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Liebesgedichte Interpretation, Vergleich „Der Kuss im Traume“, „Liebe am Horizont“

15.3.2021

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Interpretation Liebesgedichte
Das von Karoline von Günderrode 1805 verfasste Gedicht ,,Der Kuss im Traume" und das von
Ursula Krechel 1977 g
Interpretation Liebesgedichte
Das von Karoline von Günderrode 1805 verfasste Gedicht ,,Der Kuss im Traume" und das von
Ursula Krechel 1977 g

Interpretation Liebesgedichte Das von Karoline von Günderrode 1805 verfasste Gedicht ,,Der Kuss im Traume" und das von Ursula Krechel 1977 geschriebene Gedicht ,,Liebe am Horizont", handelt von den Themen Liebe und Enttäuschung. Doch genau wie sich die Epochen der beiden Gedichte unterscheiden, kann man auch im Inhalt wesentliche Unterschiede vorfinden. Direkt am Anfang kann man aus dem ersten Titel schließen, dass es um ein unerfülltes Verlangen nach Liebe, welche man sich nur im Traum vorstellen kann, geht, wohingegen man bei dem zweiten Titel eine erloschene Liebe deuten kann, welche sich weit entfernt befindet. Die äußere Form des Gedichts "Der Kuss im Traume", ist das Sonett, welches sich aus zwei paarigen und zwei unpaarigen Strophen aufbaut. Wie in den meisten deutschen Gedichten, besteht es aus zwei Vierzeilern (Quartetten) und zwei Dreizeilern, den Terzetten. Karoline bevorzugt diese Form, um Gegensätze von Tag und Nacht darzustellen. Insgesamt findet man somit vierzehn im Zeilenstil verfasste Verse vor, welche eine gleichmäßige Länge haben, die dafür sorgt, dass das Gedicht einen geschlossenen und geordneten Eindruck macht. Doch auch Abwechslung kann der Leser durch die vielen Inversionen erfahren, sowie durch den umarmenden Reim (abba) in Strophe eins und zwei, der in Strophe drei und vier in einen verschränkten Reim (efgefg) wechselt. Jedoch klingt dies, wegen dem Rhythmus eher weich und gleitend. Denn es liegt...

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ein fünf hebiger Jambus vor, der in den letzten beiden Strophen weibliche Kadenzen besitzt, die noch dazu die Versenden weich und klanghaft machen. Dieser sinnliche Eindruck wird zudem von den Lautmalereien, wie hauchen, verstärkt. Zusammenfassend kann man über den formalen Aufbau sagen, dass dieser zweigeteilt ist und so das Motiv Nacht und Traum klar von dem gegensätzlichen Motiv Tag trennt. Dennoch drückt in beiden Teilen ein lyrisches Ich erkennbar seine Gedanken aus. Anfangs erzählt dieses lyrische Ich in "Der Kuss im Träume" von einem Traum, indem sie die Sehnsucht nach einem Kuss verspürt. Durch die Inversion ,,Es hat ein Kuss mir Leben eingehaucht" (V.1) erfährt man die Bedeutung des erträumten Kusses. Lebendiger gestaltet wird diese Strophe, durch die Personifikation des Busens und das Gefühl der ,,Wonne" (V.4) im Traum, welches sie immer wieder erleben will, wird genau veranschaulicht. Im darauffolgenden Abschnitt erfährt man, dass die Frau wieder Träumen möchte, da nur die Nacht ihre Schmerzen heilt. Dies kommt durch die Metapher ,,so süßen Balsam haucht" (V.8) zum Ausdruck, da Balsam Verlangen stillt. Im sechsten Vers findet man den ersten Teil des Parallelismus vor ,,Drum leb' ich", welcher in Vers zwölf abgeschlossen wird ,,Drum birg' dich". Als Abwechslung folgt darauf in Strophe 3 das Motiv Tag, welcher eine Antithese zur Nacht bildet. Auch die Motive ,,Lichtes" oder „Sonne" (V.10/11) beschreiben das komplette Gegenteil zum vorherigen Teil. Sie besitzen eine positive Bedeutung, die jedoch durch die Worte ,,verzehren" und ,,Prangen" (V.10/11) ins Negative gezogen werden. In der letzten Strophe beschreibt die Sprecherin die Ruhe der Nacht und man kann gut nachvollziehen, wieso sie die Nacht dem Tag vorzieht und weshalb sie nur noch für Träume lebt. Im zweiten Gedicht "Liebe am Horizont" wird erzählt, dass sie in einem anderen Zeit Rhythmus lebt, denn ihr ganzes Leben wird verwüstet. Doch in der Nacht war ihre Liebe sehr groß, jedoch wird diese mit dem Tageslicht immer kleiner, bis dies dazu führt, dass sie einen achtlosen Alltag entwickelt. In diesem Alltag gerät ihre Liebe in Vergessenheit und geht unter. Trotzdem kommt sie von den Schmerzen und der Enttäuschung, welche von dem Man ausgelöst wurden, nicht los. Über die Zeit hinweg, wird sie dennoch stumm, bis schließlich taub. Im Bezug auf das erste Gedicht, welches älter und üblicher ist, verfasst Ursula Krechel "Liebe am Horizont" ganz anders. Sie gibt dem Gedicht einen modernen Stil und schreibt in freien Versen, die die alltägliche, unordentliche Atmosphäre des Gedichtes zum Ausdruck bringt. Sie schreibt ohne jegliche Form und verwendet kein Metrum. Zudem scheint das Gedicht, durch den Hakenstil und den vielen Enjambements, eher wie eine Erzählung. Ganz anders, als im vorherigen Gedicht, ist die Sprecherin mit "Sie" bezeichnet, sodass jeder dieses "Sie" sein kann, genauso wie der "Mann" auch ein jeder sein könnte. Wenn man nun beide Gedichte vergleicht, stellt man viel Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede fest. In beiden Gedichten steht klar die Liebe, die in der Nacht zum Ausdruck kommt, und die Enttäuschung, die man a Tag hrt, im ordergrund. Es gibt also bei den Gedichten, die beide eine Frau als Lyrisches Ich haben, einen klaren Unterschied vom Tag zu der Nacht, wobei es sich beim Tag um das schlimmere Erlebnis handelt. Ein Unterschied zwischen den Gedichten ist, dass bei "Liebe am Horizont" die Nacht nur anfänglich kurz beschrieben wird, sodass im Gedicht der Schmerz eine größere Rolle spielt, wohingegen Karoline die Nacht intensiver beschreibt und daraus folgt, dass ihr Gedicht weniger traurig empfunden wird. Außerdem ist die Enttäuschung ein weiterer deutlicher Unterschied, da diese einen andersartigen Verlauf nimmt. Ursula Krechel startet direkt mit der Enttäuschung, doch geht dann wieder zum Anfang der schönen Beziehung. Daraufhin schildert sie die negativen Veränderungen, die ihre Liebe immer schlimmer machen, bis es dazu führt, dass diese am Ende ist. Ganz anders bringt Karoline von Günderrode die Enttäuschung zum Ausdruck. Denn diese ist anfangs am stärksten, worauf kein klarer Verlauf folgt. Es folgt nur ein ständiger Wechsel zwischen gleichbleibender Enttäuschung am Tag und Liebe in der Nacht. Zusammenfassend kann man sagen, dass zwar Ähnlichkeit der beiden Gedichte vorhanden ist, da die gleichen Motive vorliegen. Doch da diese sich unterschiedlich entwickeln, unterscheidet sich der Inhalt auch etwas. Auch wenn beide Autoren mit vielen Sprachlichen Mitteln die Situationen beschreiben, haben sie dennoch einen unterschiedlichen Stil bei dem Formalen Aufbau. Sie schildern somit die Liebe und die Enttäuschung auf ihre eigene Weise, die eine eher romantisch und die andere eher alltäglich. Zu meiner Deutungshypothese vom Anfang, würde ich nur ergänzen wollen, dass beim zweiten Gedicht am Anfang Liebe da ist und dass bei beiden Gedichten die Liebe eine große Enttäuschung auslöst.