Von Sturm und Drang bis Naturalismus
Der Sturm und Drang 1765−1790 war eine Protestbewegung gegen die Betonung der Vernunft in der Aufklärung. Die Autoren fühlten sich von gesellschaftlichen Vorgaben eingeengt und brachen bewusst mit den Regeln der Poetik, um individuelle künstlerische Formen zu erschaffen. Sie interessierten sich besonders für die menschliche Gefühlswelt.
Die Weimarer Klassik 1786−1832 wurde stark von der Französischen Revolution und ihren Werten Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit beeinflusst. Die Merkmale der Weimarer Klassik sind die Suche nach Vollkommenheit, Menschlichkeit und absoluter Harmonie. Wichtige Themen der Weimarer Klassik waren der Versuch, Vernunft und Gefühl zu vereinen. Zu den bedeutendsten Werken der Weimarer Klassik zählen Goethes "Faust" und Schillers "Die Räuber".
Die Romantik 1798−1835 reagierte auf die sozialen Probleme der Industrialisierung. Die Motive der Romantik waren Naturlandschaften, Sehnsucht nach einer besseren Welt und Flucht vor der Wirklichkeit. Die Dichter erschufen mit ihrer Fantasie eine Traumwelt als Gegenentwurf zur Realität.
Für Prüfungen merken: Die Merkmale der Epochen entwickelten sich oft als Reaktion auf vorherige Strömungen. So folgte auf den idealistischen Realismus 1848−1890, der die Wirklichkeit künstlerisch darstellen wollte, der nüchterne Naturalismus 1880−1900, der sozialkritische Themen wie Armut detailliert und ungeschönt abbildete.