Finale - Der vermummte Herr als Hoffnung
Die Schlussszene auf dem Friedhof ist surreal und symbolisch. Melchior, gebrochen durch Flucht und Wendlas Tod, begegnet dem kopflosen Moritz, der ihn in den Tod locken will.
Der vermummte Herr (oft als Lebensprinzip interpretiert) rettet Melchior. Er entlarvt Moritz' Totenreich als Illusion und zeigt die Wahrheit: Wendla starb durch die Abtreibung, nicht durch Melchiors "Schuld".
Moritz bereut seinen Selbstmord und erkennt, dass Ilse seine Rettung hätte sein können. Seine Abschiedworte zeigen Selbsterkenntnis, aber es ist zu spät für ihn.
Melchiors Entscheidung für das Leben mit dem vermummten Herrn symbolisiert Hoffnung. Trotz aller Tragödien wählt er die Zukunft statt den Tod.
Deutung: Der vermummte Herr verkörpert eine aufgeklärte, lebensbejahende Haltung - das Gegenteil der repressiven Erziehung.
Die Personenkonstellation zeigt klar die Fronten: repressive Erwachsene gegen suchende Jugendliche, mit wenigen Vermittlerfiguren wie Frau Gabor.