Seite 2: Weitere Charaktere und ihre Rollen
Die zweite Seite des Transkripts führt weitere wichtige Charaktere ein und vertieft die Darstellung von Mia Holls Bruder Moritz sowie des Antagonisten Heinrich Kramer.
Moritz Holl wird als prägender Einfluss auf Mia charakterisiert. Seine Kindheitskrankheit und sein philosophisches Interesse haben ihn zu einem "Freidenker" und "Träumer" gemacht, der nicht in die Masse passt.
Definition: "Spinner", "Freidenker", "Träumer" - Diese Bezeichnungen für Moritz unterstreichen seinen nonkonformistischen Charakter und seine Rolle als Gegenpol zur herrschenden Ordnung.
Moritz' regelmäßige Regelbrüche, wie das Angeln und Rauchen, werden als Protestformen gegen ein Leben voller Regulierungen und Kontrolle dargestellt.
Heinrich Kramer, der Vertreter der vierten Instanz, wird als höflicher, aber kaltblütiger Mann beschrieben. Seine Rolle als Antagonist wird durch seine Überzeugung von der Überlegenheit des Systems deutlich.
Quote: "Das Auge der vierten Gewalt schläft nie" (S. 16) - Dieser Satz verdeutlicht die allgegenwärtige Überwachung in der dystopischen Gesellschaft.
Kramers Auffassung vom menschlichen Leben steht im Kontrast zu Mias Entwicklung. Er betont die Notwendigkeit, Schmerz und Scheitern zu erfahren, sieht aber die vollständige Kontrolle des Staates als unabdingbar an.
Highlight: Die Figurenkonstellation in "Corpus Delicti" spiegelt den zentralen Konflikt zwischen individueller Freiheit und staatlicher Kontrolle wider.
Die Seite endet mit einem unvollständigen Satz, der Moritz' Sicht auf die begrenzten Möglichkeiten des Individuums in der "Methode" andeutet - entweder Anpassung und Selbstverrat oder Widerstand und Selbstgefährdung.