Menschenbilder und die Wette um Faust
Die konkurrierenden Menschenbilder des Herrn und Mephistos werden anhand ihrer Haltung zu Faust verdeutlicht. Der Herr verwendet eine Pflanzenmetaphorik, die Wachstum und Blüte symbolisiert, und sieht den Menschen zum Guten bestimmt. Er beschreibt Faust als momentan verwirrt, aber mit der Aussicht auf Klarheit.
Mephisto hingegen nutzt eine Tiermetaphorik zur Herabsetzung des menschlichen Daseins und vertritt ein nihilistisches Weltbild. Er sieht den Menschen als vernunftbegabtes Tier, das strebt, zweifelt und nach höchster Lust verlangt.
Example: Der Herr verwendet Pflanzenmetaphern, um das positive Potenzial des Menschen zu betonen, während Mephisto Tiermetaphern nutzt, um die menschliche Natur herabzuwürdigen.
Die Wette um Faust wird nicht explizit geschlossen. Der Herr übergeht Mephistos Angebot und lässt ihn lediglich gewähren:
Quote: "So lang er auf der Erde lebt, / Solange sei dir's nicht verboten" V.315f.
Highlight: Theologisch und moralisch betrachtet kann der Herr, wenn man ihn mit Gott gleichsetzt, nicht wetten, da dies seiner Allwissenheit und Unfehlbarkeit widersprechen würde.