Die Gretchentragödie in Goethes Faust: Erste Begegnung und Verführung
Die erste Begegnung zwischen Faust und Margarete (Gretchen) markiert den Beginn der Gretchentragödie. Auf der Straße spricht Faust, berauscht vom Hexentrank, die junge Margarete direkt an. Trotz seiner selbstbewussten Verführungsversuche weist sie ihn zunächst ab. Diese Ablehnung verstärkt Fausts Begehren nur noch mehr, sodass er Mephisto unter Druck setzt, ihm bei der Eroberung Gretchens zu helfen.
Definition: Die Gretchentragödie bildet einen zentralen Teil in Goethes "Faust" und zeigt die verhängnisvolle Liebesbeziehung zwischen dem Gelehrten Faust und der jungen, unschuldigen Margarete.
Mephistos ausgeklügelter Plan zur Verführung Gretchens beginnt mit einem Geschenk, das heimlich in ihrem Zimmer platziert wird. In der "Abend"-Szene offenbart sich die tiefere Dimension von Fausts Gefühlen. Als er allein in Gretchens Zimmer steht, überkommt ihn nicht nur sexuelles Verlangen, sondern auch Neid auf ihre Zufriedenheit und innere Ruhe. In seinem Liebesmonolog wird deutlich, dass Gretchen für ihn mehr bedeutet als nur ein Objekt der Begierde.
Die Komplexität der Beziehung zwischen Faust und Gretchen zeigt sich besonders in Fausts innerem Konflikt. Er erkennt, dass er Opfer seiner eigenen Triebe geworden ist und möchte zunächst fliehen. Mephisto, der teuflische Begleiter, verhindert diese Flucht geschickt und verstrickt Faust immer tiefer in seine manipulativen Pläne.