Willkommen und Abschied - Analyse und Interpretation
Stell dir vor, du reitest nachts durch einen dunklen Wald zu deiner großen Liebe - genau das passiert in Goethes berühmtem Gedicht. Der Sturm und Drang zeigt sich hier in den extremen Emotionen und der spontanen Handlung des lyrischen Ichs.
Das Gedicht gliedert sich in vier klare Abschnitte: den Aufbruch in der Dämmerung, die bedrohliche Nacht, die Ankunft bei der Geliebten und schließlich den schmerzhaften Abschied. Goethe verwendet dabei einen 4-hebigen Jambus mit Kreuzreim, was dem Gedicht seinen typischen Rhythmus verleiht.
Besonders clever ist Goethes Einsatz von Gegensätzen: Die dunkle, bedrohliche Natur steht der hellen Freude der Liebe gegenüber. Dunkle Vokale dominieren die Nachtszenen, während helle Vokale die Liebesszene prägen. Diese Technik macht die emotionalen Höhen und Tiefen richtig spürbar.
Tipp: Achte auf die vielen Ausrufe und Ellipsen - sie zeigen die starken Empfindungen typisch für Sturm und Drang!
Die Personifikation der Natur (die Eiche als "aufgetürmter Riese", die Nacht mit "hundert schwarzen Augen") verstärkt die dramatische Stimmung und macht das Gedicht zu einem Meisterwerk der deutschen Literatur.