Analyse der vierten Strophe
In der vierten und letzten Strophe des Sonetts "Der Abend" greift Andreas Gryphius die Elemente der Müdigkeit und des Abends wieder auf. Er stellt ihnen jedoch die wachende Seele gegenüber, was als biblische Anspielung verstanden werden kann.
Die zweite Zeile nimmt Bezug auf die zweite Strophe, während die Schlusszeile Gott als Helfer in letzter Sekunde darstellt. Die Welt wird als "thal der Finsterniß" bezeichnet, was die negative Sicht auf das irdische Leben unterstreicht.
Quote: "Ach! führe mich / O Herr / zu deinen Freuden ein / Wenn mir die letzte Nacht will für die Augen treten."
Diese Strophe bildet keine direkte Synthese, sondern führt die Parallelität der Terzette fort: Zunächst wird der Tagesabend, dann der Lebensabend thematisiert, jeweils mit einem Gegenelement - dem Wachen und dem göttlichen Eingreifen.
Highlight: Die letzte Strophe verstärkt die christliche Heilserwartung als Gegenpol zur irdischen Vergänglichkeit.