Seite 1: Einführung und Charakterisierung des Protagonisten
Die erste Seite der Kurzgeschichte "Und in Arizona geht die Sonne auf" von Sibylle Berg führt den Leser direkt in die Situation des Protagonisten ein. Wir treffen auf einen Mann mittleren Alters, der am Frühstückstisch mit seiner Familie sitzt. Schon hier wird deutlich, dass er sich unwohl und fehl am Platz fühlt.
Der Text weist typische Merkmale einer Kurzgeschichte auf, wie den unmittelbaren Einstieg in die Handlung, die Konzentration auf wenige Charaktere und die Thematisierung eines alltäglichen Problems - in diesem Fall die Unzufriedenheit des Mannes mit seinem Leben.
Die Erzählperspektive ist die eines personalen Erzählers, der Einblick in die Gedanken und Gefühle des Protagonisten gewährt. Dies ermöglicht dem Leser, die innere Zerrissenheit des Mannes nachzuvollziehen.
Highlight: Die Erzählzeit beträgt etwa 5 Minuten, während die erzählte Zeit auf etwa eine Stunde geschätzt wird, was auf eine Zeitraffung hindeutet.
Der Handlungsraum wechselt zwischen dem Haus des Mannes und seinem Auto. Besonders interessant ist der Kontrast zwischen diesen beiden Räumen: Während er sich zu Hause fremd fühlt, dient das Auto als Fluchtort, in dem er seinen Fantasien nachhängen kann.
Vocabulary: Kontrastraum - Ein Raum, der im Gegensatz zu einem anderen steht und oft eine andere Bedeutung oder Funktion für den Charakter hat.
Die Charakterisierung des Protagonisten erfolgt sowohl durch äußere Beschreibungen als auch durch Einblicke in seine Gedankenwelt. Er trägt Hemd und enge Krawatte, was auf eine konventionelle Lebensweise hindeutet. Innerlich jedoch hadert er mit seiner Identität und seiner Rolle als Mann und Familienvater.
Quote: "Er stört" - Dieser kurze Satz verdeutlicht die tiefen Selbstzweifel des Mannes und sein Gefühl, fehl am Platz zu sein.
Der Mann flüchtet sich in eine fiktive Welt, in der er die Person sein kann, die er schon als kleiner Junge sein wollte. Diese imaginäre Welt bezeichnet er als seine "Heimat", was die Entfremdung von seinem realen Leben unterstreicht.
Definition: Gedankenraum - Ein imaginärer Ort in den Gedanken des Protagonisten, in dem er seine Wunschvorstellungen ausleben kann.