Frauen- und Männerbilder in der Literatur
Dieser Abschnitt führt in die Thematik der Frauenbilder in der Literatur ein und definiert wichtige Begriffe im Kontext von Geschlechterrollen und Gesellschaftsordnungen. Es werden die Konzepte des Patriarchats und Matriarchats erläutert, einschließlich ihrer Auswirkungen auf Erbfolge, soziale Stellung und Wohnverhältnisse nach der Heirat.
Definition: Das Patriarchat ist eine Gesellschaftsordnung, in der Männer eine bevorzugte Stellung in Staat und Familie einnehmen, während das Matriarchat eine Gesellschaftsordnung darstellt, in der Frauen diese bevorzugte Stellung innehaben.
Der Text geht auch auf literarische Beispiele ein, insbesondere den Medeamythos und dessen Veränderung im Laufe der Zeit. Es wird gezeigt, wie sich die Darstellung Medeas von einer ursprünglich matriarchalisch geprägten Figur zu einer patriarchalisch beeinflussten Gestalt in Euripides' Tragödie wandelte.
Highlight: Die Veränderung des Medeamythos zeigt deutlich, wie literarische Werke Gesellschaftsstrukturen und Geschlechterrollen reflektieren und beeinflussen können.
Example: In der ursprünglichen Argonautensage war Medea matriarchalisch geprägt und brachte weder ihren Bruder noch ihre Kinder um. In Euripides' Tragödie hingegen, die patriarchalisch geprägt ist, wird Medea als Kindsmörderin dargestellt.