Unterwegs sein in der Literatur
Das Motiv des "Unterwegs seins" in der Literatur umfasst nicht nur die Reise an sich, sondern auch die bereisten Orte, Landschaften, Städte und Sehenswürdigkeiten. Es dient als vielseitiges literarisches Werkzeug:
- Exotische Landschaften und Orte werden oft als Vergleichsmaterial verwendet, beispielsweise um die Schönheit der Geliebten zu beschreiben.
- Die Reise führt häufig zur Selbstreflexion des lyrischen Ichs.
- Das Unterwegs sein wird als Metapher für das Leben selbst genutzt, wobei die Ankunft oft den Tod symbolisiert.
- Die Suche nach Abstand und Einsamkeit ist ein wiederkehrendes Thema.
Definition: Das Sonett ist eine beliebte Form für Gedichte über das Unterwegs sein. Es besteht aus 14 Versen, aufgeteilt in 4 Strophen (2 Quartette und 2 Terzette), und verwendet oft den Alexandriner als Versmaß.
Vocabulary: Der Alexandriner ist ein 6-hebiger Jambus mit Mittelzäsur.
Der historische Kontext, insbesondere der Dreißigjährige Krieg und die Pest, beeinflusste die Themen in der Barock-Literatur stark. Motive wie Memento Mori, Vanitas und Carpe Diem reflektieren die Unsicherheit und Vergänglichkeit des Lebens in dieser Zeit.
Example: Ein klassisches Beispiel für ein Barockgedicht ist "Abend" (1650) von Andreas Gryphius, das die Vergänglichkeit des Lebens thematisiert.
Quote: "Der schnelle Tag ist hin; die Nacht schwingt ihre Fahn / Und führt die Sternen auf. Der Menschen müde Scharen / Verlassen Feld und Werk; wo Tier und Vögel waren / Traut itzt die Einsamkeit. Wie ist die Zeit vertan!"
Dieses Gedicht veranschaulicht die typischen Merkmale der Barock-Literatur, einschließlich der Verwendung von Antithesen und der Betonung der Vergänglichkeit.