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Interpretation des Monologes Faust in der Szene „Vor dem Tor“ (V. 903-940) aus „Faust. Der Tragödie Erster Teil“

24.2.2021

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Interpretation des Monologes Faust in der Szene ,,Vor dem Tor" (V. 903-
940)
Wie fühlt man sich nach einer Nacht, in der man versucht hat si
Interpretation des Monologes Faust in der Szene ,,Vor dem Tor" (V. 903-
940)
Wie fühlt man sich nach einer Nacht, in der man versucht hat si
Interpretation des Monologes Faust in der Szene ,,Vor dem Tor" (V. 903-
940)
Wie fühlt man sich nach einer Nacht, in der man versucht hat si

Interpretation des Monologes Faust in der Szene ,,Vor dem Tor" (V. 903- 940) Wie fühlt man sich nach einer Nacht, in der man versucht hat sich das Leben zu nehmen? Wie reagiert man auf andere Menschen? Eine Antwort auf diese Fragen verspricht der Monolog Fausts in der Szene ,,Vor dem Tor" aus dem Drama ,,Faust. Der Tragödie erster Teil" von Johann Wolfgang von Goethe. Das Werk welches 1808 veröffentlicht wurde, thematisiert die rastlose Suche nach Wissen und die nie gesättigte Begierde am Beispiel des Protagonisten Heinrich Faust. Dieser ist Wissenschaftler und strebt nach der überirdischen Erkenntnis, weshalb er sich in einer tiefen Existenzkrise befindet. Aus diesem Grund schließt er eine Wette mit dem Teufel ab, dem er seine Seele verspricht. Faust begibt sich mit Mephisto auf eine Reise, auf welcher er dem unschuldigen Gretchen begegnet, die er ins Unglück stürzt. Im Folgenden soll der bereits erwähnte Monolog in der Szene ,,Vor dem Tor" analysiert und interpretiert werden. Die zu interpretierende Textstelle folgt auf die Szene ,,Nacht“ und den darauffolgenden ,,Glockenklang und Chorgesang", welche zur Gelehrtentragödie beiträgt und somit dazu, dass sich Faust auf den Teufel einlässt. Die Szene zeigt die soziale Welt, in der Faust lebt. Am Ostermorgen sind Stadtbewohner unterschiedlicher Stände und Schichten zu einem traditionellen Volksfest unterwegs, wobei sie Faust während seines Osterspazierganges beobachtet und erst später genauer auf...

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sie trifft. Er bringt in einem Affektmonolog zum Ausdruck, wie sich die erste Öffnung der Welt nach der quälenden Enge im Studierzimmer anfühlt und wie die Ansammlung von Menschen den Jahreszeitenwechsel genießen. Allein der Titel der Szene ,,Vor dem Tor" symbolisiert die Offenheit, Weite und die Verbundenheit zum Himmel und somit auch Fausts Wunsch sein Horizont für das übermenschliche auszuweiten. Des Weiteren verbindet man den Ostermorgen und die Auferstehung Jesu, mit dem Jahreswechsel und der Seelischen Wiederauferstehung Fausts. Im ersten Teil des Monologes spricht Faust, durch eine Personifizierung von dem ,,belebenden Blick [des holden Frühlings]" (V. 905), welcher den ,,alte[n] Winter" (V. 906 f.) fliehen lässt. Das zeigt nicht nur den Jahreswechsel in seiner Lebensumgebung, sondern auch ein Teil seiner eigenen Wiederauferstehung. Denn nach der vorherigen Nacht, mit einem Versuch der Selbstentleibung (vgl. V. 417) ist der helle Tag des Ostermorgens, mit dem „Dorf[] Getümmel" (V. 937) ein zurückkommen in ein erfreuliches Leben. Wobei die Buntheit das Einheitsgrau ersetzt. Im weiteren Verlauf des Monologs bemerkt Faust wie sich alles langsam wieder mit Farbe füllt und die Menschen um ihn herum sich nach Bildung und Hoffnung regen (vgl. V. 912 f.). Immer wieder wird der Kontrast zwischen hell und dunkel, bunt und farblos, sowie Enge und Weite aufgegriffen. Dies äußert sich zum Beispiel in Vers 918 f.: ,,Aus dem hohlen finsteren Tor | Dringt ein buntes Gewimmel hervor.", womit er seine seelische Verfassung anspricht und damit auch seine Zwei- Seelen-Problematik. Denn die eine strebt nach der überirdischen Erkenntnis, welchen ihn überhaupt erst in seine Existenzkrise brachte und deshalb auch zu seinen zahlreichen Entgrenzungsversuchen. Diese Seele wird durch die ,,Straßen quetschender Enge" (V. 926) und der Kirchen ehrwürdiger Nacht" (V. 927) von ihm gut zusammengefasst. Der Kontrast in dem die Szene und somit der Monolog mit der Szene ,,Nacht" steht verdeutlich dies noch mehr. Denn das dunkle und finstere was einem in der Nacht begegnet, verschwindet bei Tag, sowie der Frühling den „alte[n] Winter, in seiner Schwäche" (V. 906 f.) zurückdrängt. Mit ihm scheinen die Entgrenzungsgedanken Fausts und seine seelische Verfassung für wenige Stunden verschwunden zu sein. Um so ausdrucksstärker wirken die Bürger die die Auferstehung des Herrn feiern, als seien sie selber auferstanden (vgl. V. 922). Die sich ,,Aus niedrigeren Häusern dumpfen Gemächern, [...] Kirchen ehrwürdiger Nacht" (V. 923 ff.) in der Helligkeit versammelt haben. ,,Sie sind alle ans Licht gebracht“ (V. 928) und haben Hoffnung auf einen Neuanfang geschöpft und mit ihnen Faust. Er verdrängt seine innere Dunkelheit, seine Innere Verzweiflung, ,,Wie der Fluss, [sich] in Breit[e] und Länge" (V. 931) schlägt, um den Kampf mit seinem inneren zu gewinnen. Die Menschen, die sich ,,bis zum Sinken überladen" (V. 933) angesammelt haben scheinen ihn förmlich zu erdrücken, jedoch sieht er wie ein Ertrinkender hoffnungsvoll das Ufer. Der letzte Satz Fausts: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein" (V. 940), deutet nochmals an wie wohl er sich grad in der sprießenden Natur fühlt, denn „Jeder sonnt sich heute so gern“ (V. 920). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Heinrich Faust versucht seine Existenzkrise am hellen Tag zu unterdrücken, diese jedoch immer wieder unterbewusst auftaucht. Wie in der Interpretation ergeben, scheint das ihm teilweise gut zu gelingen. Der Kontrast zwischen Enge und Weite, wie in der Szene ,,Nacht" wird weiter aufgegriffen. Dazu kommt der Gegensatz der Dunkelheit und die Helligkeit, welche sein inneres zusätzlich umschriebt. Beide Gegensätze werden im laufe des Stückes immer wieder aufgegriffen. Die Textstellen erklären, wie sich Faust nach einer solchen Nacht fühlt und geben dem/ der Zuschauer:in dabei das Gefühl, dass Faust nach seiner Wiederauferstehung es möglicherweise schaffen kann, seinen Inneren Kampf zu gewinnen. Jedoch durch die dunklen und engen Anmerkungen auch unterbewusst die Ahnung, dass dieser sich auf den Teufel einlässt.