Analyse der Erzähltechnik und Sprache
In der Kurzgeschichte "Streuselschnecke" von Julia Franck wird eine Erzähltechnik verwendet, die typisch für das Genre ist. Die Geschichte wird im Präteritum erzählt, was darauf hindeutet, dass die geschilderten Ereignisse in der Vergangenheit liegen. Der Erzählstandort entspricht einem Ich-Erzähler, der auch Zugriff auf die Innensicht der Hauptfigur hat.
Example: Die Innensicht wird in Sätzen wie "... empfand ich eher Unbehagen." deutlich.
Die Erzählerin ist durchgehend Teil des Geschehens, was für einen Ich-Erzähler charakteristisch ist. Zudem wird personales Erzählverhalten eingesetzt, wie in den Zeilen 57 und 58 ersichtlich: "Kurz nach meinem 17. Geburtstag war er tot."
Vocabulary: Personales Erzählverhalten: Eine Erzählperspektive, bei der die Handlung aus der Sicht einer bestimmten Person geschildert wird.
In der Kurzgeschichte wird vorwiegend indirekte Rede verwendet, wie beispielsweise in den Zeilen 5 bis 7: "... sagte mir, er lebe in Berlin...". Die von Julia Franck gewählte Sprache entspricht der alltäglichen Ausdrucksweise, was die Geschichte authentisch und lebensnah wirken lässt.
Highlight: Die verwendete Alltagssprache trägt zur Authentizität und Nachvollziehbarkeit der Geschichte bei.
Die Streuselschnecke Kurzgeschichte erfüllt alle typischen Merkmale des Genres, einschließlich des unmittelbaren Einstiegs und des offenen Endes. Der Einstieg erfolgt direkt mit dem Satz "Ich wohnte seit einem Jahr schon nicht mehr bei meiner Mutter...", während das offene Ende nach der Beerdigung des Vaters die weitere Entwicklung der Beziehung zwischen der Hauptperson und ihrer Mutter offen lässt.
Definition: Offenes Ende: Ein Schluss, der nicht alle Fragen beantwortet und Raum für Interpretation lässt.
Insgesamt wird die Kurzgeschichte "Streuselschnecke" als eine gelungene fiktive Geschichte bewertet, die viel Raum für persönliche Reflexion und Interpretation bietet. Sie zeigt eindrücklich die Vergänglichkeit des Lebens und präsentiert nachvollziehbare Gedankengänge des erzählenden Mädchens. Die Geschichte wird besonders für gleichaltrige Jugendliche als lesenswert empfohlen.