Aufbau und Interpretation
Die Novelle hat einen streng chronologischen Aufbau und spielt im späten Mittelalter in Lucca. Eichendorf nutzt einen auktorialen Erzähler, der kommentiert und Distanz zu Florios Träumereien schafft. Die geringe Figurenzahl und deren symmetrische Anordnung machen die Struktur übersichtlich.
Das glückliche Ende bringt die Auflösung: Florio verlässt Lucca, trifft vor den Toren auf Fortunato, Pietro und einen Knaben - der sich als verkleidete Bianka entpuppt. Fortunatos heilendes Lied klärt Florios Gedanken, und er findet zu seiner wahren Liebe zurück, verwandelt und gereift.
Die Novelle zeigt typische romantische Motive: den Konflikt zwischen Traum und Wirklichkeit, die Verführung durch das Mystische und die erlösende Kraft der Musik. Eichendorf idealisiert das Mittelalter als Zeit, in der christliche Werte noch stark waren.
Häufige Stilmittel sind Synästhesien (Vermischung der Sinneswahrnehmungen), die für die typisch romantische, atmosphärische Dichte sorgen.
Prüfungstipp: Die Geschichte ist eine "umgekehrte Utopie" - sie sehnt sich nach der idealisierten Vergangenheit zurück!