhebigen Anversen und dreihebigen Abversen Volksballadenform Unterschied zwischen Satire, Ironie und Parodie Satire literarische Form der Kritik und Verspottung herrschender Verhältnisse; Mittel: Übertreibung, treffender Wortwitz, gewisse Aggressivität; will entlarven, verspotten, eine kritische Haltung hervorrufen (gegenüber gesellschaftlichen Verhältnissen) Ironie Kritik und Verspottung herrschender Verhältnisse; Mittel: Verstellung/Verkehrung, Gesagtes nicht wörtlich nehmen, Gemeintes und Gesagtes im indirekten Verhältnis zueinander Parodie verzerrende, übertreibende oder verspottende Nachahmung eines bekannten Werkes; Form wird beibehalten, Inhalt humoristisch verändert →→ komischer Effekt besteht aus Spannung zwischen dem bekannten Ideal und der Nachahmung Die einzelnen Capute Caput 1 An der Grenze ● lyrisches Ich kommt an deutsche Grenze: gemischte Gefühle, darunter Heimweh; bricht in Tränen aus → ist gerührt davon, wieder zuhause zu sein kleines Mädchen spielt an Grenze mit Harfe ein Lied (Kirche predigt ihr, sie muss das Diesseits ertragen; im Jenseits erwartet sie besseres Leben/Paradies) lyrisches Ich möchte "neues Lied singen" und Verhältnisse ändern; möchte nicht auf Himmelsreich warten, möchte bereits im Diesseits Paradies errichten (also bereits auf Erden glücklich sein) Parodie: "Den Himmel überlassen wir den Engeln und den Spatzen" gewünschte Veränderungen: Kirche soll Wahrheit predigen; genug Nahrung für alle (Beispiel: Zuckerschoten) Funktion: Rahmenbildung Caput 2 Zollkontrolle und Zollverein sein Gepäck wird nach Schmuck und Büchern untersucht ● lyrisches Ich erwidert: "Ihr könnt zwar mein Gepäck durchsuchen, nicht aber meine Gedanken" ● anderer Reisender lobt Grenzkontrollen → Mittel, um wirtschaftliche Einheit D herbeizuführen (für geistige/ideelle Einheit sei Zensur zuständig) Heine macht sich ironisch über Gleichmacherei lustig (Zollverein für materielle Gleichheit zuständig → "erster Schritt zur deutschen Einheit") Caput 3 In Aachen Aachen → Kaiserpfalz; Carolus Magnus →→Karl der Große ● erste Station: Aachen, erscheint ihm äußerst langweilig beobachtet auf Straßen reformiertes preußisches Militär (zwar anders gekleidet, aber trotzdem noch "Staat im Staate" → erinnert noch immer ans Mittelalter) Soldaten bewegen sich eckig und steif; ebenso wie übriges Volk seien sie nach außen arrogant und im Innern ängstlich und unterwürfig ● Satire: bezeichnet Pickelhaube als Blitzableiter ● verspottet rückwärtsgewandte Haltung der Deutschen, die sich auch in ihrer romantischen Dichtung widerspiegele Widerspruch zu seiner Kritik: eigene Sehnsucht nach bescheidenem Leben als Autor in Stuttgart (statt im Exil) verhöhnt Reichsadler: würde ihn gern (ebenso wie König) zum Abschuss freigeben Caput 4 ● kritisiert Kirche und Klerus (klagt die Kirche ihrer Untaten an, erwähnt Kreuzzüge und "Hexenverfolgungen") sieht im Kölner Dom Feind der Vernunft → erleichtert, dass Dombau seit Luther unvollendet blieb und hofft, dass es trotz Unterstützung aus Volk auch so bleibe → Kritik am Bau und Weiterbau des Doms verspottet Heilige Drei Könige ● "Kirche predigt immer Wasser und trinkt eigentlich Wein" Caput 5 ● fiktives Gespräch: Erzähler tröstet "Vater Rhein" (Fluss), um den sich Deutsche und Franzosen streiten; erzählt ihm von Veränderungen der Franzosen kann Situation gut einschätzen da er viel über gesellschaftliche Zustände in weiß Caput 6/7 - Der Doppelgänger denkt über Auswirkungen seiner Schriften nach ● fiktiver Reisebegleiter: Heines Alter Ego/"Ausführer seiner Taten" dunkle und vermummte Gestalt, trägt Beil mit sich ● ● nächtlicher Traum: Erzähler ist mit seinem Begleiter in Köln unterwegs lobt Betten in D ("dort sind die Deutschen zuhause"; andere Nationen sind auf Erde zuhause, Deutsche im Himmelsreich) ● markiert im Vorübergehen Häuser mit Blut → deren Bewohner müssen sterben in Dreikönigsgruft im Dom sitzen Kaspar, Melchior und Balthasar als lächerliche Skelette auf ihren Sarkophagen Im Traum werden sie vom Begleiter zerschmettert ● Funktion des Doppelgängers: setzt in Fantasie des lyrischen Ichs Taten um ● Caput 8-10 Fortsetzung der Reise führt durch Mülheim; fährt Kutsche kühle, feuchte Luft, Kot und Morast auf dem Weg kommen Erzähler heimatlich vor trauert Napoleon nach Mülheim → trauriger Ort (keine gesellschaftlichen Verhältnisse/Neuerungen) ● 1831 hatten Menschen hier ihre Hoffnungen auf Freiheit und Freude durch Einzug der Franzosen gesetzt, wurden aber enttäuscht: Stadt gehört noch immer zu Preußen schätzt typisch deutsche und schwere Mahlzeiten, die er in Hagen zu sich nimmt (Sauerkraut) Kritik an deutscher Behaglichkeit und Wohlleben ● Einkehr in Gasthaus in Unna weckt Erinnerungen an westfälische Freunde, die er während des Studiums kennen gelernt hat rspottet Westfalen als einfältig und gefühlsbetont ● letzte beiden Strophen ironisch: Fürbitte wie im Gottesdienst →→ "Amen" am Ende Caput 11 sinniert während Fahrt durch Teutoburger Wald, was geschehen wäre, wenn nicht Germanen, sondern Römer Hermannsschlacht gewonnen hätten ● man würde nicht mehr deutsch sprechen; Wahrheitsfreunde würden nicht mit Obrigkeit über Zensur streiten, sondern in Arenen kämpfen Land wäre nicht so zersplittert Hermann gewann Schlacht und "wir sind Deutsche geblieben" ● dankt am Ende Hermann für Sieg ● oft Übertreibungen, Anaphern, Epiphern; ist höhnisch ● "Was wäre wenn": in München würden nun Priesterinnen durch Stadt ziehen, Philosoph wie Schelling müsste wohl sterben wie einst Seneca Caput 12 - Teutoburger Wald ● wegen Panne (Rad löst sich von Kutsche) → alleine nächtlicher Aufenthalt im Wald, hört Wölfe heulen sieht sich als einer von ihnen, hält für sie kurze spontane Ansprache/Rede versichert sie seiner Loyalität, distanziert sich zugleich von ihnen (und damit auch von einigen der revolutionären Ideen jener Zeit) ● Caput 13 Paderborn ● schildert Aufgang der Sonne über der dummen Erde als vergebliches Tun, da eine Hälfte der Erde jeweils im Dunkel liege erblickt Kruzifix am Wegrand und kommt ins Nachdenken: fühlt sich mit gekreuzigtem Jesus verbunden, weil auch dieser den Mächtigen unliebsam war und dafür büßen musste Heutzutage hätte er es leichter gehabt: hätte nicht predigen müssen, sondern seine Gedanken schriftlich niederlegen können (ein Zensor hätte dann, alle unliebsamen Stellen vorab beseitigt, und die Kreuzigung hätte nie stattgefunden) so aber ist Kruzifix eine Mahnung an alle Menschen, dass man sich vor revolutionären Ideen hüten sollte Caput 14 ● Im Weiterfahren erinnert er sich an Lieder und Märchen die ihm einst erzählt wurden ● Sage von Barbarossa: O Barbarossa macht sich auf den Weg in einen dicht bewachsen Wald und verschwindet dort O Volk sagte daraufhin, dass sich ihr Kaiser tief in die Kyffhäuser zurückgezogen hatte und dort auf einen geeigneten Moment wartet, um sein Deutsches Reich zurückzuerobern während der Kaiser auf diesen passenden Moment wartet, schläft er auf einem großen Thron sein Bart ist inzwischen schon so lang, dass dieser sich schon zweimal um einen Tisch gewickelt hat, welcher sich vor dem Thron befindet wenn sich der Bart von Barbarossa ein drittes Mal um den Tisch gewick hat, kehrt der Kaiser zurück, nimmt sein Reich wieder ein, vereint es (zu der Zeit Zwitterwesen → viele zersplitterte Ländereien) und bringt den Menschen Frieden O O O O haust er im Kyffhäuser-Berg zusammen mit Tausenden von Soldaten; seit Jahrhunderten bereitet er sich darauf vor, D zu befreien mehrere Verse enden mit dem Bild einer klagenden Sonne, vermutlich angesichts der Zustände in D Caput 15-17 - Von Kaiser Barbarossa schläft während der Fahrt ein träumt, dass er sich im Kyffhäuser bei Barbarossa befindet, Barbarossa zeigt ihm Waffen und Soldaten, zu seinem Bedauern mangelt es ihm an Pferden Erzähler ist ungeduldig und bittet Kaiser, nicht mehr länger zu warten und anstelle der fehlenden Pferde lieber Esel zu nehmen; Barbarossa hat keine Eile ● Barbarossa wird sehr geizig dargestellt → wirkt auf Leser unsympathisch, wird vom Erzähler verspottet Ursache für Verspottung: Barbarossa zahlt Soldaten als Lohn nur einen Dukaten, obwohl Kaiser genug Geld haben um Bedienstete ordentlich zu bezahlen ● zweite Verspottung: Rotbart soll bei Zurückgewinnung des Reiches Esel hinzuziehen, falls dieser nicht genug Pferde besitzen würde Verspottung/-höhnung galt früher als Straftat, die mit Tod in der Öffentlichkeit bestraft ● wurde Heines politische Einstellung wird klar: Liberalismus (politische Strömung neben Nationalismus und Restauration) O forderte freiheitliche, politsche, ökonomische und soziale Ordnung O richtet sich stark gegen Staatsgläubigkeit, Kollektivismus, Willkür und Missbrauch von Macht und Herrschaft O Leitziel früher und heute: Freiheit des Individuums gegenüber staatlicher Gewalt schützen im zweiten Traum gibt Barbarossa zu, seit dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763) nichts mehr von der Weltgeschichte mitbekommen zu haben Erzähler bringt ihn auf den neuen Stand und nutzt dies für Kritik, z.B. an den Nachkommen von Moses Mendelssohn und einer romantischen Dichterin berichtet von Französischer Revolution und Funktion einer Guillotine ● Barbarossa ärgert sich sehr über respektlose Behandlung des französischen Königs (duzt Barbarossa) als Barbarossa ihn des Hochverrats bezichtigt, nennt dieser ihn eine Sagengestalt, deren Insignien und Nationalismus niemand brauche erkennt nach dem Aufwachen, dass er Barbarossa nur im Traum, nie aber in der Realität widersprechen kann bittet Kaiser um Entschuldigung ● sehnt den französischen Kaiser ungeduldig herbei um Mittelalter wieder aufzubauen (ist besser als aktuelle Verhältnisse in D) solle Deutschland sowohl von der romantischen Verklärung der Vergangenheit als auch von seinem preußisch-militärischen Größenwahn befreien Caput 18 Minden ● ● ● Caput 19 - Bückeburg und Hannover ● Heines Großvater Heymann Heine stammt aus Bückeburg; besichtigt Festung auf der er geboren wurde ● beschwert sich über lehmige Wege ● verspottet den Herrscher wegen seines langweiligen und unbedeutenden Daseins, zu verdanken habe er es der Feigheit der deutschen Revolutionäre Caput 20-26 - Hamburg Caput 20 ● übernachtet in Minden in der weitläufigen Festung fühlt sich eingeengt und bedroht, sodass er die ganze Nacht von Albträumen geplagt wird ● sieht sich von Polizisten abgeführt und wie Prometheus an einen Felsen gekettet und genau wie bei der Sagengestalt frisst ein Adler an seiner Leber (der preußische Adler) ist froh, als er am nächsten Morgen wieder abreisen kann ● erreicht Zielort Hamburg ist in Hamburg aufgewachsen und möchte nach 13 Jahren Mutter besuchen lässt sich von ihr mit Essen verwöhnen; ihren zahlreichen Fragen nach seinem Leben in Frankreich sowie seiner politischen Überzeugung weicht er geschickt aus kommt nach Hannover, wo Ernst August als König regiert; beeindruckt wie sauber die Stadt ist ● Caput 21 ● sieht sich als nächstes die Stadt an, besucht Orte und Häuser seiner Jugend erkennt sie kaum wieder, viele davon sind dem Großen Brand im Mai 1842 zum Opfer gefallen Stadt hatte Hilfe von außerhalb bekommen und die Bürger waren zügig entschädigt worden ● rät den jammernden Bürgern deshalb, die Stadt wieder aufbauen und nicht über den Verlust klagen Caput 22 Er warnt: noch gefährlicher als ein Brand sei die Bedrohung durch den preußischen Adler, über Hilfeleistungen versuche Preußen Einfluss in Hamburg zu gewinnen stellt fest, dass Menschen der Stadt an Lebendigkeit verloren haben Kluft zwischen Arm und Reich hat sich vergrößert, während sich Alt und Jung kaum unterscheiden lassen einige seiner früheren Bekannten sind verstorben, andere haben sich stark verändert und seien kaum wiederzuerkennen ein guter alter Freund jedoch ist noch da und freut sich sehr über seine Rückkehr: der Zensor Caput 23 lässt sich von seinem Verleger Julius Campe zum Essen im Restaurant »Lorenz<< einladen und trifft auch hier auf alte Bekannte ist begeistert von der Qualität der Austern in Hamburg sowie von der Verlässlichkeit und Großzügigkeit seines Verlegers vom Rheinwein leicht angetrunken begibt er sich ins Amüsierviertel trifft eine schöne Frau; sie teilt ihm mit, dass von den Prostituierten, die er von früher her kennt, keine mehr hier ist Frau gibt sich als Hammonia (Schutzgöttin Hamburgs) zu erkennen nimmt ihn mit in ihre Wohnung Caput 24 gesteht ihm seine Zuneigung aufgrund seiner Schriften ● möchte wissen, was ihn im Winter zurück nach D getrieben hat →→ Heimweh und Vaterlandsliebe, erklärt beides zu einer Krankheit, von der er bald genesen werde Caput 25 bittet ihn, in D zu bleiben (Fortschritte sichtbar: Zensur und geistige Unterdrückung weniger streng als früher) solange man seine Gedanken nicht aufschreibe → Gedankenfreiheit; hungern müsse man auch nicht (zumindest nicht in Gefängnissen) bietet ihm einen Blick in zukünftiges D an, muss versprechen, über die Visionen absolutes Stillschweigen zu bewahren ● Caput 26 ● als Schutzgöttin Hamburgs ist sie so alt wie die Stadt selbst, sie ist eine Tochter des Stadtgründers Kaiser Karls des Großen ● kurz vor seinem Tod 814 habe Karl der Große Hamburg gegründet, sein Nachtstuhl stehe in einer Ecke der Kammer bittet ihn, seinen Kopf in den Nachttopf zu stecken, um Zukunft D zu sehen hebt Deckel und schaut hinein; schweigt über das, was er sieht (allein von dem Gestank der Zukunft wird er jedoch ohnmächtig) Hammonia versucht, ihn zu überreden, bei ihr in D zu bleiben weil sie ihn liebt ● Hammonia sieht in Gedanken schon ihre Hochzeitsfeier vor sich, dabei mischt sich Zensor unter Gratulanten und schneidet dem Bräutigam mit einer großen Schere sein bestes Stück ab Caput 27 ● hofft auf künftige Generationen, die in geistiger Freiheit aufwachsen werden und seine Schriften zu schätzen wissen ● preußischer König dagegen verehrt Werke von Dichtern aus der Antike und zeitgenössische Autoren werden unterdrückt und verfolgt • schlägt einen Bogen zu Aristophanes; auch der antike Dichter sei zu seiner Zeit angefeindet worden und heute verehrt, würde er jedoch jetzt leben, wäre er ebenso der Zensur unterworfen wie er selbst warnt am Ende seinen König vor den lebenden kritischen Dichtern, deren Waffen Worte und Verse sind