Die Hexenverfolgung im Mittelalter war eine der dunkelsten Epochen der europäischen Geschichte, die besonders in Deutschland dramatische Ausmaße annahm.
Die systematische Verfolgung vermeintlicher Hexen begann im späten 15. Jahrhundert und erreichte ihren Höhepunkt zwischen 1580 und 1650. Die katholische Kirche spielte dabei eine zentrale Rolle, indem sie den Hexenglauben theologisch legitimierte. Der "Hexenhammer" (Malleus Maleficarum) von 1487 lieferte die theoretische Grundlage für die Hexenprozesse, deren Ablauf meist nach einem festgelegten Schema erfolgte: Denunziation, Verhaftung, Verhör unter Folter und schließlich die Hinrichtung, meist durch Verbrennung. Zu den häufigsten Gründen für Hexenverfolgungen zählten Missernten, Naturkatastrophen und Krankheiten, für die man Sündenböcke suchte.
Besonders in deutschen Territorien wie Bamberg, Würzburg und Trier kam es zu Massenprozessen. Schätzungen zufolge wurden in Europa etwa 60.000 Menschen als Hexen hingerichtet, davon etwa 25.000 im Gebiet des heutigen Deutschlands. Auch berühmte Hexen im Mittelalter wie Katharina Kepler, die Mutter des Astronomen Johannes Kepler, gerieten ins Visier der Verfolger. Die Hexenverfolgung heute findet in anderen Formen noch immer statt, besonders in Teilen Afrikas und Asiens. Das Thema bleibt relevant für den Unterricht, weshalb viele Schulen mit speziellem Hexenverfolgung Unterrichtsmaterial arbeiten, um diese historische Tragödie aufzuarbeiten und Parallelen zu aktuellen Formen der Verfolgung und Diskriminierung aufzuzeigen.