Kognitivismus im Spracherwerb nach Jean Piaget
Der Kognitivismus Spracherwerb nach Jean Piaget stellt eine bedeutende Theorie in der Spracherwerbsforschung dar. Sie betont die enge Verknüpfung zwischen kognitiver und sprachlicher Entwicklung bei Kindern und konzentriert sich besonders auf semantische und pragmatische Aspekte der Sprache.
Definition: Der Kognitivismus im Spracherwerb untersucht, welche Denkleistungen ein Kind vollziehen muss, um Sprache erwerben und effektiv kommunizieren zu können.
Piaget identifiziert mehrere kognitive Voraussetzungen für den Spracherwerb:
- Objektpermanenz (entwickelt sich zwischen 1,5 und 2 Jahren)
- Symbolfunktion
- Fähigkeit zum Perspektivenwechsel (entwickelt sich zwischen 6-7 Jahren)
Highlight: Die konkrete Erfahrung der Umwelt mit allen Sinnen spielt eine zentrale Rolle in der semantischen Entwicklung des Kindes.
Der Spracherwerb nach dieser Theorie befähigt das Kind, Sprache als ein System von lautlichen Symbolen für vorhandene oder nicht vorhandene Objekte zu verwenden. Dabei begreift das Kind seine Umwelt, und Erfahrungen werden zunehmend durch Worte ausgedrückt.
Example: Ein Kind lernt das Wort "Ball" nicht nur als Lautfolge, sondern verknüpft es mit seinen Erfahrungen beim Spielen mit einem Ball.
Mit fortschreitender Entwicklung erlangt das Kind die Fähigkeit, abstrakt von konkreten Gegenständen oder Ereignissen Hypothesen aufzustellen. Dies führt dazu, dass Erfahrungen durch ein Wort symbolisiert werden können. Die Sprache wird somit zur Voraussetzung für die Weiterentwicklung zum abstrakten Denken.
Vocabulary: Pragmatische Kompetenz bezieht sich auf die Fähigkeit, Sprache situationsangemessen und zielgerichtet in der Kommunikation einzusetzen.
Der Kognitivismus Spracherwerb hat sowohl Stärken als auch Schwächen:
Pro:
- Bietet Erklärungen für die Entwicklung von Semantik und Pragmatik
- Betont die aktive Auseinandersetzung des Kindes mit seiner Umwelt
- Berücksichtigt wichtige kognitive Meilensteine wie Objektpermanenz, Symbolfunktion und Perspektivenwechsel
Contra:
- Vernachlässigt die Betrachtung der Grammatik (Syntax)
- Der grundlegende Auslöser des Spracherwerbs bleibt unklar
- Risiko falscher Verknüpfungen von Erfahrungen und Worten
- Erklärt nicht die beobachtete Geschwindigkeit des Lernprozesses
Kritik: Eine Kognitivismus Spracherwerb Kritik bezieht sich oft auf die mangelnde Berücksichtigung grammatikalischer Strukturen und die Unklarheit über den Auslöser des Spracherwerbs.
Trotz dieser Kritikpunkte bleibt der kognitivistische Ansatz ein wichtiger Beitrag zum Verständnis des Spracherwerbs, insbesondere in Bezug auf die Entwicklung semantischer und pragmatischer Fähigkeiten bei Kindern.