Merkmale und historischer Kontext der Weimarer Klassik
Die Weimarer Klassik ist eine bedeutende Epoche der deutschen Literaturgeschichte, die sich durch spezifische Merkmale und einen prägenden historischen Hintergrund auszeichnet.
Der Begriff "Klassik" leitet sich vom lateinischen Wort "classicus" ab und markiert den Beginn einer Ära, die mit Goethes Italienreise im Jahr 1786 eingeläutet wurde. Zentral für diese Epoche war der Begriff der Humanität, der das Streben nach einer harmonischen Ausbildung von Verstand und Gefühl sowie Wissenschaft und Kunst umfasste.
Zu den Kernmerkmalen der Weimarer Klassik gehören:
- Das Streben nach Humanität und Toleranz
- Die Orientierung am Schönheitsideal der Antike
- Die Betonung von Harmonie, Vernunft, Gefühl, Kunst, Wissenschaft und Selbstbestimmung
- Die Fokussierung auf Motive wie Menschlichkeit, Toleranz und Vollkommenheit
- Die Bevorzugung des Dramas als literarische Gattung
Highlight: Die "Viergestirn" der Weimarer Klassik bestand aus Wieland, Herder, Schiller und Goethe, wobei Schillers Tod im Jahr 1805 das Ende der Epoche markierte.
Der historische Hintergrund der Weimarer Klassik war maßgeblich von der Französischen Revolution und ihren Folgen geprägt. Wichtige Ereignisse umfassten:
- 1789: Beginn der Französischen Revolution mit der Forderung nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit
- 1795-1799: Übergangsregierung nach der Schreckensherrschaft Robespierres
- 1799: Machtübernahme durch Napoleon Bonaparte
- 1807-1814: Preußische Reformen zur Stärkung der Bürgerrechte
- 1815: Niederlage Napoleons in der Schlacht bei Waterloo und Neuordnung Europas durch den Wiener Kongress
Definition: Die Weimarer Klassik zeichnete sich sprachlich durch eine einheitliche und geregelte Ausdrucksweise aus, die formale Ordnung und Stabilität betonte und bei der Inhalt und Form harmonisch zusammenpassten.
Vocabulary: Stichomythie, Sentenz und Blankvers waren wichtige metrische Ausnahmen in der Literatur der Weimarer Klassik.