Die Zueignung und Vorspiel auf dem Theater
In der Zueignung reflektiert der Dichter über den Entstehungsprozess des Dramas und erinnert an verlorene Gefährten. Das Vorspiel auf dem Theater präsentiert ein Streitgespräch zwischen dem Theaterdirektor, dem Dichter und einer lustigen Person über den Sinn und Zweck eines Theaterstücks.
Highlight: Der Dichter betont, dass sein Werk "echt sein und der Nachwelt unverloren bleiben" soll (vgl. V. 74).
Der Theaterdirektor ist hauptsächlich am wirtschaftlichen Profit interessiert, während der Dichter sich auf die Kunst konzentriert. Die lustige Person, ein Komödienschauspieler, betont den Unterhaltungsfaktor und agiert als Vermittler im Gespräch.
Definition: Das Vorspiel stellt ein Spannungsfeld dar, in dem jede im Theater tätige Person teilnimmt, und zeigt Goethes Intention, alle drei Interessen zu behandeln und zu vereinen.
Prolog im Himmel und Nacht
Der Prolog im Himmel beginnt mit den drei Erzengeln Michael, Gabriel und Raphael, die die Schöpfung des Herrn preisen. Mephisto unterbricht die positive Stimmung und kritisiert die vermeintlich perfekte Schöpfung. Er wettet mit Gott, dass er Faust vom rechten Weg abbringen kann.
In der Szene "Nacht" wird Heinrich Faust in seinem gotischen Studierzimmer eingeführt. Trotz umfassenden Wissens fühlt er sich unerfüllt und wendet sich der Magie zu.
Quote: "Habe nun, ach! Philosophie, / Juristerei und Medizin, / Und leider auch Theologie / Durchaus studiert, mit heißem Bemühn." (V. 354-357)
Faust beschwört den Erdgeist, kann dessen Anblick jedoch nicht ertragen. In seiner Verzweiflung erwägt er Suizid, wird aber durch das Läuten der Osterglocken daran gehindert.