Form und Sprache verstehen
Das Reimschema abaab (Kreuzreim mit Zusatzvers) und der durchgehend fünfhebige Jambus geben dem Gedicht einen gleichmäßigen, fast mechanischen Rhythmus. Diese Regelmäßigkeit spiegelt die vorhersehbare, lineare Entwicklung der Beziehung wider.
Die parataktischen Sätze (Hauptsätze ohne komplexe Verschachtelungen) verstärken die Oberflächlichkeit. Beispiel: "Man lernt sich irgendwo ganz flüchtig kennen / Und gibt sich irgendwann ein Rendezvous." Keine komplizierten Gefühle, keine tieferen Gedanken.
Besonders wichtig sind die "Irgend"-Wörter am Anfang: "irgendwo", "irgendwann", "irgendwas". Sie betonen die Beliebigkeit und Anonymität der Großstadt-Beziehung. Das Gegenteil von romantischer Einzigartigkeit!
Das finale "aus!" steht isoliert am Ende – ein Wort, das keine Interpretationen zulässt und die emotionale Kälte der ganzen Beziehung zusammenfasst.
💡 Prüfungstipp: Die formalen Elemente unterstützen immer den Inhalt – die mechanische Form spiegelt die mechanische, gefühllose Beziehung wider.