Friedrich Schillers historisches Drama "Maria Stuart" ist ein zeitloses Meisterwerk der deutschen Literatur aus dem Jahr 1800 (Maria Stuart erscheinungsjahr).
Das Drama spielt im Jahr 1587 und thematisiert den Konflikt zwischen der katholischen schottischen Königin Maria Stuart und der protestantischen englischen Königin Elisabeth I. Die Maria Stuart Figurenkonstellation zeigt ein komplexes Geflecht aus politischen und persönlichen Beziehungen. Im Zentrum steht die Rivalität der beiden Königinnen, wobei Maria Stuart seit 19 Jahren in englischer Gefangenschaft sitzt. Die Handlung erreicht ihren Höhepunkt in der berühmten Gartenszene, wo die beiden Königinnen aufeinandertreffen.
Die Maria Stuart Interpretation offenbart mehrere Kernthemen: den Konflikt zwischen Macht und Moral, zwischen Staatsräson und persönlichen Gefühlen, sowie zwischen Katholizismus und Protestantismus. Mortimer, ein wichtiger Nebendarsteller, bringt sich um, als sein Befreiungsversuch für Maria scheitert. Die Charakterisierung der Hauptfiguren zeigt Maria Stuart als eine geläuterte Persönlichkeit, die ihre früheren Fehler bereut, während Elisabeth als machtbewusste, aber innerlich zerrissene Herrscherin dargestellt wird. Das Drama endet mit Marias Gang zum Schafott, wobei sie ihren Tod mit Würde annimmt. Schiller, der das Werk in der Epoche der Weimarer Klassik verfasste, will uns mit Maria Stuart die Komplexität moralischer Entscheidungen und die Tragik politischer Machtkämpfe vor Augen führen. Als historische Tragödie (Was für eine Textsorte ist Maria Stuart?) verbindet das Werk historische Fakten mit dichterischer Freiheit und schafft so ein eindringliches Bild menschlicher Konflikte und politischer Intrigen.