Moderne Lyrik: Vielfalt von 1900 bis heute
Die Jahrhundertwende um 1900 bringt völlig neue Ausdrucksformen. Symbolisten wollen das Unbewusste darstellen, Rilkes Dinggedichte machen Gegenstände zu Sinn-Bildern. Gleichzeitig revolutionieren Dampfmaschine und Eisenbahn das Reisen.
Der Expressionismus erlebt Unterwegssein in drei Varianten: die Gesellschaft im radikalen Wandel, das gespaltene Ich auf fiktiver Reise und reale Reisen mit verzerrter Wahrnehmung. Grammatische Strukturen werden aufgebrochen, Telegrammstil und Simultaneität prägen die Form.
Die Exilliteratur (1933-1945) ist vom Heimatverlust geprägt. Autoren wie Bertolt Brecht müssen fliehen, während andere in die "innere Emigration" gehen und auf harmlose Themen ausweichen.
Nach 1945 herrscht stilistische Vielfalt: einfache Alltagsbilder als Metaphern, Neue Subjektivität in den 1970ern, Umweltthemen ab den 1980ern und schließlich Poetry-Slam als performative Literatur.
Moderne Entwicklung: Von einheitlichen Epochenstilen zur bunten Vielfalt verschiedener Richtungen!