Charakterentwicklung und Erzählperspektiven
Veit Kolbe ist kein typischer Held, sondern ein gemischter Charakter. Er war zunächst von der NS-Ideologie überzeugt ("Partei war die Sinngebung meiner Jugend"), entwickelt aber durch schreckliche Kriegserfahrungen Zweifel am System. Seine Freundschaft zum kritischen "Brasilianer" verstärkt diese Zweifel noch.
Die traumatischen Kriegserlebnisse führen bei Veit zu einer posttraumatischen Belastungsstörung mit Panikattacken. Er wird abhängig vom Medikament Pervitin, spürt aber, dass "alles in meinem Körper gespeichert" ist.
Wichtig für Veit ist die stabilisierende Liebe zu Margot, die ihm Geborgenheit gibt. Andere Figuren wie Nanni Schaller verkörpern Freiheitsliebe und Widerstand, während Oskar Meyer die Gefahr der NS-Zeit lange unterschätzt.
Der Roman nutzt Multiperspektivität durch verschiedene Textformen: Veits Tagebucheinträge, Lores und Kurts Briefe sowie Oskars Korrespondenz. So bekommst du ein vollständiges Bild der Zeit aus verschiedenen Blickwinkeln.
Tipp: Achte beim Lesen darauf, wie sich die verschiedenen Erzählerstimmen ergänzen und vertiefen!