Textbeschreibung und Strukturanalyse
Die Analyse einer Kurzgeschichte umfasst eine detaillierte Textbeschreibung und Strukturanalyse. Diese Elemente sind wesentlich für das Verständnis und die Interpretation des Textes.
Die Inhaltsangabe sollte kurz und prägnant im Präsens verfasst werden. Sie gibt einen Überblick über die wesentlichen Handlungselemente der Geschichte.
Die Struktur des Textes wird durch eine Gliederung mit Zeilenangaben verdeutlicht. Dabei werden Ort und Zeit der Handlung sowie die Zeitgestaltung berücksichtigt. Bei der Zeitgestaltung unterscheidet man zwischen Raffung, Dehnung und zeitdeckendem Erzählen. Die Zeitreihenfolge kann chronologisch oder mit Rückblenden gestaltet sein.
Die Erzählform ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Hier unterscheidet man zwischen der Innenperspektive (Ich-Erzähler) und der Außenperspektive (Er-Erzähler). Das Erzählverhalten kann auktorial (allwissender Erzähler), personal (aus der Sicht einer Figur) oder neutral sein.
Die Syntax des Textes wird ebenfalls analysiert, wobei zwischen Hauptsätzen (Parataxe) und Nebensätzen (Hypotaxe) unterschieden wird. Rhetorische Mittel, Wortarten und Schlüsselwörter sind weitere wichtige Elemente der sprachlichen Analyse.
Die Figurengestaltung und Redegestaltung sind ebenfalls zu beachten. Bei der Redegestaltung unterscheidet man zwischen direkter Rede, erlebter Rede, indirekter Rede, erzählter Rede und innerem Monolog.
Definition: Parataxe bezeichnet die Aneinanderreihung von Hauptsätzen, während Hypotaxe die Verwendung von Haupt- und Nebensätzen beschreibt.
Example: In der Kurzgeschichte "Die Küchenuhr" von Wolfgang Borchert wird die Zeit vor und nach der Zerstörung des Hauses durch Bomben in Rückblenden erzählt, was die Bedeutung der verlorenen Vergangenheit für den Protagonisten unterstreicht.