Das Gedicht und sein Inhalt
Das lyrische Ich hat eine tiefe Beziehung zu einem Lindenbaum am Stadttor, unter dem es oft geträumt und "liebe Worte" in die Rinde geschnitzt hat. Der Baum war sein Zufluchtsort in guten wie in schlechten Zeiten.
Jetzt muss das lyrische Ich in "tiefer Nacht" an diesem Ort vorbeiwandern. Es bildet sich ein, dass die Zweige rauschen und ihn rufen: "Komm her zu mir, Geselle, hier findest du deine Ruh'!" Trotz dieser verlockenden Stimme wendet es sich nicht um.
Kalte Winde blasen ihm ins Gesicht, der Hut fliegt weg, aber es geht weiter. Auch Stunden später, weit entfernt, hört es noch das Rauschen und die Botschaft, dass es dort Ruhe finden würde.
Merke dir: Der Konflikt zwischen Sehnsucht nach der Vergangenheit und dem Drang nach vorn ist das zentrale Thema!