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Lernzettel Deutsch Abitur

24.5.2023

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1. ,,Nathan der Weise" - G.E. Lessing
Thema: Humanismus, Toleranzgedanken
Textgattung: Dramatik
Textsorte: Drama
Epoche: Aufklärung
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Textgattung: Dramatik
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Textgattung: Dramatik
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Thema: Humanismus, Toleranzgedanken
Textgattung: Dramatik
Textsorte: Drama
Epoche: Aufklärung
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1. ,,Nathan der Weise" - G.E. Lessing Thema: Humanismus, Toleranzgedanken Textgattung: Dramatik Textsorte: Drama Epoche: Aufklärung 1.1 Aufbau und Struktur - Äußere Struktur: fünf Aufzüge, Peripetie im dritten Aufzug - Aufbau: 1.2 Inhalt - Exposition (1. Aufzug): Einführung der Personen, Rekapitulation der direkten Vorgeschichte - steigende Handlung (2. Aufzug): Saladin erhofft Kredit von Nathan, Nathan will Tempelherrn erziehen - Wendepunkt (3. Aufzug): Tempelherr verliebt sich in Recha, Ringparabel, Daja verrät Tempelherr Rechas Herkunft 1. Aufzug: 2. Aufzug: 4. Aufzug: Deutsch GK-mündliches Abi 3. Aufzug: - Tempelherr verliebt sich in Recha - Nathans Kritik an Rechas Wunderglaube - Finanznot Saladins - Judenhass des Tempelherrn - Nathan - Kreditgeber Saladins? - Nathan gewinnt Tempelherrn zum Freund - Ringparabel: Toleranz-Plädoyer - Nathan opponiert gegen Hochzeit - Daja verrät Rechas Herkunft - Denunziation Nathans beim Patriarch -> jüdische Erziehung einer Christin - Saladin verteidigt Nathan Recha erfährt von ihrer Herkunft 5. Aufzug: - Saladins Finanznot beendet 1.3 Was ist Aufklärung? - Zusammenführung der Familie mit Nathan als sozialem Vater - - Denkrichtung im 18. Jahrhundert - Ende der selbstverschuldeten Unmündigkeit - Hinterfragen und Zweifeln - Kritik an Kirche und Herrschaftssystem - Toleranz in Gesellschaft, Religion und Politik - geistige Emanzipation - Immanuel Kant: Diejenigen, die sich selbst aus Unmündigkeit befreit haben, sollen anderen dabei helfen -> Zeitalter der Vernunft 1.4 Zentrale Themen - Frage nach der wahren Religion - Vernunft gegenüber Schicksal walten lassen - Toleranz, Humanismus, Moral Positionen Nathans und des Patriarchen 3 1.5 Humanismus - Menschlichkeit - jeder Einzelne im...

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Fokus - drei Säulen: - Würde jedes Menschen ist zu Achten - Gewaltfreies und unabhängiges Miteinander - Weiterbildung und Selbstreflexion - z.B. in Woyzeck nicht vorzufinden -> Erbsendiät nicht menschenwürdig 1.6 Charaktere Nathan (-> Jude) Status: Familiäre Situation: Glaube: - durch Klugheit und Scharfsinn reich geworden - materielle Werte spielen untergeordnete Rolle - stellt Denkanstöße nicht von oben herab - Frau und Sohn wurden von Christen ermordet - hat Recha als Tochter seines christlichen Freundes Wolf von Finek aufgenommen - erzieht sie als eigene Tochter -> jüdischer Glaube - Christen und Muslime begegnen ihm feindlich - begegnet allen Menschen unvoreingenommen -> unabhängig von Religion - teilt Weisheiten mit Lernbereiten - geprägt von Humanität, Toleranz und Offenheit Bedeutung: Deutsch GK-mündliches Abi - verkörpert aufklärerisches Idealbild - ist durch eigene schmerzende Erfahrung mündig geworden und hilft nun anderen dabei -> Immanuel Kant Patriarch (-> Christ) Status: - geistliches Oberhaupt der Tempelritter Persönlichkeit: -intolerant, hochmütig, scheinheilig - menschenverachtendes Weltbild - inhumane Auffassung von Religion - Ziel: weltlicher Machtgewinn der Kirche u. Verdrängung Saladins - agiert verdeckt und hinterlistig Brutalität gegenüber Juden und Muslimen Bedeutung: Antagonist Nathans -> stellt genaues Gegenteil dar - steht für Kritik an Kirche zur Zeit der Aufklärung Daja (-> Christin) Status: - Gesellschafterin Rechas - Witwe eines europäischen Ritters - determiniert in ihrem Glauben Glaube: - christliche Fanatikerin - sieht Erziehung Rechas durch Nathan als Verbrechen vor Gott - versucht Recha Christenrum zu indoktrinieren - hasst andere Religionen Bedeutung: - durchläuft keinen Lernprozess - Typus Recha (-> jüdisch erzogene Christin) Familiäre Situation: - als Baby von Nathan aufgenommen - Kind von Muslim Assad und einer Christin - vereint alle drei Religionen in sich Entwicklung: Deutsch GK-mündliches Abi - anfangs naiv -> hält Tempelherrn für einen Engel u. verliebt sich dann in ihn - bemerkt, dass Dajas Religionsauffassung schädlich ist und distanziert sich -> Emanzipation - überwindet Verliebtheit gegenüber Tempelherrn und handelt vernunftbasiert Bedeutung: - wird durch Nathans Erziehung selbstbewusst und selbstreflektiert - benutzt ihren Verstand und überwindet Dajas Einfluss - trägt alle drei Weltreligionen in sich -> Symbol für Hoffnung auf religiösen Frieden (wurde zu Beginn gerettet) Tempelherr (-> Christ) Familiäre Situation: - Sohn von Assad und Christin - wurde von Onkel Curd von Stauffen großgezogen - hat Kindheit ohne Erinnerung in Palästina verbracht Orden der Tempelritter Glaube/ Identität: - christlich geprägt - übernimmt Judenfeindlichkeit aus Umfeld - bewertet Menschen eigentlich abseits der Religion - beweist Humanität und Toleranz (verweigert Hintergehung Saladins für Patriarch, rettet Recha aus Feuer) - beginnt christliche Identität zu hinterfragen, wegen Begnadigung durch Saladin aufgrund Ähnlichkeit zu Assad - impulsiv, ambivalent, labil - verfällt trotz Nathans Erziehung stetig in alte Denkmuster - verrät Nathan an Patriarchen als dieser ihm Hochzeit mit Recha verweigert - bereut es später und identifiziert sich dann mit Islam Bedeutung: - bringt Dynamik und Spannung ins Drama - musst erst durch andere erzogen werden Sittah (-> Moslem) -> Fuchs: Intelligenz, listig, ihrem Bruder überlegen Status: - Schwester von Saladin - lebt mit Saladin im Palast - lenkt seine Politik 5 Persönlichkeit: Bedeutung: - teilweise ihrem Bruder überlegen - entwickelt List, um an Nathans Geld zu kommen -> Frage nach der wahren Religion - geht konsequent, nüchtern und skrupellos vor - hat Vorurteile gegenüber anderen Religionen - antisemitische Einstellung durchläuft keinen Lernprozess - nur Bruder herzlich gegenüber - beeinflusst sein Handeln Saladin (-> Moslem) -> Wolf: zwar machtvolle Position, aber Entscheidungen trifft Sittah, kein Alleingänger Status: 1.6.1 Persönlichkeit: - absolutistischer Herrscher - lebt mit Schwester Sittah im Palast Deutsch GK-mündliches Abi - würde am liebsten mit Christen zusammenarbeiten -> für Frieden im Orient - sie durch Intoleranz der Tempelherren nicht möglich - politisch ungeschickt - Geldnot Bedeutung: - verschenkt sein Geld an die Einen und beutete im Gegenzug andere aus - hat Skrupel Nathan um Geld zu betrügen - ist sich dennoch seiner Macht bewusst - aufgeklärter Herrscher dessen Macht dennoch auf Willkür beruht Charakter vs. Typus - Charakter: individuelle, komplexe und willkürliche Eigenschaften - Typ: Figur ohne individuelle Prägung 1.7 Konfliktlinien - Rechas Herkunft -> Nathan und Daja - Bedürfnis Rechas den Tempelherrn zu sehen, Rückzug des Tempelherrn, Ablehnung der Einladung -> Recha und Tempelherr - Andeutung des Religionskonflikts -> alle drei Religionen - Begnadigung des Tempelherrn (Christ) durch Saladin (Moslem) - Geldnot Saladin und Nathan als möglicher Geldgeber -> Nathan und Saladin - Auftrag des Patriarchen an Tempelherrn Saladin auszuspionieren -> Patriarch und Tempelherr 1.8 Ringparabel Bildebene Osten - Ringweitergabe Opal (hundert schöne Farben) drei Ringe - drei Söhne Richter 6 Sachebene - Ursprung der Religionen, Gott ist zeitlos und ortlos - Fähigkeit Religionen auszuüben - Vielfältigkeit der Religionen und des Glaubens - kein Anfang und kein Ende - drei Weltreligionen - Suche nach der wahren Religion 1.9 Schachmotiv - Sittah als hauptsächlicher Spieler - Saladin eher kein erfolgreicher Spieler - mit Gedanken noch bei gescheiterter Doppelhochzeit - lässt Sittah absichtlich gewinnen? - Spiel um Geld - Schach spielen ähnelt Krieg - aufgehobener Waffenstillstand - bevorstehender Krieg für Saladin als König Figurenzeichnung: Saladin - als taktische unklug dargestellt -> im Krieg kommt es auf ihn an - abgelenkter und schlechter Spieler Sittah Deutsch GK-mündliches Abi - intelligent und strategisch klug - spielt ,,ihre Figuren" -> arrangiert Treffen von Saladin mit Nathan Al-Hafi - Liebhaber des Spiels aber kritisiert Saladins Spielweise - kann Charakter Saladins nicht mehr ertragen und verlässt Hof -> Kritik an Saladins ,,Spiel" 1.10 Nathan als Erzieher/ Aufklärer Erziehungsgespräche: - Recha (1.2): wird gegensätzlich zum Einfluss von Christin Daja und zum Vernunftglauben erzogen - Tempelherr (2.5): wird dahingehend erzogen, alle Menschen gleich zu behandeln, egal welcher Religion sie angehören -> Toleranz, Kritik am Christentum - Saladin und Sittah (3.7): werden frei von religiösen Vorurteilen -> Ringparabel - kann Daja und Patriarch nicht erziehen -> sind ,,immun" gegen Aufklärung, begegnet ihnen dennoch menschlich -> Humanismus Ist Nathan ein Aufklärer? - Aufklärung nach Kant: sich seines Verstands bedienen und anderen aus Unmündigkeit heraushelfen - Nathan stellt Verstand und Menschlichkeit über Religionszugehörigkeit - hilft anderen, sich aus Unmündigkeit zu befreien (Erziehungsgespräche) -> Nathan kann, für seine Zeit, als aufgeklärt angesehen werden -> aufklärerisches Drama 1.11 Lesarten 1.11.1 religionskritisch - kritische Auseinandersetzung des Theologen Lessing mit dem Wahrheitsanspruch des Christentums - Ringparabel als Hinterfragen des Alleingültigkeitsanspruch von Religionen - negative Folgen des Christentums -> Tempelherr, Daja - Plädoyer für religiöse Toleranz Appell Nathans: Menschsein wichtiger als Religion - aufklärerische Wunderkritik - Jude sein als Außenseitertum 1.11.2 Pädagogisch - idealtypische Pädagogik -> Erziehung Rechas und des Tempelherrn - Erziehung von Lesern zur Menschlichkeit - mehrere Vaterfiguren - Nathan: geistige Beziehung stärker als Blutsverwandtschaft 7 Deutsch GK - mündliches Abi - Saladin: schenkt Tempelherrn das Leben, behandelt Kinder des Bruders wie die eigenen Patriarch: Anti-Vaterfigur, Erziehung wichtiger als Menschlichkeit - Vorbild der harmonischen Vereinigung der Menschenfamilie -> Utopie 1.11.3 Philosophisch - Suche nach Wahrheit wichtiger, als Anspruch, Wahrheit zu besitzen - Nathan weicht Frage nach wahrer Religion aus -> Ringparabel Richter weicht eindeutigem Urteil aus - utopisches Gegenbild der Gesellschaft - Vernunft - Vernunft als Ursache für Nathans Weisheit -> Kant - Überwindung des Christenhasses - Entkräftung von judenfeindlichen Vorurteilen - Zusammenspiel von Verstand und Gefühl 8 2. Lyrik 2.1 Epochenübersicht Aufklärung (1720-1800) - Streben nach Freiheit und Vernunft - Gleichbehandlung - pol. Rebellion -> französische Revolution 1789 - Missstände -> Beseitigung d. feudalistischen Verhältnisse - Immanuel Kant (Befreiung aus Unmündigkeit) Romantik (1795-1848) - reales Unterwegssein - literarische Verarbeitung - zu Fuß, Postkutsche -> Erhöhung der Reisegeschwindigkeit - Kritik an Beschleunigung - Wanderschaft als Hauptmotiv - ziel- und planloses Wandern - bewegte Natur - positiver Blick auf das Unterwegssein Vormärz (1815-1848) Deutsch GK-mündliches Abi - Lebensreise u. ewige Wanderschaft -> lyrisches Ich: rastlos Suchender - Sehnsucht nach Aufbruch - Überwindung der Endlichkeit des menschlichen Lebens - reales Unterwegssein - Eisenbahnzeitalter - literarische Verarbeitung Realismus (1848-1900) - Kritik an ausschließlich oberflächlicher Wahrnehmung - nicht mehr ,,Weg ist das Ziel", sondern Erreichen eines Ortes - Eisenbahn = Fortschritt und Schreckenssymbol zugleich - Thema Exil bei H. Heine - reales Unterwegssein - Luxusreisen mit Dampfschiff oder Eisenbahn - literarische Verarbeitung ,,Nathan der Weise", ,,Marquise von O..." - Wanderung in eigene Vergangenheit - ambivalenter Blick auf Reisen -> oft ironische Darstellung - Bahnfahrt als Lebensreise Naturalismus - Verzicht auf Sehnsucht -> Einsamkeit statt Aufbrechen - Zugunglück als Symbol für weltliche Vergänglichkeit - Folgen der Industrialisierung soziale Frage - weder Reimschema noch Metrum - Naturwissenschaft und nicht Natur - Expressionismus (1910-1925) - ,,Stadtlyrik" - Ich-Zerfall -> Menschenmasse - Betonung von Krieg und Zerstörung -> Wut über WWI. - viele Metaphern 9 ,,Woyzeck" Exillyrik (1920-1945) - reales Unterwegssein - unfreiwillige Zuflucht -> polt. & rel. Verfolgung - literarische Verarbeitung - Verknüpfung von Reise und Lebensreise - Exil und Rückkehr in fremd gewordene Heimat - Flucht, Sehnsucht nach der Heimat Gegenwartslyrik - reales Unterwegssein - Massentourismus, Migration - literarische Verarbeitung - Hinwendung zum eigenen Inneren - Verschwinden des lyrischen Ichs - Entpoetisierung des Reisens - Frage nach Menschsein und Menschlichkeit - Klimawandel, Migrationsbewegung 2.2 Reimschema - Paarreim -> aabb - Kreuzreim -> abab - Umarmender Reim -> abba - Haufenreim - unreiner Reim Ist eine klare Jahreseinteilung der Epochen möglich? - nein, ist nicht möglich - Epochen überschneiden sich z.T. (z.B. Romantik und Vormärz) - jedoch Märzrevolution als relativ klare Abgrenzung von Vormärz und Realismus 2.3 Metrum/Kadenzen - Metrik - Jambus (-x) - Anapäst (- - x) Deutsch GK - mündliches Abi - Trochäus (x-) - Daktylus (x - -) -> aaaa ->/ Metrum bestimmen Silben einteilen aufsteigend absteigend Kadenzen - weibliche/klingende Kadenz: letzte Silbe betont (-x) - männliche/stumpfe Kadenz: letzte Silbe unbetont (x-) - einsilbige Wörter zuerst nicht beachten - mehrsilbige Wörter bestimmen - Umlaute (ö, ä, ü) oft betont - Endungen auf -en meist unbetont - Nomenendungen -ung, -lich meist unbetont. ,,Der Trafikant" 10 2.4 Rhetorische Mittel - Alliteration - Anapher - Antithese - Chiasmus - Ellipse - Hyperbel - Klimax - Onomatopoesie - Paradox - Parallelismus - Personifikation - Pleonasmus - Symbol - Metapher - Vergleich 2.5 Gedichtanalyse Thema Inhalt - dem Inhalt übergeordnet - Grundstimmung Gedichte haben keine Handlung Form -> gleiche Anfangsbuchstaben -> Wiederholung gleicher Wörter am Satzbeginn -> Gegenüberstellung von gegensätzlichen Begriffen -> symmetrische Überkreuzstellung -> Auslassung eines Satzteils -> starke Übertreibung -> dreiteilige Steigerung -> Lautmalerei - Inhalt der Strophen - inhaltliche Struktur erklären -> widersprüchliche Aussage -> parallele syntaktische Struktur -> Vermenschlichung Sprache -> gleiche Bedeutung wird mehrfach ausgedrückt -> Sinnbild -> Übertragung eines Wortes auf anderen Bedeutungszusammenhang -> Hervorhebung des Gemeinsamen - Sprecher (lyrisches Ich, lyrischer Sprecher, lyrisches Du) - ggf. Rückbezug zum Titel - Tempus - Stilmittel Deutsch GK - mündliches Abi - Metrum/ Kadenzen - Reimschema - Verhältnis Vers/Satz - Wortwahl/ Konnotationen - Wortfelder - Satz-/Klangfiguren 11 3. ,,Der Trafikant" - Robert Seethaler Thema: innere Reifung, Erwachsenwerden -> Adoleszenz Textgattung: Epik Textsorte: Roman Epoche: Gegenwartsliteratur 3.1 Epik und Erzähltechnik Erzählform - Er-/Sie-Erzähler - Ich-Erzähler - erlebendes Ich - erzählendes Ich Erzählperspektive - Standort - Sichtweise (Innensicht vs. Außensicht) - Haltung (neutral, distanziert ...) Erzählverhalten - auktorial (allwissend) - greift ein, kommentiert, bewertet - kann zurückblicken, vorgreifen, zusammenfassen - spricht Leser direkt an - personal - erzählt nur aus Perspektive einer Person - vermittelt nur Gedanken, Gefühle und Erlebnisse dieser Person neutral - objektiv und sachlich - ohne den Leser zu leiten Erzählweisen - Berichte/ Beschreibungen - Reflexionen und Kommentare -Szenisches Erzählen (Dialoge, Erzähler im Hintergrund) Personenrede - direkte Rede - indirekte Rede Deutsch GK-mündliches Abi - erlebte Rede - innerer Monolog 3.2 Zeitstruktur lineares Erzählen - Zeitdeckend - Zeitraffend - Zeitdehnend Erzählzeit erzählte Zeit Erzählzeit < erzählte Zeit Erzäh it > erzählte Zeit nicht-lineares Erzählen - Vorausdeutungen - Rückblenden - zeitlich parallel Handlungen 12 3.3 Aufbau und Struktur äußere Struktur - chronologische Erzählung ohne Kapiteleinteilung innere Struktur - Einstieg: Tod vom Preininger als Grund für Franz' Abreise nach Wien - Haupthandlung: Franz Ankunft in Trafik bis Freuds Abreise aus Wien - offener Schluss: Franz' Fahnenaustausch und seine Verhaftung (Schicksal ungeklärt) - Epilog: Anzekas Besuch der verlassenen Trafik -> Traumzettel - strukturbildende Handlungselemente - Briefe an Mutter - Gespräche mit Sigmund Freud - Begegnungen mit Anezka - Anschläge auf Trafik - Hintergrundhandlung Deutsch GK-mündliches Abi - politische Entwicklung Österreichs - Einfluss der Nationalsozialisten - Wendepunkt - Otto Trsnjeks Verhaftung -> Franz als neuer Geschäftsführer -Zeitstruktur - erzählte Zeit: ca. 1 Jahr -> v.a zeitraffendes Erzählen - Zeitdeckung in vielen Dialogen - Zeitsprung über 7 Jahre am Romanende - Vorausdeutungen -> z.B. Frau Huchels Vorahnungen - Rückblenden -> Preiningers Tod, Franz' Erinnerungen 3.4 Schlüsselthemen Szenario 1 Verantwortung/ selbständig werden verlässt Elternhaus und geht nach Wien - lernt Wien und die Welt kennen (liest Zeitung) - führt die Trafik nach Ottos Tod Orte: Währinger Str. (Trafik) Szenario 2 Liebeskummer/ erste Liebe - verliebt sich in Anezka - lässt ihn sitzen nach gemeinsamem Abend - hat Liebeskummer - erste sexuelle Erfahrungen Orte: Prater, ,,Grotte", (Trafik) 3.5 Erzählweise - personales Erzählverhalten aus Franz' Perspektive aber auch: - Perspektive anderer Figuren - Kommentare eines auktorialen Erzählers nicht-lineares Erzählen Szenario 3 (Selbst-)Reflexion 13 - hat aufwühlende Träume (Verarbeitung) - schreibt Träume auf - stellt Träume im Schaufenster aus - Gespräche mit Freud. Orte: Erwachsenwerden Bergstraße 19, Volksgarten, Kahlenberg erzähltechnische Besonderheiten - wörtliche Wiedergabe der Briefwechsel - Franz' Traumzettel - Schreiben der Sicherheitspolizei - Bericht einer unbekannten Person (über Fahnenaustausch) Szenario 4 politischer Widerstand -Anschläge auf Trafik - Verhaftung von Otto - besucht mehrmals Gestapo-Zentrale - hisst Ottos Hose - wird selber verhaftet Orte: Morzinplatz, Trafik 3.6 Adoleszenz Definition - Lebensabschnitt zwischen Kindheit & Erwachsenenalter - Entwicklungsaufgaben: Sexualität, Loslösen von der Familie, eigenständige Sozialkontakte, Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Normen - ,,Phase des inneren und äußeren Tumults" -> hormonelle & psychische Umbauprozesse Franz' Adoleszenz - Sexualität - Loslösen - Sozialkontakte -gesell. Normen -> Widerstand gegen NS-Regime - körperlich - hormonell - psychisch Deutsch GK - mündliches Abi Franz' Auffassung -> erste sexuelle Erfahrungen mit Anzeka -> verlässt Nußdorf und geht alleine nach Wien -> Gespräche mit Freud, Annäherung an Otto 3.7 Anezka - sieht Franz als Möglichkeit um Spaß zu haben - verschwindet nach Sex -> hat bekommen was sie wollte - auf Libido aus 3.8 Sigmund Freud -> Erregung durch Anezka, lernt seinen Körper kennen ->Zerstreutheit & Verzweiflung -> auf sich allein gestellt, Freundschaft zu Psychologen - alleine in Wien als Frau und Böhmin - hat andere Vorstellungen als Franz (Liebe vs. Libido) - Prostituierte in der Grotte: Möglichkeit zum Geldverdienen - nimmt Traumzettel mit -> emotionale Bindung? - emotional ja, aber nicht verliebt -> keine Nutte, sondern Opportunistin - von Gefühlen überwältigt - verwechselt Libido mit Liebe - enttäuscht, dass sie ihn immer verlässt - sieht seine Gefühle nicht erwidert - erschüttert über Arbeit in der Grotte - erster Liebeskummer - entspricht nicht der historischen Person - Psychoanalytiker - Jude -> flieht später nach London - Stammkunde in der Trafik - regelmäßige Gespräche mit Franz über Liebe & Erwachsenwerden Beziehung zu Franz - weist ihn anfangs ab, pflegen später eine Freundschaft - öffnet sich Franz gegenüber Opportunistin 14 ,,Phase des inneren und äußeren Tumults" - hilft Franz seinen Liebeskummer zu überwinden (z.B. Einordnung von Liebe und Libido) dient als Vaterfigur, Freund und Berater (zu unterschiedlichen Zeitpunkten) 3.9 Symbolik Symbol Geranie (S.8/ S.246) Kuh (S. 18) Nachtfalter (S.109/113) Pestvogel (S.137) Zahnverlust (S.185) Hose (S.240) Das ES - Das ÜBER-ICH - Das ICH Bedeutung Beginn: unversehrt Geranie als Symbol der Hoffnung -> Franz ist jung und unversehrt 3.10 Psychoanalytisches Instanzenmodell - Ende: angeschnittene Geranie für Hoffnungslosigkeit -> Vorausdeutung auf Franz' Tod 3.11 Deutungsansätze - Kindheit in Nußdorf geht zu Ende - Zeichen für bevorstehenden Tod - Franz wird nicht mehr zurückkehren (nach Nußdorf) - angeboren - Triebe, Affekte (Lustprinzip) 3.11.1 historisch Deutsch GK - mündliches Abi werben um Anezka die seine Gefühle nicht erwidert - er ,,verbrennt" sich an ihr -> Gefühle verletzt - Nachtfalter steht für Verwandlung -> Adoleszenz - Symbol für Negatives - Vorausdeutung auf bevorstehende Katastrophen (WW2, Tod...) - innerer Tumult als äußere Verletzung dargestellt -> Ottos Verschwinden - weiterer Verlust neben Anezka und Mutter Ende seiner Jugend -> Verantwortung für Trafik - Franz verehrt Otto und verhindert dessen Vergessenwerden - entwickelt Unabhängigkeit nach Ottos Tod -> Widerstand - elterlicher Einfluss, Erzieher, Vorbilder - Normen, Gewissen, Moral - Vermittlung zwischen ES und ÜBER-ICH - versucht Gleichgewicht zwischen Impulsen des ES und Idealen des ÜBER-ICH herzustellen 3.11.2 Entwicklungspsychologisch Konflikt - Gestapo Leitstelle im Monopol -> Ermordung von Otto 12.03.1945: massive Luftangriffe (Anezkas Spaziergang) - ,,Anschluss" Österreichs - Einmarsch deutscher Truppen -> vereinzelt Widerstand (z.B. Roter Egon) -Ausgrenzung von Juden -> ausbleibende Kundschaft, Emigration Freuds - Denunziation -> Anschläge auf Trafik, Mord des Roten Egon - Entwicklungsfelder - Loslösen von Herkunftsfamilie z.B.: Das Ich tauscht Personen im Traum aus, um es nicht zu real werden zu lassen. -> Vermittlung zwischen ES und ÜBER-ICH (Schwan anstelle von Marquise - Franz' Adoleszenz -> von behütetem Kind aus Provinz zu selbständigem Erwachsenen äußerer Anstoß für Entwicklung: Tod des Versorgers vermittelt 15 - Arbeit: Berufsethos, Verantwortung - Freundschaften: Mentoren, Emanzipation von Vaterfiguren -> Reife - sexuelle Erfahrungen: unerfüllte Liebe 3.11.4 Krisenerfahrungen - Tod Trsnjeks, Abfuhr durch Anezka, Emigration Freuds, Politisierung - politische Entwicklung -> Entwicklung der Persönlichkeit Wertemaßstab Protest -> Trsnjeks Hose - Einstehen für eigene Überzeugungen - tragisches Ende Deutsch GK - mündliches Abi 3.11.3 Psychoanalytisch - Verhaftung - keine Hinweise auf Verbleib -> offenes Ende! - Sigmund Freud als Begründer der Psychoanalyse - Relativierung des Einflusses der Vernunft -> Bedeutung des Unterbewussten - Träume als Zugang zum Unterbewussten - Triebe für Handeln ausschlaggebend (v.a. Sexualtrieb -> Libido) Freud als literarische Figur - Bedeutung für Franz: Ratgeber, Impulsgeber - Franz von Freuds Intellekt fasziniert, aber auch Mitleid mit alterndem Freud - Freud fasziniert Lebendigkeit von Franz - Darstellung Freuds schwankt zwischen Hommage, Karikatur und Entzauberung - Franz notiert Träume - kann auch als Ratgeber für Leser dienen, eigene Träume aufzuschreiben - um Gefühlschaos zu lindern - anfängliche Wirkungslosigkeit wegen Verlangen nach Anezka - nach Abfuhr durch Anezka: besserer Schlaf durchs Aufschreiben - nach Trsnjeks Verhaftung: tägliche Veröffentlichung -> um Mittelungsbedürfnis zu stillen und Emotionen der Kunden zu wecken Medienkritisch - Otto Trsnjek als Verfechter der Meinungsfreiheit - Franz' Aufgabe: Lektüre von Zeitungen -> Horizontzerweiterung - Trsnjeks Kritik an Berichterstattung (über Roten Egon) 16 4. ,,Woyzeck" - Georg Büchner Thema: menschliches Verhalten im sozialen Umfeld/ Gesellschaftskritik dunkle Vorausdeutungen (Vision des Jüngsten Gerichts) - Auseinandersetzung mit der eigenen Schuld) Textgattung: Dramatik Textsorte: offenes Drama, Tragödie Epoche: Vormärz 4.1 historischer Hintergrund - entstand im Herbst 1836 - literarische Strömung: Vormärz - Literatur des jungen Deutschlands 4.5.1 Vormärz 4.5.2 4.5.3 4.5.4 Deutsch GK - mündliches Abi -geschichtliche Epoche mit gleichnamiger literarischer Strömung - zwischen 1815 und 1848 - Einsatz für Presse- und Meinungsfreiheit - Ablehnung des Adels und der Restauration - Adressat: einfaches Volk In Woyzeck (-Gesellschaftskritik + pol. Ziele) - Unterschicht erlebt Unterdrückung durch Oberschicht -> kein normales Leben - Woyzeck wird von der Oberschicht ausgebeutet/ in seiner Würde verletzt - Protagonist gehört Unterschicht an -> an einfaches Volk adressiert Büchner - lebt von 1813-1837 im Großherzogtum Hessen-Darmstadt - Völkerschlacht bei Leipzig ändert europäische Machtstrukturen - Beginn der industriellen Revolution (Arbeiterklasse entsteht) Gesellschaftskritik in Woyzeck deutlich: gegen Ständegesellschaft, Judikative, Regierung - verdeutlicht soziales Problem Pauperismus = katastrophales Massenelend in Deutschland zu Beginn des 19. Jh. - langanhaltende Armut von größeren Bevölkerungsschichten - Ablösung der Agrargesellschaft durch Industriegesellschaft - explosionsartiges Bevölkerungswachstum -> landw. Intensivierung -> in ,,Woyzeck" spiegelt sich das Leiden der unteren Stände wider bzw. die Kluft zwischen oberer und unterer sozialer Schicht 17 4.2 Kunstauffassung Büchners Gegenstand der Handlung Darstellung der Protagonisten Sprache Ziel der Dichtung Deutsch GK- mündliches Abi - Verletzung der Menschenrechte - keine Möglichkeit der Mitsprache -> Gesellschaftskritik Büchners Auffassung -Welt wird so gezeigt wie sie ist 4.4 Weltbilder Idealismus - ,,Menschen aus Fleisch und Blut" -> Menschen, wie sie fühlen und handeln - Publikum soll in die Gassen -> Arme, Leidende und freie Menschen werden dargestellt - dient der Charakterisierung und Vorstellung von Beziehungen und Lebensumständen der Personen - keine beschönigende, sondern realistische Sprache - wirklichkeitsgetreu, obszön, unanständig, dreckig, unmoralisch - Hineinversetzen des Lesers - Rückkehr in die Wirklichkeit - Dichter ist kein Lehrer der Moral, sondern ein Geschichtsschreiber - kritisiert Klassengesellschaft -> schlechte Lebensbedingungen - Verfassung/Regierung ist nicht hilfreich ->handeln nur im eigenen Sinne -> obere Schicht - Streben, mehr aus sich zu machen -> Ideal nachfolgen - idealisierte Moralvorstellung - Mensch ist durch seinen Willen formbar 4.3 ,,Hessischer Landbote" -> politisches Flugblatt - Thema: gesellschaftliche Ungerechtigkeit - Intention: Aufruf der Landbevölkerung zum Kampf gegen die Oberschicht (,,Friede den Hütten! Krieg den Palästen!") - prangert soziale Missstände der Zeit an - Klage gegen die herrschenden Verhältnisse -> Ungerechtigkeit - verurteilt Verweigerung der persönlichen Entwicklung - Kritik Umsetzung in ,,Woyzeck" - Pauperismus wird dargestellt - Woyzeck als unmoralisch Grundlage: reale Zustände - Woyzeck als reale Person - ersticht Geliebte aus Eifersucht - Zurechnungsfähigkeit ungeklärt - Woyzeck -> leidender Protagonist, fremdbestimmt durch Gesellschaft Gefühlsleben wird realistisch dargestellt - Sprache entspricht der Gesellschaftsschicht (Arzt -> Fachsprache, Woyzeck -> geringer Wortschatz) - keine Beschönigungen - hohe Ideale erfordern Voraussetzungen - Mensch ist unvollkommen durch permanente Entwicklung 18 - Pauperismus + Elend der Unterschicht Realismus - weist auf Missstände hin - Unterdrückung -> Hauptmann/ Doktor - will nicht zum moralischen Handeln erziehen z.B. Doktor Materialismus -> untere Schicht - Gesetzen der Natur folgen - Erkenntnis der Natur folgen - Mensch besitzt keinen eignen Willen -> Natur ist höchstes Prinzip - z.B. Woyzeck uriniert in der Öffentlichkeit - Verurteilt Handlungen gegen Prinzip der Natur Fatalismus - Schicksal wird als unabänderlich hingenommen - Handeln ist vom Schicksal bestimmt 4.5 offenes Drama Ort der Handlung Zeit der Handlungen Handlungsaufbau Personen Sprache Deutsch GK-mündliches Abi - mehrere Handlungsorte - z.B. Markt, Wald, Stadt - große zeitliche Ausdehnung - keine exakte Zeitangabe 4.6 Sprachliche Besonderheiten Doktor - spielt nicht an einem einzigen Tag - nicht linear, sprunghafte Handlung - mehrere Handlungsstränge - Szenen nur durch Überschriften gekennzeichnet - keine Fünfgliedrigkeit -> kein klassischer Dramenaufbau! - einzelne Szenen nicht nummeriert, weil austauschbar -> Mosaikform - nicht nur Haupthandlung -> bedeutsame Nebenhandlungen (Woyzeck beim Doktor) - Sprache spiegelt Stand und Beruf wider - keine stilisierte Theatersprache -> realistisch - untere Schicht - Hauptmann -Szenen könnten auch in anderer Reihenfolge stehen wechselnde Nebenfiguren (z.B. Kind, Nachbarin) - Figuren treten z.T. nur einmal auf - dialektal - personenbezogene Sprache (z.B. biblische Sprache von Marie) - Dialekt, Umganssprache - Gestik und Mimik bedeutsam offene Form/ Realisierung in Woyzeck - begrenzter Wortschatz - zitieren aus der Bibel, wenn sie nicht weiterwissen Woyzeck, Marie - Berufssprache - sprachlich überlegen - verkörpert Intellektualität Woyzeck Soziolekt - versucht sprachlich überlegen zu sein - begrenzter Wortschatz - führt zu schwafeln und sinnlosen Sätzen -> Tautologien 19 4.7 Figuren kann am ehesten als Charakter angesehen werde Typus Tambourmajor Doktor Hauptmann Woyzeck - Soldat, ca. 40 Jahre alt - arm und in finanzieller Not - versucht mit ehrlicher Arbeit Familie zu versorgen - Erbsendiät -> unzurechnungsfähig Marie - proletarische Züge - wird ausgenutzt, betrogen und hintergangen - ermordet Marie welche ihn betrügt Andres - Freundin von Woyzeck - oberflächlich und triebbestimmt - käufliche Liebe -> Affäre mit Tambourmajor - schuldbewusst - Ruhepol - Kamerad von Woyzeck - naiv und pflichtbewusst Deutsch GK-mündliches Abi Woyzeck Hauptmann Doktor - pseudowissenschaftlich interessiert - menschenverachtend -> sieht Woyzeck als Tier - besitzt keinerlei Empathie Tambourmajor - Vorgesetzter Woyzecks - beruft sich auf seinen Stand und Dienststellung - dümmlich und selbstgerecht - Haupttrommler einer Parade - oberflächlich - kein soziales Gefühl -triebbestimmt. Marie 20 Christian Andres Personen, die dominiert werden -> Materialisten Personen, die Macht besitzen und ausüben -> Idealisten -> vor allem Typen, da es eher um die Verkörperung u. Darstellung der Weltbilder geht, als um die Entwicklung eines Charakters 4.8 Elite vs. Woyzeck Doktor Charakter/Verhalten - Vertreter der Oberschicht zynisch, anmaßend - sieht W. und H. als Objekte der Wissenschaft wähnt sich H. überlegen - Woyzeck nur von medizinischem Interesse Kommunikation Abhängigkeit Woyzecks 4.9 Neue Elite vs. Alte Elite Deutsch GK - mündliches Abi - intellektuelle Überlegenheit gegenüber H. - Macht durch Verwendung medizinischer Begriffe bemächtigt sich des Hauptmannes -> Idealist - keine vorausgesetzte Abhängigkeit - später ökonomische Abh. - emotional abhängig: Arzt eig. Helfer und nicht menschenverachtend Doktor -> neue Elite neue Bildungs- und Führungsschicht auf dem Vormarsch - ist Hauptmann intellektuell und sprachlich überlegen - wertet ihn ab indem er gesundheitliche Aussichten stellt -> Schlaganfall - bemächtigt sich Fachsprache - Erbsendiät -> Mangelernährung, Halluzinationen - Eifersucht auf Tambourmajor - durch Maries Betrug in seiner Würde verletzt - wenig freundschaftlicher bzw. familiärer Halt - Einsamkeit und Isolation -> Perspektivlosigkeit Hauptmann - Vertreter der Oberschicht - defensiv gegenüber D. - Woyzeck ist Belustigungsobjekt -> Bestätigung der eigenen Stellung - handelt ohne Moral - versucht D. auf Augenhöhe zu begegnen - unterwirft sich zugleich - menschenverachtend 21 -> Idealist - klares 4.10 Mordmotive - Frustration über fehlende soziale Aufstiegschancen -> sozial determiniert - Ausnutzung von höheren Gesellschaftsschichten Abhängigkeitsverhältnis - Vorgesetzter, Militär Woyzeck - Vertreter der Unterschicht - unterliegt starken sozialen Zwängen - verhält sich standeskonform - Aufgabe der Selbstbeherrschung - parataktische Sätze - dialektal gefärbt - beiden kommunikativ unterlegen -> Materialist Hauptmann -> alte Elite - nicht mehr benötigt" - versucht auf Augenhöhe mit Doktor zu bleiben - ist ihm sprachlich unterlegen -> „,,schwafeln" - unterwirft sich Doktor und zeigt Unterlegenheit -> Der Mord an Marie steht repräsentativ für die Gesellschaft, da sich Woyzeck durch den Mord aus den eigenen Zwängen zu befreien versucht, dennoch am Ende allein dasteht. 4.11 Schuldfrage mildernde Umstände: - Erbsendiät schwächt körperlichen Zustand - ggf. Schizophrenie - Halluzinationen und Angstzustände äußere Einflüsse: Deutsch GK-mündliches Abi - Untreue seiner Freundin - Abwertung durch Doktor und Hauptmann - Konkurrenz und Eifersucht in Bezug auf Tambourmajor - Doktor sieht Woyzeck nur als Versuchsobjekt -> Erbsendiät - Teilschuld des Doktors: - Erbsendiät ist menschenverachtend - Woyzeck als Versuchsobjekt Argumente für volle Strafe: - vorsätzlicher Mord - hat ein Messer gekauft -> hätte sich umentscheiden können - zeigt keine Reue - informiert niemanden über die Tat - lässt Tatwaffe/Beweise absichtlich verschwinden Fazit: - mildernde Umstände nicht ausreichend für Freispruch - psychischer Umstand zwar vom Umfeld verursacht, dennoch auf Erbsendiät eingelassen (finanzielle Not) - wird schuldig gesprochen, da Mord begangen und eindeutig geplant - Verkürzung der Haft, wegen gesellschaftlichen Zwängen und psychischer Unzurechnungsfähigkeit aufgrund von Unterernährung - Teilschuld des Doktors -> z.B. Schadensersatz an Woyzeck 22 5. ,,Die Marquise von O..." - Heinrich von Kleist Deutsch GK-mündliches Abi Thema: frühe weibliche Emanzipation, Zerfall der patriarchalischen Familienordnung Textgattung: Epik Textsorte: Novelle 5.1 Was ist eine Novelle? - epischer Text - ital. ,,novella" -> kleine Neuigkeit, unerhörte Begebenheit - länger als Kurzgeschichte, kürzer als Roman - Ereignisse sind außergewöhnlich aber realistisch - einer oder mehrere Wendepunkte - von Charakteren oft als Schicksalsschlag wahrgenommen - auch Krisenerzählungen genannt 5.2 Inhalt Einführung - Überfall auf Zitadelle -> russ. Soldaten wollen Marquise misshandeln - Graf von F. (russischer Offizier) rettet sie - Marquise fällt in Ohnmacht und Graf vergewaltigt sie Schwangerschaft und Antrag - angeblich verstorbene Graf kommt Monate später zur Marquise und macht ihr einen Antrag - Marquise erfährt von ihrer Schwangerschaft -> kennt Vater nicht - wird vom Elternhaus verstoßen Zeitungsannonce - Marquise zeiht auf Landsitz und kümmert sich um Erziehung - erlangt Selbstvertrauen -> gibt Zeitungsannonce auf - Graf antwortet anonym auf Annonce -> will in ihrem Elternhaus Identität enthüllen Versöhnung - Mutter testet Unschuld der Marquise - beide Frauen vertragen sich -> Marquise kehrt zurück ins Elternhaus Enthüllung - Graf zeigt aufrichtige Reue gegenüber Marquise - Marquise bezeichnet ihn als Teufel - Graf versichert, dass er sie liebt Heirat und Verzeihen - Marquise muss Versprechen einhalten den Vater zu heiraten - Graf muss Ehevertrag unterzeichnen (Verzicht auf Rechte als Ehemann) - leben getrennt - ein Jahr später verzeiht Marquise ihm und heiratet ihn erneut 23 Wendepunkt 5.3 Sprachliche Auffälligkeiten Erzählperspektive - meist neutraler Erzähler - auktoriales Erzählverhalten bei Verlassen des Elternhauses -> bewertend sprachliche Mittel - lange Sätze (hypotaktischer Satzbau) -> raffende Berichte - Auslassungen (Gedankenstriche) - Andeutungen - Beschreibung des Handelns der Figuren -> Innenleben - Wechsel ind. und wört. Rede Deutsch GK - mündliches Abi - Vorausdeutungen -> Graf weiß von seiner Tat - z.T. personaler Erzähler -> Innensicht und Wertung aus eigener Perspektive 5.4 Figuren - diskrete Verschlüsselung von Orts- und Nachnamen -> suggeriert Wahrheitsgehalt - komplizierte Sprache -> komplexe Situation der Marquise - folgt dem klassischen Dramenaufbau, obwohl es kein Drama ist Die Marquise von O - Vorname: Julietta - verwitwet, hat zwei Kinder - gesellschaftlich abhängig von Elternhaus - gesellschaftlich angepasst aus Sorge um ihren Ruf - wird unbewusst vergewaltigt - gewinnt später an Selbstbestimmung Herr von G - Vater der Marquise und Kommandant einer Zitadelle - versucht fürsorglich zu sein - legt wert auf Fleiß und Enthaltsamkeit - verstößt Marquise nach Schwangerschaft - überschreitet Grenzen eines Vater-Tochter-Verhältnis Frau von G - Mutter der Marquise und taktisches Oberhaupt der Familie - besorgt um Ruf der Familie - egoistisch, habgierig, auftsiegsorientiert Graf von F 5.5 Konfliktlinien und Auflösung Konfliktlinien - Retter und Vergewaltiger der Marquise (,,Engel und Teufel") - von Emotionen und Trieben geleitet - liebt die Marquise Aufmerksamkeit des Lesers - Marquise wird ohnmächtig vom Grafen vergewaltigt - wird unerwartet schwanger und kennt Vater nicht - wird vom Elternhaus verstoßen fremdbestimmt durchs Über-Ich (-> Normen, Erziehung) 24 Auflösung - findet über Zeitungsannonce den Vater -> Graf - heiratet Graf aus gesellschaftlicher Verantwortung mit Ehevertrag - Versöhnung mit Vater/Elternhaus fremdbestimmt durchs Es (->Triebe) - heiratet den Grafen ein zweites Mal aus ,,Liebe" -> Verzeihung? 5.6 Selbst- und Fremdbestimmung - Fremdbestimmung (Über-Ich) - bereit zu heiraten aus Familienrücksicht - auf Wunsch der Mutter ins Elternhaus zurückgekehrt - schlechtes Gewissen gegenüber Gesellschaft und Kindern - elterlicher Einfluss -> Moral - Selbstbestimmung (Ich) - Schuss als negativer Reiz -> Flucht - Gefühle + Emotionen -> Sinneswahrnehmung - Aufsetzen der Annonce aus freiem Willen - angeborene Triebe (Es) Deutsch GK - mündliches Abi - Wunsch nach Sicherheit -> Ehevertrag - verdrängte Erinnerung an Vergewaltigung -> Fazit - fremdbestimmt durch Familie und gesell. Moral - versucht Trieb der Selbstbestimmung nachzugehen (Annonce) - bleibt jedoch Fremdbestimmung unterlegen 5.7 Verhältnis Vater - Marquise - Verstoßung - Vater reagiert übermäßig emotional -> Pistolenschuss - Marquise löst sich kurzzeitig aus untergeordneten Rolle -> Emanzipationsversuch - Versöhnung - Vater reagiert erneut zu emotional - Überschreitung der Grenzen eines Vater-Tochter-Verhältnis (Inzest?) 5.8 Emanzipationsversuch - unmögliche Liebe? - zweite Vergewaltigung? -> Doppelmoral der Familie wird deutlich (Verstoßung wegen Vergewaltigung) - vor bewusster Schwangerschaft überzeichnete Szene angepasst, aufopferungsbereit, untergeordnet - abhängig vom Willen der Eltern - während Schwangerschaft - Identitätssuche/ Emanzipationsversuch - Entwicklung von Stärke -> lehnt sich gegen Familie - Akzeptanz der alleinerziehenden Rolle auf Landsitz - Eigenständigkeit - stellt sich gegen gesell. Verurteilung -> Zeitungsannonce höchster Emanzipationsgrad (folgt Dramentheorie -> beim Höhepunkt höchster E.-Grad) - nach Rückkehr - Wunsch nach intaktem Familienleben und Sicherheit - fällt nach Versöhnung und Hochzeit wieder in untergeordnete Rolle 25 5.9 Happy End oder Katastrophe? - eher Katastrophe fällt in untergeordnete Rolle zurück - nur emanzipiert, solange sie nicht im alten Umfeld ist 5.10 Schwanenmotiv Traum Deutsch GK-mündliches Abi - Fiebertraum des Grafen - Kidheitserinnerung - Schwan schwimmt auf See - bewirft Schwan mit Kot -> taucht unter - taucht unbeschmutzt wieder auf Deutung - Schwan = Reinheit und Unschuld -> Marquise - Beschmutzung -> Vergewaltigung - Abtauchen -> gesellschaftliche Aberkennung - unbeschmutztes Auftauchen -> Weg zurück in Gesellschaft durch Zeitungsannonce - spricht Schwan mit ,,Sie" an -> weibliches Personalpronomen - beteuert Liebe gegenüber Schwan 26 6. Sprache und Sprachwandel Sprachvarietät = neben der Standardsprache vorhandene Sprachform, die mit der Standardsprache aber wesentliche Gemeinsamkeiten hat Deutsch GK - mündliches Abi 6.1 Dialekt -> Sprachvarietät, die regional oder lokal begrenzt ist (anderer Begriff: Mundart) 6.1.1 Grundlagen - Abweichung von Standardsprache auf allen sprachlichen Ebenen möglich, aber nicht notwendig - eher gesprochen als geschrieben - ,,Benrather Linie": Dialektgrenze zwischen nieder- und hochdeutschen Dialekten - Rückgang des Dialekts im 20. Jh. - heute teilweise wieder Stärkung des Dialekts 6.1.2 6.1.3 Funktion - Abgrenzung nach außen - Zugehörigkeitsgefühl und Zusammenhalt in der Region - Traditions- und Heimatsverbundenheit Diskussionszusammenhänge - individuelle und kollektive Sprachbarriere -> kult. Fremdheit - Abwertung von Dialekten - gelten als provinziell und weniger gebildet - Gefahr der Benachteiligung - Heimat- und Traditionsverbundenheit Diskriminierung - Erhaltung regionaler Kulturen -> Identität - vertrauensbildende Funktion innere Mehrsprachigkeit und Bildung - positiver Effekt auf Sprachkompetenz - ,,Codeswitching" -> Wechsel zwischen den Varietäten - Dialekte in der Schule + regionale Verwurzelung + positiver Effekt auf Sprachenlernen - Hauptaufgabe: Standarddeutsch als Schriftsprache vermitteln 27 6.2 Soziolekt -> Sprachvarietät, die von einer sozialen Gruppe benutzt wird (-> Gruppensprache) 6.2.1 6.2.2 6.2.3 6.2.4 Grundlagen - Systematisierbarkeit: Alter (Jugendsprache), soziale Stellung (Unterschichtensprache), Beruf (Seemannssprache), Fachgebiet (Medizinersprache), Hobby (Gamersprache) - Abweichung von Standardsprache auf allen sprachlichen Ebenen Beispiele - Juristendeutsch Deutsch GK - mündliches Abi - Jugendsprache - im rechtlichen Kontext verwendet - Fachwörter, Komposita Funktion - Abgrenzung nach außen - Stabilisierung nach innen - von Jugendlichen verwendet - nicht einheitlich und sich stets verändernd - Gruppenidentität und Zugehörigkeitsgefühl - Widerspiegelung des Erfahrungshorizonts - Jugendsprache: emotional-expressive Funktion - Fachsprache: präziser Austausch Diskussionszusammenhänge Soziolekte als Sprachbarriere -Jugendsprache von Älteren als defizitär wahrgenommen - Fachsprachen als abgehoben wahrgenommen 6.3 Heike Wiese - Jugendsprache als Sprachzerfall - reduziert Ausdrucksmöglichkeiten - Verfall grammatischer Regelstrukturen - Gegenposition: Sprachwandlungsprozess, den es schon immer gegeben hat -,,Kiezdeutsch" - Kontaktsprache in multiethnischen Wohngebieten eigene grammatische Strukturen (Vereinfachung, Auslassungen) - Heike Wiese: keine reduziert-defizitäre Sprachform, sondern innovativer ,,Dialekt" - ausgeprägte Meinung zu ,,Kiezdeutsch" - jugendsprachliche Sprachvarietät - Kontaktsprache in multiethnischen Wohngebieten eigner Wortschatz und eigene grammatische Strukturen - keine reduziert-defizitäre Sprachform, sondern innovativer Dialekt - kein Sprachzerfall - genauso ein Dialekt wie Bayrisch und Schwäbisch - Wortimporte als Beispiel für gelungene Integration 28 6.4 Matthias Heine - Kiezdeutsch ist in Wahrheit rassistisch - Jugendlichen mit Migrationshintergrund wird Fähigkeit abgesprochen Standarddeutsch lernen zu können - Soziolekt nicht Dialekt -> Aufwertung der Varietät - nicht innovativ, sondern falsch Deutsch GK - mündliches Abi - Differenzierung zwischen zwei Gruppen: - Jugendliche, die nicht zum ,,Codeswitching" fähig sind - gestörte innere Mehrsprachigkeit - Jugendliche, die zum ,,Codeswitching" fähig sind - ,,Turkfacing" -> Kiezdeutsch als humoristisches Stilmittel 6.5 persönliche Meinung zu Kiezdeutsch - eher Soziolekt als Dialekt (Gruppenprache) - Dialekt ist charakteristisch für eine Region - fehlende historische Tiefe - nur Bezeichnung als Dialekt, weil prestigeträchtig - zum Teil grammatikalisch falsch -> Schwierigkeiten in der Schule - trifft in älteren Generationen nicht auf Akzeptanz - sollte nicht schulisch gefördert werden, wie Dialekte-> Sprachverfall - Fähigkeit des Codeswitching muss erlernt sein - Jugendsprache unter Freunden, Fachsprache in der Schule -> Ich stimme eher Heine zu, als Wiese 6.6 Phänomene des Sprachwandels - Wortschatzwandel - Bedeutungswandel - Denotation vs. Konnotation (-> Hund vs. Köter) -> Haupt- und Nebenbedeutung - Kasusverschiebung - Dativ wird benutzt, obwohl Genitiv grammatisch richtig wäre - ,,Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" -> falsch - ,,Der Dativ ist des Genitivs Tod" -> richtig - Leerstellen und Bindestriche - falsches Trennen von Wörtern - Reifen-Service -> Reifenservice - Band Nudeln -> Bandnudeln Rechtschreibung - Masshemden -> Maßhemden - Beeinflussung des Sprachwandels: - Kolonialismus/ Digitalisierung - Tabuisierung von Wörtern -> gesellschaftliche Beeinflussung 6.7 Spracherwerbstheorien Behaviorismus (Skinner) - Spracherwerb durch - Vorbilder aus der Umwelt - Kritik: Eindruck von Dressur, Kreativität des Kindes unberücksichtigt Nativismus (Chomsky) - angeborener Spracherwerbsmechanismus Rassismusgrundlage 29 - Umwelteinfluss spielt untergeordnete Rolle - eigenes Regelwerk - Kritik: auf Syntax und Grammatik reduziert Epigenetische Erklärung (Szagun) - Spracherwerb als Resultat des sprachlichen Umweltangebots - Grammatik kann aus Umwelt erlernt werden - Kinder extrahieren Informationen aus sprachlichem Input - sprachliche Regelhaftigkeiten werden aus Input erlernt - Regelhaftigkeit entsteht durch Feedback - Kritik: schließt angeborene Strukturen aus Kognitivismus (Piaget) Deutsch GK-mündliches Abi - Erfahrung der Umwelt mit allen Sinnen - Gegenstände durch Wort symbolisiert - geistige Reifung - Kritik: fordert hohes Niveau eines Kleinkinds 6.8 Sender-Empfänger Modell Sender verschlüsseln Nachricht Störung entschlüsseln Kommunikationsprozess - zur Kommunikation gehören Sender und Empfänger - Sender nutzt Code um Nachricht zu übermitteln - unterschiedliche Sprache - Sarkasmus/ Ironie - fehlende Aufmerksamkeit/ Interesse - falsche Interpretation - Empfänger muss verschlüsselten Code entschlüsseln - ggf. kann Nachricht von Empfänger nicht richtig entschlüsselt werden (Missverständnis) - Beispiele für Störfaktoren: Gegenpositionen Empfänger 6.9 Gendersprache ,,Tief in der Sprache lebt die alte Geschlechterordnung fort" (H. Lobbin, D. Nübling) - Kritik der Sprachwissenschaft: - Genus hat nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun - Personenbezeichnung im Maskulinum beziehen sich auf beide Geschlechter -> ,,generisches Maskulinum" - realem Geschlechteranteil - Stereotypen - Jedoch: - Genus hat direkte Auswirkungen auf die Vorstellung des Geschlechts - Genus steuert maßgeblich Vorstellung d. Geschlechts - Genus als einziges Mittel das Geschlecht zu bezeichnen -> Der Kranke/Die Kranke - soziales Geschlecht setzt sich zusammen aus: 30 Deutsch GK - mündliches Abi - maskulines Genus ist stärker als soziales Geschlecht - Kosmetiker -> männliche Vorstellung, obwohl Beruf i.d.R. von Frauen ausgeübt wird ,,Deutschland ist besessen von Genitalien" (Nele Pollatschek) Gendern verschlimmert Diskriminierung - einziges Argument gegen Gendern: Es ist sexistisch - DE Europavizemeister im ,,Frauen schlechter bezahlen als Männer" - Gendern = Anzeigen des Geschlechts - Religion etc. in Sprache unbeachtet gelassen - Frauen werden das Frausein niemals los - beim Gendern geht es nur darum anzuzeigen, welche Genitalien eine Person hat - Der Weg zu Gleichheit muss Gleichheit sein -> gleiche Benennung persönliche Meinung: - Gendersprache löst das eigentliche Problem nicht - Diskriminierung geht trotz Gendern weiter - nur weil Frauen sprachlich eingebunden werden, werden sie immer noch nicht gleich bezahlt - trotzdem falsch zu sagen, Gendersprache sei zu umständlich im Alltag 31