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Leben des Galilei, Bild 4

29.3.2021

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Analyse Bild 4
Das Drama "Leben des Galilei" von Berthold Brecht, welches 1938/39 geschrieben und 1943
uraufgeführt wurde, behandelt das The
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Das Drama "Leben des Galilei" von Berthold Brecht, welches 1938/39 geschrieben und 1943
uraufgeführt wurde, behandelt das The
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Das Drama "Leben des Galilei" von Berthold Brecht, welches 1938/39 geschrieben und 1943
uraufgeführt wurde, behandelt das The

Analyse Bild 4 Das Drama "Leben des Galilei" von Berthold Brecht, welches 1938/39 geschrieben und 1943 uraufgeführt wurde, behandelt das Thema der Aufklärung in Bezug auf die verschiedenen Weltbilder. Es handelt von dem Astronom Galileo Galilei, der während seines Lebens an dem kopernikanischen Weltbild forscht und somit dies auch den Menschen näherbringen möchte. In dem Drama werden verschiedene Konflikte dargestellt, unter anderem der Disput zwischen der Kirche und der Wissenschaft hinsichtlich des ptolemäischen und des heliozentrischen Weltbildes. Die Analyse wird von der Hypothese geleitet, ob das Stück zu dem epischen Theater gehört. In dem vierten Bild (S.45f.) geht es vor allem um den Konflikt zwischen den zwei Weltbildern. Der Großherzog von Toscana, Cosmo de Medici besucht Galilei mit dem Hofmarschall und zwei Hofdamen, um die Mediceischen Sterne zu betrachten. Es gibt in diesem Bild zwei Parteien. Zum einen Galilei, Andrea und Federzoni, die für die Wissenschaft einstehen und die bereits genannten Figuren des Florentiner Hofes - Großherzog von Toscana, Cosmo de Medici, den Hofmarschall und die zwei Hofdamen - die der Kirche nachgehen. Das vierte Bild spielt nach dem zehnten Januar 1610, vermutlich wenige Monate danach, da er zwischen dem dritten Bild, welches im Januar 1610 spielt, und dem vierten Bild von Padua nach Florenz umgezogen ist. In Bild drei erzählt Galilei seiner Tochter Virginia, dass...

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Alternativer Bildtext:

sie vermutlich umziehen werden, da er dem Großherzog von Florenz angeboten hat, sein Hofmathematiker zu sein. Sagredo rät Galilei von dem Umzug ab, da in Florenz die Mönche herrschen, jedoch setzt Galileo Galilei sein Vorhaben durch. In Bild fünf erfahren Galilei, Virginia, Andrea und Frau Sarti von den Pestfällen in der Stadt, woraufhin Virginia und Andrea die Stadt verlassen. Frau Sarti bleibt wegen Galilei in der Stadt, der nicht fortgehen möchte, da er für die Wissenschaft Beweise liefern muss und dafür seine Aufzeichnungen braucht. Szene vier ist für die Gesamthandlung des Dramas wichtig, da dort zum ersten Mal der Disput zwischen dem ptolemäischen Weltbild und dem heliozentrischen Weltbild deutlich wird und man Anhand von Andreas Verhalten und auch den Regieanweisungen erkennen kann, dass er seinem Lehrer Galilei sehr ähnlich ist. Leben des Galilei ist ein offenes Drama, welches stark an der Handlung deutlich wird. Diese ist mehrsträngig und sprunghaft (S.43, Z. 57/S.43. Z. 15). Außerdem besteht eine relative Eigenständigkeit der verschiedenen Bilder, welches auch im Aufbau erkennbar ist, da die Szenen meist einen eigenen Schwerpunkt besitzen. Diese Form zeigt sich auch in Ort und Zeit. Das Drama streckt sich über fast drei Jahrzehnte mit Unterbrechungen, wobei ebenso der Ort mehrmals wechselt (S.7/ S.40 etc.). Zusätzlich zeigt sich das offene Drama durch die Figuren, deren Motive in verschiedenen Bereichen sind, wie z.B. Galileis in der Astronomie und damit der Forschung (S. 44, Z. 15), Frau Sartis jedoch im Kirchlichen (S. 12). Auch gibt es keine sozialen oder ständischen Beschränkungen, welche bei dem kleinen Mönch deutlich werden, da er einem Glauben angehört, jedoch trotzdem den Forschungen von Galilei vertraut und diese eben auch akzeptiert (S. 79). Nur in der Sprache ist die Form nicht ganz differenzierbar, da sie zum einen vielfältig ist, weil sie zu den Figuren passt, die nicht den gleichen gesellschaftlichen stand haben. So lässt sich bei den Gelehrten in diesem Abschnitt eine gehobene Sprechweise feststellen, welche auch drauf achten, was sie sagen (S.46, Z. 13ff.)). Galilei zeigt in dem Gespräch schnell, dass er genervt von der Diskussion und zuletzt auch ein wenig fassungslos ist (S. 46, Z.32). Jedoch bestehen die meisten Szenenanfänge aus Gedichten, die somit also aus Versen bestehen, welche eigentlich zu einem geschlossenen Drama gehören. Hinzufügen kann man aber auch, dass die Gespräche auch aus Geplauder bzw. Alltagsgesprächen bestehen können (S. 42), welche ein Aspekt für die offene Form ist. Zusammenfassend lässt sich aber sagen, dass das Drama "Leben des Galilei" aber ein offenes Drama ist. Analyse Bild 4 Das Gesprächsthema der Seiten 45 und 46, in welcher die Gelehrten -bestehend aus dem Mathematiker und dem Philosoph- und Galileo Galilei, Andrea und Federzoni ein Streitgespräch führen, geht es um die These, ob es solche Planeten (bewegliche Planeten) überhaupt gibt. Die Gesprächsanteile sind einigermaßen gleich aufgeteilt. Galileis Gesprächsbeteiligung ist jedoch höher als die der Gelehrten, was jedoch daran liegt, dass er der ,,Hauptansprechpartner" für das Wissenschaftliche ist und die Gelehrten beide argumentieren. Unter den Parteien sind die Gesprächsanteile bei den Gelehrten auch ungefähr gleich, wobei es bei Galilei, Andrea und Federzoni Unterschiede gibt. Wie bereits erwähnt kennt Galilei sich dabei am besten aus, sodass meistens er angesprochen wird und somit seine Beteiligung steigt. Andrea gibt kurze Bemerkungen von sich, welche aber eine geringe Wichtigkeit haben und Federzoni äußert sich am Ende dieser Textstelle kurz, in dem er zusammenfasst, was die Gelehrten dem Galilei vorwerfen. Das Gespräch beginnt gesittet, wozu der Mathematiker gebeten hat. Es gibt keine Unterbrechungen und auch keinen Wendepunkt, da keiner der beiden Parteien die jeweils andere Position einsieht bzw. anerkennt. Der Höhepunkt der Argumentation ist am Ende der Seite 46, da Federzoni und Galilei zusammenfassen, dass die Gelehrten ihnen Betrug unterstellen. Außerdem gibt es in diesem Abschnitt keine Regieanweisungen. Dieses Streitgespräch zeigt, dass Galilei mit Argumenten diskutiert, die selbst erforscht hat und diese auch auf das ptolemäische Weltbild bezieht und schlussfolgert, dass dies nicht der Realität entspricht, während die Gelehrten diese nur abstreiten. Da sie auch nicht durch das Fernrohr schauen, lässt sich deuten, dass die Gelehrten Angst vor der Wahrheit haben und diese daher versuchen zu ignorieren. Nach Brechts Episierung des Theaters ist jedes der verschiedenen Theaterelemente auch einzeln Aussagekräftig genug, sodass "die Bühne zu erzählen beginnt". Auch die Schauspieler, so sagte es Brecht, halten Abstand zu deren Rollen, wodurch die Zuschauer ebenfalls nicht vollständig in das Drama bzw. Schauspiel eintauchen können. Laut Brecht soll das epische Theater im Gegensatz zu dem aristotelischen Theater keine Vorstellung schaffen, sondern den Zuschauer direkt mit in das Schauspiel einbeziehen. Er sieht also das Theater nicht nur von außen, sondern ist dann mit dabei und bekommt dieselbe Einstellung, wie die Menschen dieses Zeitalters. Außerdem wird er aufgefordert in dem Stück mitzuwirken, unter anderem auch, da die Schauspieler das Publikum auch direkt ansprechen. In Brechts epischem Theater sollte es nicht mehr wie im aristotelischen Theater um Gefühlserlebnisse wie z. B. Furcht und Mitleid gehen, sondern die Zuschauer sollten aktiv mitdenken und Kritik bilden. Brecht verwendete den Verfremdungseffekt im ,,Leben des Galilei" an, jedoch werden die Zuschauer nur manchmal am Anfang durch einen Reim angesprochen, sodass die ,,vierte Wand" nur selten aufgebrochen wird. Durch die verschiedene Sprachebene auf der Seite 45, Zeile 22 fortfolgende, wird das Stück unterbrochen, da die Zuschauer (zumindest die meisten) Latein nicht verstehen. Auch das dialektische Prinzip ist zu erkennen. Galileo Galilei ist eine zwiegespaltene Person, welches durch die geklaute Idee des Fernrohrs (S.20, Z.9ff.), die Begeisterung für die Forschung (S.88, Z.22ff.) und das am Erfahrungslernen interessiert sein (S.13, 13f) gezeigt wird. In diesem Bild wird die Metaphorik des Fernrohrs dargestellt. Auf Seite 46 zeigt Galilei dem Mathematiker und dem Hofmarschall das Fernrohr, welche dieses als nicht verlässlich ansehen, welches den Disput zwischen der Kirche und der Wissenschaft widerspiegelt. Außerdem zeigt es auch die Ungewissheit und Ahnungslosigkeit der Gelehrten. Auf Seite 48 erwähnen die Gelehrten in Bezug auf das Fernrohr das aristotelische Weltbild, woraufhin Galilei mit dem Aspekt, dass dieser kein Fernrohr hatte, gegenargumentiert. Dies hat die Funktion, dass es den Zeitfortschritt von Aristoteles bis Galilei zeigt. Das Fernrohr lässt sich jedoch noch weiter deuten. Es steht für das Hinterfragen und die Neugier, da Galileo Galilei immer weiter forscht, um schlussendlich die ganze Wahrheit zu entdecken. Außerdem gibt das Fernrohr den Menschen die Möglichkeit, neue Perspektiven zu entdecken. Dies hängt auch mit Brechts Theatertheorie zusammen. Er wollte den Zuschauern die Alternative geben, das Theater aus anderen Sichtweisen zu erblicken. Außerdem steht das Fernrohr für ,,weiter schauen" welches man mit ,,weiterdenken" verknüpfen kann. Brechts Idee war es, Analyse Bild 4 Distanz zu den Zuschauern aufzubauen, damit diese das Stück kritisch überdenken können und somit ihre eigene Meinung bilden und aktiv werden. In Bezug auf das ,,neue Sehen" welches Jan Knopf in seinem Artikel ,,Epik und neues Sehen" (1980) anspricht, lässt sich nach ihm - eine parallele zwischen dem wissenschaftlichen ,,neuem Sehen" und dem ästhetischen ,,neuem Sehen" bilden. Jedoch funktioniert das nicht. Durch das Fernrohr kommt zwar der wissenschaftliche Teil auf die Bühne aber dadurch, dass Brecht mit seiner Theatertheorie in ,,Leben des Galilei" die ,,vierte Wand" nicht bzw. nur kaum aufgebrochen hat, können die Zuschauer nicht mitwirken, wodurch der ästhetische Teil demnach nicht erfüllt wird. Hin Hinblick auf die zu Beginn genannte Deutungshypothese kann man Brechts Theatertheorie in zwei Teile separieren. Zum einen, dass die ,,vierte Wand" aufgebrochen wird und zum anderen, dass die Zuschauer zum Weiterdenken angespornt werden. Der erste Teil wird nur bedingt beachtet. Wie bereits erwähnt werden die Zuschauer nur zu Beginn der Szenen angesprochen - und das auch nicht immer. Der zweite Teil wird dagegen wird in ,,Leben des Galilei" verwendet. Das Fernrohr spielt dort eine große Rolle, aber auch das Thema der Astronomie und des Universums allein regen zum Nachdenken an. Dazu ist hinzuzufügen, dass die gesellschaftlichen Verhältnisse dabei auch wichtig sind. Schon im Stück zeigt sich, dass sich verschiedene Figuren sich mit dem Thema mehr oder weniger auseinandersetzen und diese zum Nahdenken inspiriert werden. Das überträgt sich auf das Publikum. Die Leser oder auch Zuschauer gehören nicht der gleichen gesellschaftlichen Schicht an, jedoch befassen sich viele davon weiterhin mit dem Thema bzw. bilden sich dazu eine eigene Meinung. Daraus lässt sich schließen, dass die Episierung bei ,,Leben des Galilei" nicht vollständig seine Wirkung zeigt. Die Zuschauer werden also nicht bzw. nur gelegentlich am Anfang der Szene mit in das Theaterstück mit einbezogen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Dialog für die Gesamthandlung des Dramas sehr wichtig ist, da -wie in der Einleitung bereits erwähnt- zum ersten Mal der Disput zwischen den zwei Weltbildern aufgezeigt wird. Dazu kommt, dass man deutlich sieht, dass sich Galileo Galilei stärker mit dem Thema Astronomie befasst und somit besser argumentiert. Zusätzlich ist die Metaphorik in diesem Bild gut zu erkennen, wodurch die Zuschauer einen detaillierten Einblick in das Drama bekommen. In Bezug auf Berthold Brechts eigenes Leben bildet ,,Das Leben des Galilei" eine parallele. Er verfasste das Buch im Exil, da er wegen seiner politischen Haltung verfolgt wurde. Das Verfassen des Buches kann man mit dem Verfassen der ,,Discorsi" von Galilei gleichstellen und die Verfolgung geschah bei Galilei durch die Forschung. Ich persönlich bevorzuge das aristotelische Theater, da man dort in einer Illusion gefangen ist, welches dazu führt, dass man den Kopf abschalten kann und man eben nicht währenddessen mitdenken muss. Außerdem vergisst man alles um sich herum, wozu nach meiner Meinung das Theater (oder im Vergleich auch das Kino) da ist.