Die Welt des Walter Faber: Eine umfassende Analyse von Max Frischs "Homo faber"
Der Protagonist Walter Faber verkörpert den prototypischen Techniker der Nachkriegszeit. Als UNESCO-Ingenieur repräsentiert er das Konzept des Homo faber, des schaffenden Menschen, der sich durch rationales Denken und technische Expertise definiert. Seine charakteristische Persönlichkeitsstruktur zeigt sich in mehreren Kernaspekten:
Definition: Der Begriff Homo faber bezeichnet den Menschen als "schaffendes Wesen", das seine Umwelt aktiv durch Technik und Werkzeuge gestaltet.
In der Homo faber Charakterisierung offenbart sich Fabers komplexe Persönlichkeit: Ein 50-jähriger Schweizer Ingenieur, wohnhaft in New York, der zwischenmenschliche Bindungen scheut und sich stattdessen der Technik verschreibt. Seine Beziehung zur Kamera, die als ständiger Begleiter fungiert, symbolisiert seinen Versuch, Distanz zur unmittelbaren Erfahrung zu wahren.
Die wichtigen Textstellen im Roman zeigen Fabers innere Widersprüche: Während er sich als rationalen Menschen präsentiert, leidet er unter psychosomatischen Beschwerden wie Magenproblemen und Schweißausbrüchen. Seine zwanghafte Ordnungsliebe, manifestiert im Rasierzwang und mehrmaligen täglichen Duschen, deutet auf eine tieferliegende Persönlichkeitsproblematik hin.