2. Akt, 1. Szene: Melchior und Moritz in der Schule
Die Szene spielt im neuen Schuljahr und zeigt den enormen Leistungsdruck, unter dem Moritz steht. Er arbeitet übermäßig viel für die Schule, um seine Eltern nicht zu enttäuschen, hat aber trotzdem Wissenslücken. Der Druck ist so groß, dass Moritz sogar mit Selbstmord droht.
Highlight: Moritz' verzweifelte Lage verdeutlicht die negativen Auswirkungen des rigiden Schulsystems auf die psychische Gesundheit der Schüler.
2. Akt, 3. Szene: Frau Gabors Gespräch mit Melchior und Moritz
Frau Gabor ermahnt die Jungen, nicht nur an die Schule, sondern auch an ihre Gesundheit zu denken. Sie kritisiert ihre Faust-Lektüre als zu anspruchsvoll, verbietet sie aber nicht. Stattdessen betont sie ihr Vertrauen in Melchiors Urteilsvermögen.
Quote: "Ich werde mein Vertrauen immer lieber in dich als in irgend beliebige erzieherische Maßregeln setzen" (S.31 Z.34-36)
Diese Szene zeigt Frau Gabors fortschrittliche Erziehungsmethoden im Kontrast zur sonst strengen Gesellschaft.
2. Akt, 2. Szene: Wendlas unzureichende Aufklärung
Frau Bergmann versucht, ihre Tochter Wendla aufzuklären, bleibt aber bei der Storch-Geschichte. Erst als Wendla droht, den Schornsteinfeger zu fragen, gibt die Mutter oberflächliche Informationen. Sie erklärt, man müsse den Mann lieben, von dem man ein Kind möchte, verschweigt aber die biologischen Details.
Highlight: Diese Szene verdeutlicht die Charakterisierung Wendla Frühlingserwachen als naives, unwissendes Mädchen und die Tabuisierung von Sexualität in der Gesellschaft.
2. Akt, 4. Szene: Hänschen Rilows innerer Konflikt
Hänschen Rilow kämpft mit seinen sexuellen Trieben und der gesellschaftlichen Moral. Er vernichtet ein Bild der Venus, das ihn zur Selbstbefriedigung reizt, aus Angst vor gesundheitlichen Folgen.
Vocabulary: Onanieren - ein veralteter Begriff für Masturbation oder Selbstbefriedigung.
Diese Szene zeigt die inneren Konflikte der Jugendlichen zwischen natürlichen Trieben und gesellschaftlichen Tabus.
2. Akt, 5. Szene: Frau Gabors Brief an Moritz
Frau Gabor schreibt Moritz einen mitfühlenden Brief, in dem sie ihm die finanzielle Unterstützung für eine Amerikareise verweigert. Sie versucht, ihn trotz seiner schulischen Misserfolge zu ermutigen und betont, dass Schulnoten nicht den Wert eines Menschen bestimmen.
Highlight: Frau Gabors Brief zeigt ihre Rolle als verständnisvolle Erwachsene in der Frühlingserwachen Figurenkonstellation.