Exil bis DDR: Zwischen Flucht und Eingesperrtsein
Die Exillyrik entstand aus der brutalen Realität der NS-Zeit. Hier war Unterwegssein kein romantisches Abenteuer, sondern unfreiwillige Flucht. Die Dichter schrieben über Heimweh, die Angst vor der Rückkehr und das Leben in der Fremde - oft in verschiedensten Stilen, weil sie über die ganze Welt verstreut waren.
Das Besondere: Viele hatten Angst vor der Rückkehr in eine verfremdet gewordene Heimat. Deutschland war für sie nicht mehr das Land, das sie verlassen hatten.
In der DDR-Lyrik wurde Reisen zum politischen Thema. Die starken Reisebeschränkungen und die Überwachung durch die Stasi machten jede Reise zu einem Akt des Widerstands. Literarisch äußerte sich das als Verlangen nach "Ausbruch" - sowohl real als auch metaphorisch.
Die Dichter mussten clever sein: Staatskonform schreiben oder mit Anspielungen und Verschlüsselungen arbeiten, um an der Zensur vorbeizukommen. Jedes Reisegedicht war potenziell subversiv.
Merke dir: Exillyrik = unfreiwillige Flucht und Heimweh, DDR-Lyrik = Sehnsucht nach Freiheit trotz staatlicher Kontrolle.