Gelehrtentragödie
Die Gelehrtentragödie bildet den Auftakt zu Goethes Faust und zeigt die tiefe Verzweiflung des Protagonisten. Diese Szenen sind entscheidend für die Faust Interpretation und das Verständnis seiner Motivation.
In der "Nacht"-Szene offenbart sich Fausts innere Zerrissenheit:
- Er zweifelt an seinem Wissen trotz jahrelanger Studien
- Ein Selbstmordversuch wird durch Osterglocken verhindert
Quote: "Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, und leider auch Theologie durchaus studiert, mit heißem Bemühn. Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor."
Der "Osterspaziergang" kontrastiert Fausts düstere Stimmung:
- Faust erkennt seine Zerrissenheit zwischen sinnlichen und übersinnlichen Genüssen
- Ein leichter Optimismus verdrängt vorübergehend seine Zweifel
In den "Studierzimmer"-Szenen kommt es zur Begegnung mit Mephistopheles:
- Faust erwägt den Teufelspakt aus Verzweiflung
- Der Pakt wird geschlossen: Mephisto soll Fausts Sehnsüchte stillen
Highlight: Der Teufelspakt ist ein zentrales Element für die Faust Deutungshypothese und symbolisiert Fausts Bereitschaft, für Erkenntnis alles zu riskieren.
Die folgenden Szenen zeigen Fausts erste Schritte in die Welt der Sinnenfreuden:
- "Auerbachs Keller": Faust bleibt von den vulgären Vergnügungen unbeeindruckt
- "Hexenküche": Faust wird verjüngt und erblickt das Idealbild einer Frau
Diese Szenen bereiten den Weg für die Gretchentragödie und verdeutlichen Fausts Entgrenzungsversuche, die ein wichtiges Thema für die Faust Interpretation Abitur darstellen.