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Städter von Alfred Wolfenstein Gedichtanalyse: Text, Metaphern, Metrum & Stilmittel

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Städter von Alfred Wolfenstein Gedichtanalyse: Text, Metaphern, Metrum & Stilmittel
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Daniel

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Das Gedicht "Städter" von Alfred Wolfenstein bietet eine eindringliche Darstellung des urbanen Lebens zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es thematisiert die Enge der Großstadt, die Anonymisierung und die Einsamkeit ihrer Bewohner.

  • Das expressionistische Sonett wurde 1914 veröffentlicht und spiegelt die pessimistische Weltsicht der damaligen Generation wider.
  • Wolfenstein nutzt starke Metaphern und Personifikationen, um die Bedrängnis des Stadtlebens zu verdeutlichen.
  • Das Gedicht ist in zwei Teile gegliedert: Die ersten beiden Strophen beschreiben die äußere Wahrnehmung, während die letzten beiden die innere Erfahrung des lyrischen Ichs reflektieren.
  • Trotz der physischen Nähe in der Stadt wird eine tiefe emotionale Isolation der Bewohner dargestellt.

19.6.2021

6555

Gedichtsanalyse zu „Städter" von Alfred Wolfenstein
Das expressionistische Sonnett „Städter" von Alfred Wolfenstein, welches 1914 publiziert

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Analyse der zweiten Seite des Gedichts "Städter"

Die zweite Seite der Gedichtanalyse zu "Städter" von Alfred Wolfenstein konzentriert sich auf den zweiten Teil des Gedichts, der einen starken Kontrast zum ersten Teil bildet. Dieser Teil, bestehend aus zwei dreizeiligen Strophen, weist weder ein festes Metrum noch ein durchgängiges Reimschema auf.

Die Formlosigkeit des zweiten Teils spiegelt den persönlicheren und emotionaleren Inhalt wider. In der dritten Strophe wird die eigene Meinung des lyrischen Ichs deutlicher, während die letzte Strophe zu einem ernüchternden und traurigen Schluss kommt.

Highlight: Der Kontrast zwischen der strengen Form des ersten Teils und der Formlosigkeit des zweiten Teils unterstreicht den Übergang von äußerer Beobachtung zu innerer Reflexion.

Die dritte Strophe beginnt mit einer Kombination aus Personifikation und Vergleich, die die stärkere Ich-Bezogenheit verdeutlicht. Der Autor vergleicht die Wände aller mit menschlicher Haut, was den Verlust der Privatsphäre und das Fehlen eines Rückzugsortes symbolisiert.

Quote: "Indem das lyrische Ich die Wänder aller mit der menschlichen Haut vergleicht (S3; V7) wird zum einen deutlich, dass es anderen genauso wie ihm geht und zum anderen zeigt es den Verlust der Privatsphäre, den Verlust eines Rückzugsort vor dem Leben als Städter."

Ein interessantes sprachliches Mittel in dieser Strophe ist das Paradoxon, dass Flüstern und Denken zu "Gegröhle" werden. Dies unterstreicht die überwältigende Menge an Wahrnehmungen, die das lyrische Ich in der Stadt erfährt und die es zu überfordern scheinen.

Vocabulary: Paradoxon - Eine scheinbar widersprüchliche Aussage, die bei näherer Betrachtung eine tiefere Wahrheit offenbart.

In der letzten Strophe kommt das Gedicht zu seinem ernüchternden Schluss. Trotz des engen Zusammenlebens und der fehlenden Privatsphäre fühlt sich jeder Bewohner allein, "als würde er stumm in einer verschlossenen Höhle stehen".

Diese abschließende Metapher der verschlossenen Höhle verdeutlicht die tiefe Einsamkeit und Isolation, die die Städter trotz - oder gerade wegen - der physischen Nähe zueinander empfinden. Es ist ein kraftvolles Bild, das die paradoxe Natur des Großstadtlebens einfängt: Dichte und Isolation, Nähe und Entfremdung existieren nebeneinander.

Example: Die Metapher der "verschlossenen Höhle" symbolisiert die innere Isolation der Stadtbewohner inmitten der Menschenmassen.

Insgesamt bietet Wolfensteins "Städter" eine tiefgründige und kritische Betrachtung des urbanen Lebens zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Gedicht ist ein ausgezeichnetes Beispiel für expressionistische Lyrik und eignet sich hervorragend als Unterrichtsmaterial für die Gedichtanalyse in der Klasse 8 oder höher.

Gedichtsanalyse zu „Städter" von Alfred Wolfenstein
Das expressionistische Sonnett „Städter" von Alfred Wolfenstein, welches 1914 publiziert

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Analyse der ersten Seite des Gedichts "Städter"

Die erste Seite der Gedichtanalyse zu "Städter" von Alfred Wolfenstein bietet einen detaillierten Einblick in die Struktur und die sprachlichen Mittel des Gedichts. Das 1914 veröffentlichte expressionistische Sonett thematisiert die Enge der Großstadt sowie die Anonymisierung und Einsamkeit ihrer Bewohner.

Der Aufbau des Gedichts ist in zwei deutlich unterschiedliche Teile gegliedert. Die ersten beiden vierzeiligen Strophen folgen einer strengen Form mit umarmenden Endreimen und einem 5-hebigen Trochäus. Diese strenge Form spiegelt die Unpersönlichkeit und die strikte Beschränkung auf die äußere Wahrnehmung wider.

Highlight: Die formale Strenge der ersten beiden Strophen unterstreicht die Unpersönlichkeit und die äußere Wahrnehmung der Stadtumgebung.

Wolfenstein setzt zahlreiche sprachliche Mittel ein, um die Atmosphäre der Großstadt zu vermitteln. Besonders auffällig sind die Metaphern, die oft mit Vergleichen oder Personifikationen kombiniert werden.

Example: Die Fenster werden mit den Löchern eines Siebes verglichen, und die Straßen stehen "grau geschwollen wie Gewürgte".

Diese bildhafte Sprache dient dazu, dem Leser einen lebendigen Eindruck der städtischen Enge zu vermitteln. Die Verwendung von Enjambements, obwohl für den Expressionismus eher ungewöhnlich, unterstreicht hier das Gefühl der Beengtheit und der fehlenden Privatsphäre.

Vocabulary: Enjambement - Ein Stilmittel in der Poesie, bei dem ein Satz oder eine Phrase über das Zeilenende hinaus in die nächste Zeile übergeht.

Die Wortwahl des Autors verstärkt den Eindruck der Enge und des Individualitätsverlusts. Begriffe wie "dicht", "drängend", "eng", "hineingehakt" und "ineinander" tragen dazu bei, die bedrückende Atmosphäre der Stadt zu vermitteln.

Definition: Personifikation - Eine rhetorische Figur, bei der unbelebten Dingen oder abstrakten Begriffen menschliche Eigenschaften zugeschrieben werden.

Die für den Expressionismus charakteristischen Personifikationen haben in diesem Gedicht eine zusätzliche Wirkung: Sie dämonisieren die Stadt, indem sie sie als ein lebendiges, alles vereinnahmendes Wesen darstellen, das Straßen erwürgt und Menschen gewaltsam zusammenpfercht.

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Das Gedicht "Städter" von Alfred Wolfenstein bietet eine eindringliche Darstellung des urbanen Lebens zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es thematisiert die Enge der Großstadt, die Anonymisierung und die Einsamkeit ihrer Bewohner.

  • Das expressionistische Sonett wurde 1914 veröffentlicht und spiegelt die pessimistische Weltsicht der damaligen Generation wider.
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Die zweite Seite der Gedichtanalyse zu "Städter" von Alfred Wolfenstein konzentriert sich auf den zweiten Teil des Gedichts, der einen starken Kontrast zum ersten Teil bildet. Dieser Teil, bestehend aus zwei dreizeiligen Strophen, weist weder ein festes Metrum noch ein durchgängiges Reimschema auf.

Die Formlosigkeit des zweiten Teils spiegelt den persönlicheren und emotionaleren Inhalt wider. In der dritten Strophe wird die eigene Meinung des lyrischen Ichs deutlicher, während die letzte Strophe zu einem ernüchternden und traurigen Schluss kommt.

Highlight: Der Kontrast zwischen der strengen Form des ersten Teils und der Formlosigkeit des zweiten Teils unterstreicht den Übergang von äußerer Beobachtung zu innerer Reflexion.

Die dritte Strophe beginnt mit einer Kombination aus Personifikation und Vergleich, die die stärkere Ich-Bezogenheit verdeutlicht. Der Autor vergleicht die Wände aller mit menschlicher Haut, was den Verlust der Privatsphäre und das Fehlen eines Rückzugsortes symbolisiert.

Quote: "Indem das lyrische Ich die Wänder aller mit der menschlichen Haut vergleicht (S3; V7) wird zum einen deutlich, dass es anderen genauso wie ihm geht und zum anderen zeigt es den Verlust der Privatsphäre, den Verlust eines Rückzugsort vor dem Leben als Städter."

Ein interessantes sprachliches Mittel in dieser Strophe ist das Paradoxon, dass Flüstern und Denken zu "Gegröhle" werden. Dies unterstreicht die überwältigende Menge an Wahrnehmungen, die das lyrische Ich in der Stadt erfährt und die es zu überfordern scheinen.

Vocabulary: Paradoxon - Eine scheinbar widersprüchliche Aussage, die bei näherer Betrachtung eine tiefere Wahrheit offenbart.

In der letzten Strophe kommt das Gedicht zu seinem ernüchternden Schluss. Trotz des engen Zusammenlebens und der fehlenden Privatsphäre fühlt sich jeder Bewohner allein, "als würde er stumm in einer verschlossenen Höhle stehen".

Diese abschließende Metapher der verschlossenen Höhle verdeutlicht die tiefe Einsamkeit und Isolation, die die Städter trotz - oder gerade wegen - der physischen Nähe zueinander empfinden. Es ist ein kraftvolles Bild, das die paradoxe Natur des Großstadtlebens einfängt: Dichte und Isolation, Nähe und Entfremdung existieren nebeneinander.

Example: Die Metapher der "verschlossenen Höhle" symbolisiert die innere Isolation der Stadtbewohner inmitten der Menschenmassen.

Insgesamt bietet Wolfensteins "Städter" eine tiefgründige und kritische Betrachtung des urbanen Lebens zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Gedicht ist ein ausgezeichnetes Beispiel für expressionistische Lyrik und eignet sich hervorragend als Unterrichtsmaterial für die Gedichtanalyse in der Klasse 8 oder höher.

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Die erste Seite der Gedichtanalyse zu "Städter" von Alfred Wolfenstein bietet einen detaillierten Einblick in die Struktur und die sprachlichen Mittel des Gedichts. Das 1914 veröffentlichte expressionistische Sonett thematisiert die Enge der Großstadt sowie die Anonymisierung und Einsamkeit ihrer Bewohner.

Der Aufbau des Gedichts ist in zwei deutlich unterschiedliche Teile gegliedert. Die ersten beiden vierzeiligen Strophen folgen einer strengen Form mit umarmenden Endreimen und einem 5-hebigen Trochäus. Diese strenge Form spiegelt die Unpersönlichkeit und die strikte Beschränkung auf die äußere Wahrnehmung wider.

Highlight: Die formale Strenge der ersten beiden Strophen unterstreicht die Unpersönlichkeit und die äußere Wahrnehmung der Stadtumgebung.

Wolfenstein setzt zahlreiche sprachliche Mittel ein, um die Atmosphäre der Großstadt zu vermitteln. Besonders auffällig sind die Metaphern, die oft mit Vergleichen oder Personifikationen kombiniert werden.

Example: Die Fenster werden mit den Löchern eines Siebes verglichen, und die Straßen stehen "grau geschwollen wie Gewürgte".

Diese bildhafte Sprache dient dazu, dem Leser einen lebendigen Eindruck der städtischen Enge zu vermitteln. Die Verwendung von Enjambements, obwohl für den Expressionismus eher ungewöhnlich, unterstreicht hier das Gefühl der Beengtheit und der fehlenden Privatsphäre.

Vocabulary: Enjambement - Ein Stilmittel in der Poesie, bei dem ein Satz oder eine Phrase über das Zeilenende hinaus in die nächste Zeile übergeht.

Die Wortwahl des Autors verstärkt den Eindruck der Enge und des Individualitätsverlusts. Begriffe wie "dicht", "drängend", "eng", "hineingehakt" und "ineinander" tragen dazu bei, die bedrückende Atmosphäre der Stadt zu vermitteln.

Definition: Personifikation - Eine rhetorische Figur, bei der unbelebten Dingen oder abstrakten Begriffen menschliche Eigenschaften zugeschrieben werden.

Die für den Expressionismus charakteristischen Personifikationen haben in diesem Gedicht eine zusätzliche Wirkung: Sie dämonisieren die Stadt, indem sie sie als ein lebendiges, alles vereinnahmendes Wesen darstellen, das Straßen erwürgt und Menschen gewaltsam zusammenpfercht.

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