Merkmale und historischer Hintergrund der Weimarer Klassik
Die Weimarer Klassik leitet sich vom lateinischen Wort "classicus" ab und wurde maßgeblich vom Humanitätsgedanken geprägt. Im Zentrum stand das Ideal, Verstand und Gefühl sowie Wissenschaft und Kunst in Harmonie zu entwickeln.
Die wichtigsten Merkmale der Weimarer Klassik sind das Streben nach Humanität und Toleranz, die Orientierung am Schönheitsideal der Antike sowie die Einheit von Inhalt und Form. Die bevorzugte literarische Gattung war das Drama. Zu den zentralen Motiven zählten Menschlichkeit, Toleranz und das Streben nach Vollkommenheit.
Der historische Hintergrund dieser Epoche wurde stark von der Französischen Revolution geprägt. Die anfängliche Begeisterung für die Ideale von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit wich jedoch bald der Ernüchterung angesichts der Schreckensherrschaft unter Robespierre. Mit Napoleon Bonapartes Machtübernahme 1799 und seiner späteren Kaiserkrönung 1804 begann eine neue Ära, die schließlich 1815 mit seiner Niederlage bei Waterloo endete.
Gut zu wissen: Die Weimarer Klassik wird oft als "Viergestirn" bezeichnet, bestehend aus den bedeutenden Autoren Wieland, Herder, Schiller und Goethe, die das kulturelle Leben in Weimar prägten.
Die Sprache dieser Epoche zeichnete sich durch Einheitlichkeit und formale Ordnung aus. Typische stilistische Mittel waren Stichomythie, Sentenz und Blankvers – Elemente, die der formalen Stabilität dienten und sicherstellten, dass Inhalt und Form harmonisch zusammenpassten.