Franz Kafka zählt zu den einflussreichsten deutschsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts, dessen Leben und Werk von inneren Konflikten geprägt waren.
Der in Prag geborene Franz Kafka entwickelte einen einzigartigen Schreibstil, der von surrealen Elementen und existenziellen Ängsten durchdrungen war. Seine wichtigsten Werke wie "Die Verwandlung", "Der Process" und "Das Schloss" spiegeln seine komplexe Persönlichkeit wider. Der zentrale Konflikt in Kafkas Leben und Literatur war der Vater-Sohn-Konflikt, der besonders in seinem "Brief an den Vater" zum Ausdruck kommt. Diese gestörte Beziehung zu seinem dominanten Vater Hermann Kafka prägte sein gesamtes Schaffen und seine psychische Verfassung nachhaltig.
Seine Krankheit - die Tuberkulose - war letztendlich auch seine Todesursache im Jahr 1924. Trotz seiner kurzen Lebenszeit von nur 40 Jahren hinterließ Kafka ein beeindruckendes literarisches Erbe. In seiner Kurzbiographie zeigt sich ein Mensch, der zwischen bürgerlicher Existenz als Versicherungsbeamter und künstlerischem Schaffen zerrissen war. Seine Beziehung zu seiner Mutter Julie Kafka war zwar weniger konfliktbeladen als die zum Vater, konnte aber die familiären Spannungen nicht ausgleichen. Kafka hatte keine eigenen Kinder, was teilweise auf seine komplizierte Beziehung zu Frauen und seine gesundheitlichen Probleme zurückzuführen war. Seine berühmten Zitate wie "Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns" zeigen seine tiefgründige Auseinandersetzung mit der menschlichen Existenz.