Einführung in "Die zwei Gesellen"
Joseph Eichendorffs Gedicht "Die zwei Gesellen" aus dem Jahr 1818 ist ein klassisches Beispiel für die Reiselyrik der Romantik. Es erzählt die Geschichte zweier junger Männer, die ihre Heimat verlassen, um in der Welt ihr Glück zu suchen.
Das Gedicht ist in sechs Strophen mit jeweils fünf Versen gegliedert und folgt einem komplexen Reimschema abaab. Besonders auffällig ist der Wechsel zwischen weiblichen und männlichen Kadenzen, wobei die weiblichen überwiegen. Das Metrum variiert zwischen Jambus und Daktylus, was dem Gedicht einen lebendigen Rhythmus verleiht.
Highlight: Die Struktur des Gedichts spiegelt die Reise der Gesellen wider - von der hoffnungsvollen Aufbruchsstimmung über die Trennung der Wege bis hin zur abschließenden Reflexion.
Die ersten beiden Strophen dienen als Einleitung und stellen die Protagonisten vor. In den mittleren Strophen werden ihre unterschiedlichen Schicksale beschrieben, wobei dem zweiten Gesellen mehr Raum gewidmet wird. Die letzte Strophe enthält einen persönlichen Kommentar des lyrischen Ichs und einen abschließenden Appell.
Vocabulary:
- Kadenz: In der Verslehre bezeichnet dies den Versschluss, der entweder männlich betonteEndsilbe oder weiblich unbetonteEndsilbe sein kann.
- Jambus: Ein zweisilbiger Versfuß mit der Betonung auf der zweiten Silbe.
- Daktylus: Ein dreisilbiger Versfuß mit der Betonung auf der ersten Silbe.
Das Gedicht beginnt mit dem Motiv des Aufbruchs und des Neuanfangs, symbolisiert durch den Frühling und die "hellen, klingenden, singenden Wellen". Diese Bilder vermitteln eine dynamische und freudige Stimmung, die den Beginn der Reise charakterisiert.
Example: "Es zogen zwei rüst'ge Gesellen / Zum erstenmal von Haus, / So jubelnd recht in die hellen, / Klingenden, singenden Wellen / Des vollen Frühlings hinaus."
Diese Einführung in Eichendorffs "Die zwei Gesellen" bildet die Grundlage für eine tiefere Analyse des Gedichts und seiner Bedeutung im Kontext der romantischen Reiselyrik.