Künstlerprofil Cipolla
Der Zauberer Cipolla ist die zentrale antagonistische Figur der Novelle und verkörpert den manipulativen Verführer. Sein Äußeres ist abstoßend und gleichzeitig faszinierend: ein scharfes, zerrüttetes Gesicht mit stechenden Augen und Tränensäcken, ein faltiger Mund mit Schnurrbart, eine seltsame Körperhaltung und ein merkwürdiger Gang.
Seine Erscheinung wird durch auffällige Accessoires vervollständigt: ein weiter schwarzer Mantel, weiße Handschuhe, ein Schal, ein Zylinderhut, eine Reitpeitsche als Symbol seiner Machtausübung und ein Siegelring. Diese Inszenierung dient dazu, sich von der Masse abzuheben und einen adligen Anschein zu erwecken.
Cipollas Charaktereigenschaften sind durchweg negativ: Er ist manipulativ, einschüchternd, arrogant, selbstgefällig und bedrohlich. Sein Verhalten ist geprägt von Machtdemonstrationen, Gewaltbereitschaft und einer zur Schau gestellten geistigen Überlegenheit.
Am bedeutsamsten ist Cipollas Haltung zur Willensfreiheit. Er vertritt die These: "Die Freiheit existiert, und auch der Wille existiert; aber die Willensfreiheit existiert nicht, denn ein Wille, der sich auf seine Freiheit richtet, stößt ins Leere." Diese Überzeugung spiegelt sein Streben nach vollständiger Kontrolle über andere wider.
Textanalyse: Cipollas Figur kann als Allegorie für faschistische Führerfiguren interpretiert werden – seine Reitpeitsche und seine Techniken der Massenmanipulation erinnern an Diktatoren der Zwischenkriegszeit.