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Gräfin Orsina aus "Emilia Galotti"

12.5.2021

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Liebe Zuhörer*innen und Leser*innen, ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit.
Mein Name ist Gräfin Orsina. Ich bin, wie mein Titel schon sagt, von
Liebe Zuhörer*innen und Leser*innen, ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit.
Mein Name ist Gräfin Orsina. Ich bin, wie mein Titel schon sagt, von

Liebe Zuhörer*innen und Leser*innen, ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit. Mein Name ist Gräfin Orsina. Ich bin, wie mein Titel schon sagt, von Geburt an adelig, eine intelligente und selbstständige Frau und die ehemalige Mätresse des Hettore Gonzaga, Prinz von Guastalla. Wegen einer gewissen Prinzessin von Massa wurde ich von ihm verlassen, einer Frau, die er nur wegen politischen Gründen und nicht Gründen der Liebe nimmt. Doch ich fürchte, ich bin nicht nur ihr aufgeopfert, sondern einer neuen Mätresse! Oh elender Verräter! Kommen wir aber doch erst zu mir. Meistens werde ich von meinen Mitmenschen für arrogant, eitel, verwöhnt und stolz gehalten, selbst eine höhnische Miene wird mir oft vorgeworfen, die mein Gesicht angeblich entstellt. An meinem schönen, sich spöttisch verziehenden Mund und und meinen großen, hervorragenden Medusenaugen wird kritisiert, dass sie selbst meine Gesichtszüge in eine Grimasse verwandeln können - dies will ich nicht tigen. Dazu kennt man mich auch als eine furchtlose, dominante und selbstbewusste Persönlichkeit von äußerst großem Verstande. Dennoch führt mein Versuch der Emanzipation und meine progressive Lebenseinstellung zusammen mit meinen beiden Vorlieben, nämlich zurückgezogen auf meiner Villa der Philosophie und den Büchern nachzugehen, vor allem bei Männern zu Irritation und Beschuldigungen, ich sei eine Närrin, da es für sie ungewohnt ist, dass sich eine Frau so intelligent und entschlossen wie ich zeigt. Hinter meiner...

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selbstsicheren und stolzen Miene zeigt sich aber auch meine Verletzbarkeit, dass ich meine Gefühle nur schwer verstecken und mich nicht verstellen kann, ich auch sehr schnell impulsiv, emotional und eifersüchtig werden kann, sodass sich meine Rationalität und analytische Denkweise in höchst emotionale Rachevisionen verwandeln können. Bei meinem gestrigen Besuch in der Stadt und dem Gespräch mit Marinelli, einem nachplauderndem Hofmännchen des Prinzen ohne jeglichen Verstand, offenbarte ich zu viele verwundete Informationen über meinen Liebeskummer, der nun droht, in gefährlichen Rachedurst zu mutieren. Meine Befürchtung, der Prinz hätte eine neue Geliebte und dass sie meinen Platz einnehmen wird, lassen mir keine Ruhe, weshalb ich in einem Brief um ein Treffen in Dosalo bitte. Nach dem Bericht meiner Kundschafter, dass der Prinz und eine gewisse bürgerliche Emilia Galotti in der Halle bei den Dominikanern ein leidenschaftliches Gespräch hatten, dass der Graf Appiani ermordet ist und ich bis jetzt keine Antwort des Prinzen erhalten habe, ahne ich nichts Gutes und will dem Prinzen nun für ein und alle Mal ein Ende bereiten. Der Verräter hat mir genug Leid bereitet! Es reicht. Mit Dolch und Gift bewaffnet komme ich energiegeladen voller Rachelust in Dosalo an, werde erstens unwürdig empfangen, höre zweitens zu meiner Bestätigung weibliches Gekreische und werde drittens auch noch vom Prinzen abgelehnt. Ich, Gräfin Orsina, bin ihm gleichgültig! Nicht einmal mein Brief ist von ihm gelesen! Wer hätte gedacht, dass an Stelle der Liebe bei dem Prinzen die Gleichgültigkeit getreten ist? Dass er mich verachtet? Aber mich wundert es auch nicht! Wie kann ein Mann ein Ding lieben, das, ihm zum Trotze, auch denken will? Eine denkende Frau ist der Abschaum, genauso der Ekel wie ein Mann, der sich schminkt. Ja ich weiß, bei Gott! "Ich bin beschäftiget. Ich bin nicht allein." Ha! Mein Verstand hat immer Recht! Der Herzlose hat doch wieder eine neue Mätresse! Jetzt kann mich nichts mehr aufhalten! Emilia - übrigens mein perfekter Gegensatz, naiv, einfältig, dem Prinzen überhaupt nicht würdig - ist hier in Dosalo untergebracht! Alles eine elende Entführungsaffäre! Graf Appiani nur deswegen tot! Der Prinz ist ein Mörder! Alle Vermutungen bestätigt! Sie ist die neue Mätresse! Odoardo Galotti kommt mir wie gerufen, der unglückliche Vater, ist genauso beleidigt vom Prinzen wie ich. Indem ich ihn zu meinen Verbündeten im Kampf gegen die Unmoral des Prinzen mache, übergebe ich ihm aus Rachedurst meinen Dolch, damit er mein Vorhaben ausführt, weil er als Mann davon mehr Gebrauch machen kann als ich Weib. Morgen sollen es alle wissen. Morgen wird der Schleier des Privaten von der Mord- und Entführungsaffäre weggezogen, soll es doch die Öffentlichkeit erfahren! Es ist aus, Prinz! Wann wir einmal alle - wir, das ganze Heer der Verlassenen - wir alle in Bacchantinnen, in Furien verwandelt, ihn unter uns zerrissen, zerfleischten, seine Eingeweide durchwühlten, das sollte ein Tanz werden! (einige Informationen aus "Das Drama "Emilia Galotti" in der Schule" - Der Blick auf die Figuren: Die Personencharakterisierung Gräfin Orsina S.109-112 und aus der Lektüre Emilia Galotti)