Goethes "Faust" ist eines der bedeutendsten Werke der deutschen Literatur und wurde über einen Zeitraum von 64 Jahren verfasst. Die Gelehrtentragödie und Gretchentragödie bilden dabei die zentralen Handlungsstränge des ersten Teils.
Der Aufbau des Werkes gliedert sich in mehrere wichtige Abschnitte: Die Gelehrtentragödie zeigt Faust als verzweifelten Wissenschaftler, der nach absoluter Erkenntnis strebt und einen Pakt mit Mephistopheles eingeht. In der Gretchentragödie verliebt sich Faust in das bürgerliche Mädchen Gretchen, was zu einer Reihe tragischer Ereignisse führt. Die Handlung thematisiert fundamentale Fragen der menschlichen Existenz, wie das Streben nach Wissen, die Grenzen der Erkenntnis und die Macht der Liebe. Besonders die Gretchentragödie zeigt die verheerenden Folgen von Fausts rücksichtslosem Handeln.
Als Vergleichswerk im Deutsch Abitur eignet sich "Faust" besonders gut, da es zeitlose Themen behandelt, die sich mit modernen Werken wie "Corpus Delicti" vergleichen lassen. Die Faust-Interpretation konzentriert sich häufig auf den Konflikt zwischen wissenschaftlichem Fortschritt und moralischer Verantwortung. Der Aufbau des Werkes, mit seiner Verbindung von philosophischen Fragen und menschlichen Schicksalen, macht es zu einem komplexen aber lohnenden Unterrichtsgegenstand. Für das Deutsch Abitur in Hessen und Bayern ist "Faust" ein zentrales Werk, das verschiedene Interpretationsebenen und Vergleichsmöglichkeiten bietet.