Lyrik-Analyse: Metrum und Reim
Die Analyse formaler Elemente ist für jede Gedichtinterpretation unverzichtbar. Beim Metrum unterscheidest du verschiedene Versmaße:
Jambus unbetont−betont: Wirkt weich, gleitend und wird oft für erzählende Gedichte verwendet.
Beispiel: "Es schlug mein Herz" (x X | x X)
Trochäus betont−unbetont: Klingt hart, bestimmt und entschlossen.
Blankvers: Ein fünffüßiger Jambus ohne Reim, typisch für klassische Dramen.
Knittelvers: Paarweise gereimter Vierheber mit freien Senkungen, oft in Balladen.
Bei den Reimarten unterscheidest du:
- Männlicher Reim: Einsilbig, auf betonte Silbe endend (Tod/Not)
- Weiblicher Reim: Zweisilbig, auf unbetonte Silbe endend (singen/klingen)
Wichtig: Die bloße Auflistung formaler Merkmale genügt nicht. Interpretiere immer, wie die Form den Inhalt unterstützt! Ein regelmäßiges Metrum kann Harmonie ausdrücken, während ein gebrochener Rhythmus innere Zerrissenheit widerspiegeln kann.
Für den Gedichtvergleich in der Klassenarbeit ist es sinnvoll, diese formalen Unterschiede direkt mit Inhalt und Wirkung zu verknüpfen.