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Andreas Gryphius Gedicht Abend: Analyse, Reimschema, Metrum und mehr!

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Andreas Gryphius Gedicht Abend: Analyse, Reimschema, Metrum und mehr!
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Elena Sofia

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Das barocke Gedicht "Der Abend" von Andreas Gryphius thematisiert die Vergänglichkeit des Lebens (Vanitas) und die Mahnung an den Tod (Memento mori) in Form eines Sonetts.

• Das Werk ist geprägt durch die charakteristische barocke Antithetik zwischen Tag und Nacht, Leben und Tod
• Die sprachlichen Mittel umfassen Personifikationen, Metaphern und religiöse Symbolik
• Das Reimschema folgt dem klassischen Sonettaufbau mit zwei Quartetten (abba abba) und zwei Terzetten (ccd eed)
• Das zentrale Thema ist die Sehnsucht nach dem Jenseits als Erlösung von irdischen Qualen
• Die Interpretation zeigt eine tiefe Religiosität und Weltabgewandtheit des barocken Zeitalters

28.10.2021

10221

Bewertungsraster - Interpretation - ,,Der Abend" von Andreas Gryphius
A) Inhaltliche Leistung
Bewertungselement
1. Einleitungssatz: Gattung,

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Formale Struktur und Inhalt

"Der Abend" von Andreas Gryphius weist die klassische Struktur eines Sonetts auf. Es besteht aus zwei Quartetten mit umarmendem Reim und zwei Terzetten. Das Reimschema folgt dem Muster abba abba ccd eed. Der Dichter verwendet einen sechshebigen Jambus, auch als Alexandriner bekannt, mit einer Zäsur in der Mitte jeder Zeile.

Die Quartette sind durch jeweils einen Zeilensprung miteinander verbunden, was eine gewisse Dynamik in den Text bringt. Inhaltlich beschreibt das Gedicht zunächst die Abendstimmung und überträgt diese dann auf das menschliche Leben.

Vocabulary: Alexandriner - Ein Versmaß mit sechs Hebungen und einer Zäsur in der Mitte, typisch für die Barocklyrik.

Example: Ein Beispiel für den Alexandriner im Gedicht: "Der schnelle Tag ist hin / die Nacht schwingt ihre Fahn"

Bewertungsraster - Interpretation - ,,Der Abend" von Andreas Gryphius
A) Inhaltliche Leistung
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1. Einleitungssatz: Gattung,

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Analyse der ersten Strophe

Die erste Strophe des Gedichts "Der Abend" von Andreas Gryphius setzt die im Titel angedeutete Abendstimmung um. Der Dichter erzeugt einen Eindruck von Dynamik durch Personifizierungen und kontrastierende Bewegungen.

Die Zeile "Der schnelle Tag ist hin / die Nacht schwingt ihre Fahn" illustriert den Übergang vom Tag zur Nacht. Die Müdigkeit der Menschen wird den aufgehenden Sternen gegenübergestellt. Eine interessante Metapher findet sich in der Personifizierung der Einsamkeit: "Es trawert itzt die Einsamkeit".

Quote: "Der schnelle Tag ist hin / die Nacht schwingt ihre Fahn"

Die Strophe endet mit der überraschenden These "Wie ist die Zeit verthan", die einen Erklärungsansatz erfordert. Möglicherweise überdeckt der Eindruck des Abends die Leistungen des Tages.

Highlight: Die erste Strophe etabliert die Grundstimmung des Gedichts und führt das zentrale Motiv der Vergänglichkeit ein.

Bewertungsraster - Interpretation - ,,Der Abend" von Andreas Gryphius
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1. Einleitungssatz: Gattung,

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Analyse der zweiten Strophe

In der zweiten Strophe des Gedichts "Der Abend" überträgt Andreas Gryphius den Eindruck des Abends auf das gesamte Leben. Er verwendet das Bild des Lebenshafens als Metapher für das Lebensende oder den Tod, wobei der Mensch als Schiff dargestellt wird.

Die Zeile "Der Port naht mehr und mehr sich / zu der Glieder Kahn" illustriert diese Metapher eindrucksvoll. Der Dichter bezieht den Leser direkt ein, indem er "Ich", "du", "was man hat" und "was man siht" gruppiert.

Vocabulary: Glieder Kahn - Eine Metapher für den menschlichen Körper als Schiff auf dem Lebensmeer.

Das zweite Fazit der Strophe greift das Bild des Lebens als "Renne-Bahn" auf, was die Flüchtigkeit der Zeit unterstreicht und an die Formulierung "der schnelle Tag" aus der ersten Strophe anknüpft.

Highlight: Die zweite Strophe erweitert die Vergänglichkeitsthematik vom Tagesablauf auf das gesamte menschliche Leben.

Bewertungsraster - Interpretation - ,,Der Abend" von Andreas Gryphius
A) Inhaltliche Leistung
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1. Einleitungssatz: Gattung,

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Analyse der dritten Strophe

Die dritte Strophe des Gedichts "Der Abend" von Andreas Gryphius entwickelt das Bild der Rennbahn weiter und formt es zu einem Gebet um. Der Sprecher richtet drei Bitten an Gott:

  1. Nicht auszugleiten
  2. Nicht verführt zu werden
  3. Um einen göttlichen Schutzschild

Diese Bitten entsprechen der christlichen Vorstellung des rechten Weges und der ständigen Gefahr der Verführung.

Example: "Laß / wenn der müde Leib entschläfft / die Seele wachen"

Der Dichter verwendet einen Chiasmus, um die Gegensätze von Leid und Pracht sowie Lust und Angst zu betonen. Die Strophe endet mit der Bitte um göttlichen Schutz, der durch die Elemente Ewigkeit und Helligkeit charakterisiert wird - ein deutlicher Kontrast zum Abend-Motiv der vorherigen Strophen.

Definition: Chiasmus - Eine rhetorische Figur, bei der Satzteile oder Wörter in umgekehrter Reihenfolge wiederholt werden.

Bewertungsraster - Interpretation - ,,Der Abend" von Andreas Gryphius
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1. Einleitungssatz: Gattung,

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Analyse der vierten Strophe

In der vierten und letzten Strophe des Sonetts "Der Abend" greift Andreas Gryphius die Elemente der Müdigkeit und des Abends wieder auf. Er stellt ihnen jedoch die wachende Seele gegenüber, was als biblische Anspielung verstanden werden kann.

Die zweite Zeile nimmt Bezug auf die zweite Strophe, während die Schlusszeile Gott als Helfer in letzter Sekunde darstellt. Die Welt wird als "thal der Finsterniß" bezeichnet, was die negative Sicht auf das irdische Leben unterstreicht.

Quote: "Ach! führe mich / O Herr / zu deinen Freuden ein / Wenn mir die letzte Nacht will für die Augen treten."

Diese Strophe bildet keine direkte Synthese, sondern führt die Parallelität der Terzette fort: Zunächst wird der Tagesabend, dann der Lebensabend thematisiert, jeweils mit einem Gegenelement - dem Wachen und dem göttlichen Eingreifen.

Highlight: Die letzte Strophe verstärkt die christliche Heilserwartung als Gegenpol zur irdischen Vergänglichkeit.

Bewertungsraster - Interpretation - ,,Der Abend" von Andreas Gryphius
A) Inhaltliche Leistung
Bewertungselement
1. Einleitungssatz: Gattung,

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Zusammenfassung der Textintention

Das Gedicht "Der Abend" von Andreas Gryphius vermittelt folgende Hauptgedanken:

  1. Die kleinen Zeitabschnitte des Tages spiegeln das gesamte Leben wider (Arbeit-Rennbahn, Müdigkeit-Schlaf-Tod).
  2. Das Leben wird negativ dargestellt: "Wie ist die Zeit verthan" und die Welt als "Thal der Finsterniß".
  3. Gott und seine Welt werden als sicherer, rettender Bezugspunkt präsentiert.
  4. Der Mensch muss aktiv sein ("wachen", "nicht gleiten"), kann aber auf Gottes Hilfe hoffen.
  5. Die Darstellung folgt einer sehr einseitigen christlichen Sicht.
  6. Es fehlt ein Blick auf den Wert des Tages oder die Welt als Gottes sinnvolle Schöpfung.

Highlight: Das Gedicht betont stark das Vanitas-Motiv, während das Carpe-Diem-Motiv kaum eine Rolle spielt.

Bewertungsraster - Interpretation - ,,Der Abend" von Andreas Gryphius
A) Inhaltliche Leistung
Bewertungselement
1. Einleitungssatz: Gattung,

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Künstlerische Mittel und Einordnung

Andreas Gryphius verwendet in "Der Abend" vielfältige sprachliche Mittel:

  • Bildhafte Sprache, oft mit Personifizierungen verbunden (z.B. "Nacht schwingt ihre Fahn", "trawert itzt die Einsamkeit")
  • Metaphern (z.B. "Port des Lebens", Körper als "Kahn", Welt als "Laufplatz" oder "Renne-Bahn")
  • Akkumulationen und Parallelismen im Strophenbau und in den Bitten am Ende
  • Zeilensprünge in den Quartetten zur Erzeugung von Dynamik

Das Gedicht ist ein typisches Barockgedicht, sowohl in der Form (Sonett, Alexandriner) als auch im Inhalt. Es betont besonders das Vanitas-Motiv, während das Carpe-Diem-Motiv kaum präsent ist.

Vocabulary: Vanitas-Motiv - Ein in der Barockdichtung häufiges Motiv, das die Vergänglichkeit alles Irdischen thematisiert.

Im Vergleich zu einem Emblem steht der Vanitas-Gedanke und das Memento mori im Vordergrund, jedoch ohne direkten Bezug zu Gott oder dem Leben nach dem Tod. Insgesamt ist die Darstellung im Gedicht weniger negativ als in einem typischen Emblem.

Definition: Memento mori - Lateinisch für "Gedenke des Todes", ein Motiv in Kunst und Literatur, das an die Sterblichkeit erinnert.

Bewertungsraster - Interpretation - ,,Der Abend" von Andreas Gryphius
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Religiöse Dimension

Die religiöse Thematik spielt eine zentrale Rolle.

Highlight: Die dreimalige Wiederholung von "Laß" verweist auf die göttliche Dreifaltigkeit.

Definition: Die Religion bot im Barock den einzigen Hoffnungsschimmer.

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Zusammenfassung: "Der Abend" von Andreas Gryphius

"Der Abend" ist ein Sonett des Barockdichters Andreas Gryphius, das die Vergänglichkeit des Lebens und die christliche Heilserwartung thematisiert.

  • Das Gedicht verwendet die Form des Sonetts mit zwei Quartetten und zwei Terzetten
  • Es nutzt einen sechshebigen Jambus (Alexandriner) mit Zäsur
  • Zentrale Themen sind die Flüchtigkeit der Zeit und die Hoffnung auf göttliche Erlösung
  • Sprachliche Mittel wie Metaphern und Personifikationen verstärken die Bildsprache
  • Das Reimschema folgt dem Muster abba abba ccd eed

Highlight: Das Gedicht verbindet die Abendstimmung metaphorisch mit dem Lebensende und der Vergänglichkeit alles Irdischen.

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Das barocke Gedicht "Der Abend" von Andreas Gryphius thematisiert die Vergänglichkeit des Lebens (Vanitas) und die Mahnung an den Tod (Memento mori) in Form eines Sonetts.

• Das Werk ist geprägt durch die charakteristische barocke Antithetik zwischen Tag und Nacht, Leben und Tod
• Die sprachlichen Mittel umfassen Personifikationen, Metaphern und religiöse Symbolik
• Das Reimschema folgt dem klassischen Sonettaufbau mit zwei Quartetten (abba abba) und zwei Terzetten (ccd eed)
• Das zentrale Thema ist die Sehnsucht nach dem Jenseits als Erlösung von irdischen Qualen
• Die Interpretation zeigt eine tiefe Religiosität und Weltabgewandtheit des barocken Zeitalters

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Formale Struktur und Inhalt

"Der Abend" von Andreas Gryphius weist die klassische Struktur eines Sonetts auf. Es besteht aus zwei Quartetten mit umarmendem Reim und zwei Terzetten. Das Reimschema folgt dem Muster abba abba ccd eed. Der Dichter verwendet einen sechshebigen Jambus, auch als Alexandriner bekannt, mit einer Zäsur in der Mitte jeder Zeile.

Die Quartette sind durch jeweils einen Zeilensprung miteinander verbunden, was eine gewisse Dynamik in den Text bringt. Inhaltlich beschreibt das Gedicht zunächst die Abendstimmung und überträgt diese dann auf das menschliche Leben.

Vocabulary: Alexandriner - Ein Versmaß mit sechs Hebungen und einer Zäsur in der Mitte, typisch für die Barocklyrik.

Example: Ein Beispiel für den Alexandriner im Gedicht: "Der schnelle Tag ist hin / die Nacht schwingt ihre Fahn"

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1. Einleitungssatz: Gattung,

Analyse der ersten Strophe

Die erste Strophe des Gedichts "Der Abend" von Andreas Gryphius setzt die im Titel angedeutete Abendstimmung um. Der Dichter erzeugt einen Eindruck von Dynamik durch Personifizierungen und kontrastierende Bewegungen.

Die Zeile "Der schnelle Tag ist hin / die Nacht schwingt ihre Fahn" illustriert den Übergang vom Tag zur Nacht. Die Müdigkeit der Menschen wird den aufgehenden Sternen gegenübergestellt. Eine interessante Metapher findet sich in der Personifizierung der Einsamkeit: "Es trawert itzt die Einsamkeit".

Quote: "Der schnelle Tag ist hin / die Nacht schwingt ihre Fahn"

Die Strophe endet mit der überraschenden These "Wie ist die Zeit verthan", die einen Erklärungsansatz erfordert. Möglicherweise überdeckt der Eindruck des Abends die Leistungen des Tages.

Highlight: Die erste Strophe etabliert die Grundstimmung des Gedichts und führt das zentrale Motiv der Vergänglichkeit ein.

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1. Einleitungssatz: Gattung,

Analyse der zweiten Strophe

In der zweiten Strophe des Gedichts "Der Abend" überträgt Andreas Gryphius den Eindruck des Abends auf das gesamte Leben. Er verwendet das Bild des Lebenshafens als Metapher für das Lebensende oder den Tod, wobei der Mensch als Schiff dargestellt wird.

Die Zeile "Der Port naht mehr und mehr sich / zu der Glieder Kahn" illustriert diese Metapher eindrucksvoll. Der Dichter bezieht den Leser direkt ein, indem er "Ich", "du", "was man hat" und "was man siht" gruppiert.

Vocabulary: Glieder Kahn - Eine Metapher für den menschlichen Körper als Schiff auf dem Lebensmeer.

Das zweite Fazit der Strophe greift das Bild des Lebens als "Renne-Bahn" auf, was die Flüchtigkeit der Zeit unterstreicht und an die Formulierung "der schnelle Tag" aus der ersten Strophe anknüpft.

Highlight: Die zweite Strophe erweitert die Vergänglichkeitsthematik vom Tagesablauf auf das gesamte menschliche Leben.

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Analyse der dritten Strophe

Die dritte Strophe des Gedichts "Der Abend" von Andreas Gryphius entwickelt das Bild der Rennbahn weiter und formt es zu einem Gebet um. Der Sprecher richtet drei Bitten an Gott:

  1. Nicht auszugleiten
  2. Nicht verführt zu werden
  3. Um einen göttlichen Schutzschild

Diese Bitten entsprechen der christlichen Vorstellung des rechten Weges und der ständigen Gefahr der Verführung.

Example: "Laß / wenn der müde Leib entschläfft / die Seele wachen"

Der Dichter verwendet einen Chiasmus, um die Gegensätze von Leid und Pracht sowie Lust und Angst zu betonen. Die Strophe endet mit der Bitte um göttlichen Schutz, der durch die Elemente Ewigkeit und Helligkeit charakterisiert wird - ein deutlicher Kontrast zum Abend-Motiv der vorherigen Strophen.

Definition: Chiasmus - Eine rhetorische Figur, bei der Satzteile oder Wörter in umgekehrter Reihenfolge wiederholt werden.

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Analyse der vierten Strophe

In der vierten und letzten Strophe des Sonetts "Der Abend" greift Andreas Gryphius die Elemente der Müdigkeit und des Abends wieder auf. Er stellt ihnen jedoch die wachende Seele gegenüber, was als biblische Anspielung verstanden werden kann.

Die zweite Zeile nimmt Bezug auf die zweite Strophe, während die Schlusszeile Gott als Helfer in letzter Sekunde darstellt. Die Welt wird als "thal der Finsterniß" bezeichnet, was die negative Sicht auf das irdische Leben unterstreicht.

Quote: "Ach! führe mich / O Herr / zu deinen Freuden ein / Wenn mir die letzte Nacht will für die Augen treten."

Diese Strophe bildet keine direkte Synthese, sondern führt die Parallelität der Terzette fort: Zunächst wird der Tagesabend, dann der Lebensabend thematisiert, jeweils mit einem Gegenelement - dem Wachen und dem göttlichen Eingreifen.

Highlight: Die letzte Strophe verstärkt die christliche Heilserwartung als Gegenpol zur irdischen Vergänglichkeit.

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Zusammenfassung der Textintention

Das Gedicht "Der Abend" von Andreas Gryphius vermittelt folgende Hauptgedanken:

  1. Die kleinen Zeitabschnitte des Tages spiegeln das gesamte Leben wider (Arbeit-Rennbahn, Müdigkeit-Schlaf-Tod).
  2. Das Leben wird negativ dargestellt: "Wie ist die Zeit verthan" und die Welt als "Thal der Finsterniß".
  3. Gott und seine Welt werden als sicherer, rettender Bezugspunkt präsentiert.
  4. Der Mensch muss aktiv sein ("wachen", "nicht gleiten"), kann aber auf Gottes Hilfe hoffen.
  5. Die Darstellung folgt einer sehr einseitigen christlichen Sicht.
  6. Es fehlt ein Blick auf den Wert des Tages oder die Welt als Gottes sinnvolle Schöpfung.

Highlight: Das Gedicht betont stark das Vanitas-Motiv, während das Carpe-Diem-Motiv kaum eine Rolle spielt.

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Künstlerische Mittel und Einordnung

Andreas Gryphius verwendet in "Der Abend" vielfältige sprachliche Mittel:

  • Bildhafte Sprache, oft mit Personifizierungen verbunden (z.B. "Nacht schwingt ihre Fahn", "trawert itzt die Einsamkeit")
  • Metaphern (z.B. "Port des Lebens", Körper als "Kahn", Welt als "Laufplatz" oder "Renne-Bahn")
  • Akkumulationen und Parallelismen im Strophenbau und in den Bitten am Ende
  • Zeilensprünge in den Quartetten zur Erzeugung von Dynamik

Das Gedicht ist ein typisches Barockgedicht, sowohl in der Form (Sonett, Alexandriner) als auch im Inhalt. Es betont besonders das Vanitas-Motiv, während das Carpe-Diem-Motiv kaum präsent ist.

Vocabulary: Vanitas-Motiv - Ein in der Barockdichtung häufiges Motiv, das die Vergänglichkeit alles Irdischen thematisiert.

Im Vergleich zu einem Emblem steht der Vanitas-Gedanke und das Memento mori im Vordergrund, jedoch ohne direkten Bezug zu Gott oder dem Leben nach dem Tod. Insgesamt ist die Darstellung im Gedicht weniger negativ als in einem typischen Emblem.

Definition: Memento mori - Lateinisch für "Gedenke des Todes", ein Motiv in Kunst und Literatur, das an die Sterblichkeit erinnert.

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Die religiöse Thematik spielt eine zentrale Rolle.

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"Der Abend" ist ein Sonett des Barockdichters Andreas Gryphius, das die Vergänglichkeit des Lebens und die christliche Heilserwartung thematisiert.

  • Das Gedicht verwendet die Form des Sonetts mit zwei Quartetten und zwei Terzetten
  • Es nutzt einen sechshebigen Jambus (Alexandriner) mit Zäsur
  • Zentrale Themen sind die Flüchtigkeit der Zeit und die Hoffnung auf göttliche Erlösung
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