Herders Sprachtheorie im kulturellen Kontext
Die Sprachursprungstheorie von Herder zeigt interessante Beobachtungen über verschiedene Kulturstufen auf. In zivilisierten Gesellschaften werden Laute hauptsächlich zum Ausdruck von Gefühlen verwendet, während in ursprünglicheren Kulturen ein reichhaltigeres Lautrepertoire existiert.
Highlight: Herder sieht in den "ursprünglicheren" Sprachen einen Vorteil gegenüber europäischen Sprachen, da sie näher am natürlichen Sprachursprung sind.
Diese Perspektive war für die Zeit des Sturm und Drang revolutionär und beeinflusste maßgeblich spätere Denker wie Goethe. Die Verbindung zwischen Sprache, Kultur und menschlicher Natur, die Herder herstellt, wurde grundlegend für die moderne Sprachwissenschaft.
Zitat: "Schon als Tier hat der Mensch Sprache" - Diese provokante These Herders verdeutlicht seine Position, dass Sprache ein fundamentaler Bestandteil des Menschseins ist, sich aber qualitativ von tierischer Kommunikation unterscheidet.
Die Bedeutung von Johann Gottfried Herders Sprachtheorie liegt besonders in ihrer ganzheitlichen Betrachtung: Sie verbindet anthropologische, kulturelle und linguistische Aspekte zu einer umfassenden Theorie der menschlichen Sprachentwicklung.