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Gedichtsanalyse: „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren“, Novalis

8.2.2022

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Novalis (Friedrich von Hardenberg)
Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren (1800)
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11 1 2 4 9 12 3 5 7 8 10 6 Novalis (Friedrich von Hardenberg) Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren (1800) Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren sind Schlüssel aller Kreaturen, wenn die, so singen oder küssen, mehr als die Tiefgelehrten wissen, wenn sich die Welt ins freie Leben, und in die Welt wird zurückbegeben, wenn dann sich wieder Licht und Schatten zu echter Klarheit werden gatten, und man in Märchen und Gedichten erkennt die ew'gen Weltgeschichten, dann fliegt vor einem geheimen Wort das ganze verkehrte Wesen fort. Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren - Interpretation Das Gedicht ,,Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren" wurde im Jahr 1800 von Friedrich von Hardenberg, besser bekannt unter Novalis, verfasst. Novalis vergleicht in diesem Gedicht die aufklärerische mit der romantischen Denkweise und kritisiert hierbei die der Aufklärung entstammende Überbewertung der Wissenschaft und des rationalen Denkens. Somit ist das Gedicht zeitlich, sowie thematisch der Epoche der Romantik zuzuordnen. Das Gedicht besteht aus lediglich einer Strophe, die sich aus insgesamt sechs Paarreimen zusammensetzt. Beim Versmaß handelt es sich um einen vierhebigen Jambus. Eine sprachliche Auffälligkeit ist vor allem, dass fast das gesamte Gedicht, ausgenommen die letzten beiden Verse, aus Konditionalsätzen besteht. Die letzten beiden Verse stellen die Konsequenz dieser dar. In den Konditionalsätzen drückt Novalis seine ideale Vorstellung der Welt aus: Der sich wiederholende Satzanfang ,,wenn“ unterstützt als Anapher den Fakt, dass es sich lediglich um eine Vorstellung handelt und kein realer Zustand...

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Alternativer Bildtext:

ist. Dabei vertritt Novalis eine stark romantische Position. Bereits in den ersten Versen (,,Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren sind Schlüssel aller Kreaturen"), macht er deutlich, dass er den Einfluss der Wissenschaft auf das Denken der Menschen für zu groß hält. Für Sachverhalte solle es seiner Meinung nach auch andere Erklärungen geben können und man solle sich nicht nur auf das rationale Denken fokussieren. Viel mehr entspreche es seiner Idealvorstellung, wenn Gefühle und eigene emotionale Entscheidungen und Erfahrungen zur Freiheit führen würden, sich die Menschen also eher auf ihre Gefühle, als auf die Wissenschaft fokussieren sollten. Dies wird in Vers 3-4 deutlich gemacht: ,,Wenn die, so singen oder küssen mehr als die Tiefgelehrten wissen". Hier stellt Novalis also Menschen, welche sich auf ihre Gefühle einlassen, als wissender dar, als rein rational denkende Menschen. Auch verstärkt er den Ausdruck seiner Annahme dadurch, dass er die Welt in seiner romantischen Vorstellung als frei bezeichnet (vgl. Vers 5-6) und somit die aufklärerische Denkweise und den ausschließlichen Glauben an die Wissenschaft als Einschränkung für die Welt und das Leben der Menschen darstellt. Man könne sich nach den aufklärerischen Werten also nicht frei in seiner Individualität entfalten und brauche die Romantik, um dies wieder zu können. Außerdem schreibt Novalis, dass man nicht ausschließlich in den Wissenschaften Erklärungen für die Weltgeschichte fände, sondern diese viel mehr in Märchen und Gedichten, diese also eher in gefühlvolleren Werken zu finden seien (vgl. Vers 9-10). Dennoch kann man aus dem Gedicht deuten, dass auch die Wissenschaft und die Rationalität nicht zu verwerfen seien und für eine freie Welt wichtig seien. Eine Kombination aus beidem - der Rationalität und der Emotionen - führe laut Novalis zu einer idealen Welt (vgl. Vers 7-8) Die Konsequenz, die aus einer Umsetzung dieser in den Konditionalstätzen ausgedrückten Idealvorstellung resultiert, ist in den letzten beiden Versen 11-12 beschrieben: ,,Dann fliegt vor einem geheimen Wort das ganze verkehrte Wesen fort." Das an die Werte der Romantik angelehnte Denken der Menschen würde also dazu führen, dass der ausschließliche Glaube an die Wissenschaft sich zu einer aufgeklärten, aber dennoch von Gefühlen geprägten Welt entwickeln würde. Zusammenfassend kann man also sagen, dass sich die Deutungshypothese vom Anfang bestätigen lässt: Novalis kritisiert das ausschließlich rationale Denken der Menschen nach der Aufklärung und wünscht sich eine „freie" Welt, in der ebenfalls die individuellen Gefühle von Bedeutung sind.