Die Weimarer Klassik: Grundlagen und Merkmale
Die Weimarer Klassik beschreibt die Zeitspanne von 1786 bis 1832, wobei der Begriff vom lateinischen "classicus" (gehobener Bürger) stammt. Diese kurze, aber bedeutende Epoche wurde maßgeblich von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller geprägt, die beide nach Weimar zogen und die Stadt zum Zentrum klassischer Literatur machten.
Die Merkmale der Weimarer Klassik umfassen das Streben nach Harmonie, Toleranz und Schönheit. Die Dichtung und Literatur wurde stark von der Französischen Revolution beeinflusst. Besonders charakteristisch ist die Zeitlosigkeit der Werke – sie sollten universelle Gültigkeit besitzen. Die Kunst wurde als Erziehungsmethode verstanden, die den Menschen zu einem Ideal führen sollte.
Zu den wichtigsten Werken der Weimarer Klassik zählen Goethes "Faust" und "Iphigenie auf Tauris" sowie Schillers "Maria Stuart" und "Wilhelm Tell". Auch Johann Gottfried Herder und Christoph Martin Wieland trugen mit ihren Schriften bedeutend zur Epoche bei. Die enge literarische Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen Goethe und Schiller ab 1794 führte zur Blütezeit der Epoche.
Gut zu wissen: Das Menschenbild der Weimarer Klassik basiert auf Selbstbestimmung und Vollkommenheit. Der Mensch soll durch Bildung und Kunst zu einem harmonischen Wesen heranwachsen, das eigene Entscheidungen trifft und sowohl wissenschaftlich als auch künstlerisch gebildet ist.