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Materialgestützes Schreiben eines informierenden Textes

29.10.2021

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MATERIALGESTÜTZES SCHREIBEN EINES INFORMIERENDEN TEXTES Bei dieser Aufgabenart sollen Sie auf der Grundlage mehrerer Materialen einen Informationstext schreiben. In der Aufgabenstellung erfahren Sie, zu welchem Thema Sie sich in welcher Textsorte an welche Leser richten sollen. Die Materialien enthalten Informationen, die sich z:T. auch erst durch Schlussfolgerung ergeben. Sie müssen diese Informationen sorgfältig auswählen, mit eigenem Wissen ergänzen, ordnen und erklärend wiedergeben, sodass der Leser über das Thema. gut informiert ist. So können Sie vorgehen: 1. Aufgabenstellung erfassen Thema und Teilthemen der. Aufgabenstellung.klären - Anforderungen an eigenen. Text erkennen: Ziel und geforderte Textsorte - Notizen zum Leser machen 2. Materialien auswerten - Überblick zu Materialien verschaffen: überfliegend lesen Textsorte, Autor und Quellen erfassen und einordnen: Was sagt die Herkunft der Materialien über deren Glaubwürdigkeit? - alle Hauptaussagen der Materialien festhalten, relevante Auswahl für Thema treffen (Nicht alle Aussagen der Materiellen sammeln, sondern gezielte Auswahl treffen, um zu informieren!) 3. Informationen organisieren eignend Wissen zu Hauptaussagen der Materialien ergänzen Textaussagen bewerten: Autormeinungen (z.B. Vermutungen, Behauptungen) nicht mit Informationen (z.B. Fakten, anerkannte Normen, gesicherte Ergebnisse) verwechseln, Relevanz prüfen - Notizen zu Teilthemen, Textsorte und Lesser heranziehen Textaussagen und eigenes Wissen den Teilthemen zuordnen - Gedanken, Textaussagen oder Zitate für Einleitung und Schluss festhalten 4. Gliederung erstellen - Einleitung (interessanten Einstieg finden, Thema benennen, Teilthemen auflisten) - Hauptteil: (Reihenfolge der Teilthemen festlegen; große Teilthemen bei Bedarf untergliedern) Schluss (Zusammenfassung mit Bezug zur Einleitung, möglich: z.B....

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Sie können eigenes Wissen und Beispiele zum Thema einbringen Material 1: ,,Scripted Reality ist nicht genug. gekennzeichnet" Focus-Online-Redakteur Dominik Drozdowski im Gespräch mit Medienpsychologe. Jo Groebel (Ausschnitt, 2011) FOCUS Online: Was ist Ihre Meinung zu Scripted Reality? Ist es tatsächlich Lügenfernsehen? Jo Groebel: Lügenfernsehen ist ein sehr polemischer und feindseliger Begriff. Fest steht, dass es Scripted Reality seit langem, schon vor Einführung des Privatfernsehens, immer mal wieder gegeben hat. Sogenannte Doku-Dramas, oder „Aktenzeichen XY". Auch da wurden Szenen inszeniert. Man kann an diesen Formaten eine ganze Menge bemängeln, die Art und Weise, wie sie gekennzeichnet werden zum Beispiel. FOCUS Online: Was für eine Kennzeichnung wäre das? Groebel: Dem Zuschauer muss klar gemacht werden, um welche Art von Information es sich handelt. Beim Werbefernsehen haben wir auch das Problem gehabt, dass Werbung nicht hinreichend gekennzeichnet wurde. Es täte dem Zuschauerinteresse keinen Abbruch, wenn man es klar kennzeichnet. Natürlich merkt man eigentlich, dass das nicht dokumentarisch sein kann. Denn die Abläufe, die da geschildert werden, sind ja dergestalt, dass eigentlich nicht immer eine Kamera dabei sein kann. FOCUS Online: Warum ist Scripted Reality so erfolgreich? Groebel: Ich habe vor vielen Jahren schon einmal gesagt, die Dramatisierung der Nachbarschaft ist eine der vielen Elemente, die das Fernsehen interessant macht. Das sind immer Geschichten, die etwas mit Voyeurismus zu tun haben: Wie sieht es bei den anderen hinter den Gardinen aus? Das ist all das, worüber im Alltagsleben getratscht und geklatscht wird. Dieses ist dann aber auch noch zusätzlich verdichtet mit Elementen des fiktiven Fernsehens, das macht es zu einer besonders interessanten Angelegenheit. FOCUS Online: RTL sagt, die Zuschauer wüssten, was echt ist und was nicht. Stimmt das Ihrer Meinung nach? Groebel: Ich würde das erst mal unterschreiben, umgekehrt könnte man umso mehr fragen, wieso.kennzeichnet ihr es dann nicht? Dann wäre die Debatte vom Tisch. [...] Dass Produktionsfirmen oder Autoren Stories mehr erfunden als der Realität. angepasst haben ist auch schon in Sendungen von ARD und ZDF passiert. Das sind Einzelfälle, die nicht akzeptabel sind, aber die leider immer wieder passieren. Das eine muss man vom anderen deutlich trennen. Aber die Pauschalisierung als Lügenfernsehen halte ich für nicht gerechtfertigt und nicht moralisch einwandfrei, das ist Polemik und Kampagne, die einem auf Gewissenhaftigkeit hinzielendem Rechercheprogramm nicht immer gut tut. FOCUS Online: Bei Doku-Soaps wird ja auch gern Einfluss auf das Geschehen genommen. Groebel: Selbst bei historischen Dokudramas der Öffentlich-Rechtlichen, Beispiel Guido Knopp im ZDF, kann man sagen, dass es ja so nicht wirklich gewesen ist. Wenn man Fernsehen macht, kann man die Realität nie vollkommen absolut wiedergeben. Eine der ersten Dokusoaps, wenn man es so nennen kann, war eben „Aktenzeichen XY". Da ist schon in Siebzigern immer wieder Kritik aufgekommen, dass Tathergänge zum Zwecke der Aufklärung in einer hochdramatisierten Weise dargestellt werden, die sich so nicht abgespielt haben. Trotzdem ist das ein Format, das seit Jahrzehnten existiert. FOCUS Online: Was ist dann eigentlich noch nicht inszeniert?. Groebel: Fernsehen ist in allen Teilen Inszenierung. Selbst die Auswahl einer Nachricht ist schon ein Eingriff in den tatsächlichen Geschehensverlauf. Damit muss man leben müssen, das sind fließende Grenzen. Die sind jetzt bei dem so genannten „Lügenfernsehen" natürlich deutlich krasser zu identifizieren. Damit bietet es eine breitere Flanke für Kritik. Man darf die Intelligenz der Zuschauer auch nicht überschätzen, aber es ist ja nicht so, dass eine Gefährdung der seelischen Gesundheit oder des sozialen Friedens davon ausgehen würde. Das ist Voyeursfernsehen, da juckt das die Leute letztlich nicht, ob sich das eins zu eins so abgespielt hat oder ob es zum Teil inszeniert ist. [...] Außerdem muss man realistisch sagen, es ist eben nicht das Interesse des Zuschauers, sich am Werktag Nachmittags wertvolle Dokumentationen anzusehen, das ist schlicht und einfach Emotions- und Kick-Fernsehen. Das steht moralisch nicht auf der höchsten vorstellbaren Stufe, das ist aber auch nicht Aufklärungsfernsehen, sondern eine Mischung aus fiktiven Inhalt, der sich so hätte abgespielt haben können mit einer ordentlichen Portion Nervenkitzel. Das als Konkurrenz für qualitativ gut gemachte Dokumentationen aufzubauen, halte ich schon fast für abenteuerlich. Quelle: Dominik Drozdowski und Jo Groebel: Scripted Reality ist nicht genug gekennzeichnet. In: focus.de (11.07.2011) Material 2: Nutzung von Scripted Reality Formaten - zumindest ab und zu - Familien im Brennpunkt Verdachtsfälle Berlin - Tag & Nacht 25 23 25 33 33 24 32 37 36 50 46 O Quelle: JIM 2012, Angaben in Prozent Basis: Befragte, die zumindest selten fernsehen, n=1.183 www.mpfs.de 48 46 50 12-13Jahre 12-13Jahre 12-13Jahre ■12-13Jahre Material 3: Wie Kinder und Jugendliche ,,Familien in Brennpunkt" verstehen (2012) 22% 48% 30% 100% 80% 60% 40% 20% 0% 6-7 Jahre 8-9 10-12 13-14 15-16 17-18 Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Es werden Familien im ganz normalen Alltag gefilmt. Es spielen Schauspieler die Geschichten nach, die anderen schon passiert sind. Es denken sich Leute vom Fernsehen diese Geschichten aus Basis (n) = 294 Seherinnen und Seher zwischen 6 und 18 Jahren Quelle: Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen: Wie Kinder und Jugendliche „Familien in Brennpunkt" verstehen. Forschungsbericht zur Studie „Scripted Reality: Familien im Brennpunkt". Düsseldorf 2012, S. 46. Material 4: Marie-Luise Nilges: Wirklicher als die Realität? (Ausschnitt, 2014) Fernseh-Formate, die wie "mitten aus dem Leben" gegriffen wirken, gibt es inzwischen wie Sand am Meer. In letzter Zeit taucht in Zeitungsartikeln, in Diskussionsrunden und auch in Programmzeitschriften im Zusammenhang mit solchen Sendungen ein Begriff immer häufiger auf: "Scripted Reality" - also die "Drehbuch-geschriebene Realität": Was allen Scripted-Reality-Sendungen gemeinsam ist: Ihr Ablauf steht vor Drehbeginn schon ziemlich genau fest. Trotzdem soll die dargestellte Handlung möglichst "echt" und dokumentarisch wirken. Der Zuschauer soll den Eindruck bekommen, eine wahre Begebenheit zu erleben, die gerade von der Kamera beobachtet und mitgeschnitten wird. Tatsächlich sind die Szenen aber gestellt und. werden nachgespielt. [...] Extra wackelige Handkamera-Aufnahmen zum Beispiel wirken so, als ob zufällig. gerade jemand das Geschehen aufnimmt - obwohl tatsächlich ein Profi-Kamera- Team hinter den Wackel-Bildern steckt. Drehorte in Privatwohnungen oder Büroräumen sorgen für den zusätzlichen "Wirklichkeitsbonus". Auch der Off-. Kommentar bei den "Privatdetektiven im Einsatz" soll den Zuschauern vermitteln, dass die Detektive quasi live zu einem aktuellen Fall an einen Ort gerufen werde In der Serie "K11 - Kommissare im Einsatz" gibt es immer wieder Text- Einblendungen, wie beispielsweise "Montag 18:44 Uhr, Tatort: Mietshaus". Durch die genaue Zeit- und Ortsangabe soll der Eindruck erweckt werden, dass sich die Ereignisse in diesem Moment vor der Kamera abgespielt haben. [...] Das oft diskutierte Problem mit den Scripted-Reality-Formaten ist, dass sich die Grenzen zwischen Realität und Fiktion ständig vermischen. Diese Formate geben nur vor, tatsächlich passierte Geschichten zu erzählen, sie sind aber erfunden. Hinweise die das verdeutlichen, sind leicht zu übersehen - zum Beispiel am Ende der Sendung kurz im Abspann: Die Verunsicherung vieler Zuschauer kann man zum Beispiel in Internetforen nachlesen. Immer wieder taucht dort die Frage auf, ob bestimmte Serien nun geschauspielert sind oder nicht. Und auch, wenn die Zuschauer wissen, dass die gesehenen Ereignisse nicht real sind, denken sie vielleicht: "Es ist zwar nicht real, könnte sich aber genau so zugetragen haben." Quelle: planetschule.de, WDR/SWR 2014. Selbsterarbeitete Lösung Habt ihr euch je die Frage gestellt, ob Serien wie ,,Mitten im Leben" oder ,,Die Schulermittler" auf wahren Begebenheiten beruhen? Sogenanntes ,,Scripted Reality" ist ein großer Erfolg im Fernsehen und läuft täglich in unzähligen Programmen. Die Frage stellt sich jedoch, woher dieser große Drang nach solchen Sendungen kommt, ob sie ausreichend gekennzeichnet sind als fiktionales Geschehen und wie sie aufgebaut sind. ,,Scripted Reality" ist ein Konzept, in dem eine Fernsehserie dokumentarisch und realitätsnah kreiert wird, um den Anschein zu erwecken, dass diese auf einer wahren Begebenheit beruht. In einem Interview mit dem Focus-Online-Redakteur Dominik Drozdowski äußert sich der Medienpsychologe Jo Groebel kritisch zu dem Thema und erklärt den Erfolg hinter diesen Serien. Laut seinen Aussagen tendieren Menschen zum ,,Voyeurismus" (Z.31 f.) und können diesen offenkundig ausleben, da sie den Drang haben, über ihre Mitmenschen zu reden und Einblick in ihre Lebensumstände zu erhalten. Er bezeichnet diese Art von Serien auch als ,,Emotions- und Kick-Fernsehen" (Z.97), die den Menschen,, mit einer ordentlichen Portion Nervenkitzel" (Z.102 f.) erfüllt. Der Erfolg spiegelt sich wider in der veranlassten Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest. Hier wurden junge Menschen zu ihrem Konsum von ;,Scripted Reality" befragt, ob sie zumindest ab und zu genannte Serien schauen. Knapp 50% der 12-13 Jahre alten Kinder schauen, Familien im Brennpunkt" und ,,Verdachtsfälle". Auch die 14-15-jährigen schauen im Schnitt zu 46% diese beiden Serien. Die Zahl der 16-19-jährigen ist im Vergleich zu den jüngeren Genossen gering mit 23-33%, nimmt jedoch zu bei der Sendung ,, Berlin - Tag & Nacht". Knapp über 35% der jungen Erwachsenen schauen die Serie. ,,Scripted Reality" ist bei der jungen Audienz also ein voller Erfolg. Um dieses Gefühl bei uns zu erwecken, ist die Gestaltungsart von großer Bedeutung. Marie-Luisa Nilgers erklärt in ihrem Text, wie solche Serien entstehen und die Grenzen zwischen Realität und Fiktion ineinander verschwimmen. Genutzt. werden dafür,,wackelige Handy-Aufnahmen" (Z.20 f.), ,,Privat-Wohnungen" (Z. 25) oder auch Beispiele wie Hörsäle und öffentliche Parks. Dazu fügen die. Produktionsteams Dinge wie ,,Orts- und Zeitangaben" (Z.35) ein, damit der Zuschauer ausgeht, dass das Geschehen wirklich zu diesen Angaben. stattgefunden hat.. Durch diese Methoden ist sie ebenfalls der Meinung, dass viele Menschen sich unsicher sind, ,,ob bestimme Serien nun geschauspielert sind oder nicht" (Z:51 f.); da im Internet öfters gefragt wird, ob diese Sendungen auf einer wahren Begebenheit beruhen. Auch Jo Goebel ist der Auffassung, dass eine stärkere Kennzeichnung vorgenommen werden muss, damit dem Menschen bewusst gemacht wird, dass es sich um ein fiktionales Geschehen handelt und,, um welche Art von Information. es sich handelt". (Z. 15 ff.). Um herauszufinden, ob eine stärkere Kennzeichnung von Nöten ist und ob Menschen bewusst ist, dass es nur um Fiktion handelt, hat die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfahlen eine Studie geführt. Knapp 80% der 6-1.4-jährigen ist der Auffassung, dass bei der Serie ,,Familien im Brennpunkt" ganz normale Familien im Alltag gefilmt werden oder Schauspieler Geschichten nachspielen, die die anderen schon passiert ist. Erst ab einem Alter von 15 Jahren wird den Jugendlichen mehr und mehr bewusst, dass die Produktion frei erfundene Geschichten sich ausdenkt, wobei erst eine starke Mehrheit von 80% sich ab 17 Jahren dem bewusst wird. Mit den genannten Informationen kann man erkennen, dass ,,Scripted Reality" sich großer Beliebtheit erfreut und sowohl Kinder als auch Jugendliche sich oft gar nicht der Fiktion dieser Serien bewusst sind. Die Industrie schafft dies durch realitätsnahe Gestaltungsprinzipien und nutzt dafür die Bedürfnisse des Zuschauers. Die Debatte, ob solche Sendungen stärker gekennzeichnet werden sollten, ist somit definitiv berechtigt und sollte weiterhin Aufmerksamkeit bekommen. Musterlösung Hand aufs Herz: Wer von uns hat nicht schon unabsichtlich Stunden seiner Nach- mittagsfreizeit vor dem Fernseher verbracht und ist beim Zappen bei Scripted- Reality wie ,,Privatdetektive im Einsatz", „Köln 50667", ,,die Autohändler" oder Wild Wanna Bees - die Luder-WG" hängen geblieben?! Auch wenn das nicht gerade einen hohen Bildungsgeschmack bezeugt, kennen doch sicher alle die ein oder andere Sendung und haben sie mit mehr oder weniger Spaß auch schon gesehen. Was man im Ein- zelnen unter diesem Format versteht und ob die Zuschauer davon eventuell negativ beeinflusst werden können, darüber möchte ich in diesem Artikel- informieren. Der Fachbegriff Scripted-Reality-Sendungen steht für ein bestimmtes Fernsehformat, das vor allem auf den Privatsendern zunehmend Sendezeit einnimmt, besonders in den Nachmittags- und frühen Abendstunden. Es handelt sich dabei um Pseudo-Dokumentationen, die zwar möglichst dokumentarisch und. live wirken sollen, tatsächlich aber vollkommen fiktive Handlungen darstellen. Die Themen sind jeweils der Alltagsrealität entnommen, meist einem eher geschmacklosen und eventuell ordinären Alltag: Es geht um Lügen und Betrug in Ehen und Familien, Schulschwänzer, Kleinkriminalität und dramatische Schicksale. Alle Klischees und Vorurteile der Zuschauer werden bedient. Gerade das macht auch den Reiz dieser Formate für den Zuschauer aus, wie Medienpsychologe Jo Groebel 2011 im Focus-Online-Interview betonte: „[...] die Dramatisierung der Nachbarschaft ist eines der vielen Elemente, die das Fernsehen interessant macht: Das sind immer Geschichten, die etwas mit Voyeurismus zu tun haben. Wie sieht es bei den anderen hinter den Gardinen aus? Das ist all das, worüber im Alltagsleben getratscht und geklatscht wird: Dieses ist dann aber auch noch zusätzlich verdichtet mit Elementen des fiktiven Fernsehens, das macht es zu einer besonders interessanten Angelegenheit." (Drozdowski/Groebel: Scripted Reality ist nicht genug gekennzeichnet, Z. 28-38) Für die Sender sind diese Formate besonders günstig, weil sie mit relativ geringen. Kosten (zum Beispiel weil häufig Laienschauspieler eingesetzt werden).produziert werden können, trotzdem aber Einschaltquoten bringen. Egal, ob ,,Familien im Brennpunkt",.,,Verdachtsfälle", „Die Schulermittler" oder „Berlin - Tag und Nacht", die Gestaltungsweise und Gestaltungsmittel, die die Scripted-Reality-Formate verwenden, sind stets gleich: Gedreht wird mit Handkameras, damit die Aufnahmen wacklig und damit "live" wirken, und häufig in realen öffentlichen Räumen oder in Privatwohnungen. Es werden (erfundene) Orts- und Zeitangaben eingeblendet und aus dem Off Kommentare eines Sprechers ergänzt. All dies dient dem Ziel, die gezeigten Geschehnisse authentisch erscheinen zu lassen: Obwohl hinter allem ein frei erfundenes Drehbuch steht, [...] soll die dargestellte Handlung möglichst ,echt' und dokumentarisch wirken. Der Zuschauer soll den Eindruck bekommen, eine wahre Begebenheit zu erleben, die gerade von der Kamera beobachtet und mitgeschnitten wird. Tatsächlich sind die Szenen aber gestellt und werden nachgespielt." (Nilges: Wirklicher als die Realität?, Z. 13-19). Hinweise auf den fiktiven Charakter der Sendung wie zum Beispiel alle handelnden Personen sind frei erfunden" werden mehr oder weniger versteckt im Abspann platziert. Doch ist dies wirklich so? Können Zuschauer etwa nicht zwischen echten Dokumentationen und fiktiver Handlung unterscheiden? Die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen hat dies im Jahr 2012 anhand der Sendung ,,Familien im Brennpunkt" beispielhaft untersucht und ist für Zuschauer im Kinder- und Jugendalter zu erschreckenden Ergebnissen gekommen: Nur gut ein Fünftel der Zuschauer zwischen 6 und 18 Jahren weiß, dass es sich bei den gezeigten Handlungen um erfundene Geschichten handelt. Etwa die Hälfte dagegen glaubt, dass Schauspieler wahre Geschichten nachspielen, fast ein Drittel meint, dass hier tatsächlich Familien in ihrem Alltag gefilmt werden. Auch wenn man die Ergebnisse nach dem Alter der befragten Kinder und Jugendlichen aufschlüsselt, bleiben sie deprimierend: Sogar noch bei den 15-16 Jahre alten Zuschauern durchschauen nur 40 % den fiktiven Charakter der Sendung, bei den 6-7 Jahre alten Zuschauern wissen das sogar nur etwa 10 %. Nicht nur in Umfragen zeigt sich die häufig falsche Einschätzung der Sendungen durch die Zuschauer, sondern auch [...] in Internetforen [...]. Immer wieder taucht dort die Frage auf, ob bestimmte Serien nun geschauspielert sind oder nicht" (Nilges: Wirklicher als die Realität?, Z, 49-52). Damit muss man sich natürlich auch fragen, ob Scripted-Reality-Sendungen nicht doch mehr sind als laue Nachmittagsunterhaltung und ob sie für bestimmte Zuschauergruppen nicht auch schädlich sein könnten. Die JIM-Studie 2012 des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest, die mehr als 1.100 Kinder und Jugendliche zu ihrem Medienverhalten befragt hat, hat die Zuschauerzusammensetzung für die drei Scripted-Reality-Sendungen ,,Familien im Brennpunkt", „Verdachtsfälle" und Berlin - Tag und Nacht" untersucht. Bei der zuletzt genannten Sendung ist die Altersstruktur der Zuschauer ungefähr gleichmäßig über die vier verschiedenen Altersstufen 12/13 Jahre, 14/15 Jahre, 16/17 Jahre und 18/19 Jahre verteilt. Dagegen werden die Sendungen Familien im Brennpunkt" und „Verdachtsfälle" hauptsächlich von jüngeren Zuschauern angesehen: Etwa die Hälfte der Zuschauer stammt hier aus der jüngsten Altersstufe, aber nur etwa ein Viertel aus der ältesten Altersstufe. Damit sehen sich. diese beiden Formate hauptsächlich Zuschauer an, die gar nicht verstehen, dass die gezeigten Geschichten erfunden sind. Genau auf diese Zuschauergruppe können die Scripted-Reality-Formate unter Umständen gefährlichen Einfluss ausüben: In Familien, in denen über das Gesehene nicht gesprochen wird, werden die Kinder die im Fernsehen gezeigten Verhaltens- weisen, Vorurteile und Weltbilder für normal und wahr halten, beispielsweise davon ausgehen, dass die in „Verdachtsfälle" gezeigte Kriminalität in Deutschland an der Tagesordnung ist und die in Familien im Brennpunkt" gezeigten Konflikte und Lösungsstrategien üblich und vielleicht sogar vorbildlich sind. Je häufiger solche Fernsehsendungen konsumiert werden, desto mehr wird sich dieser Eindruck bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen festigen. Für den erwachsenen, mündigen Fernsehzuschauer und auch für die meisten älteren Jugendlichen stellen Scripted-Reality-Sendungen keine Gefahr dar. Sie sind einfach nur billige Trash-Unterhaltung. Aber auf einen bestimmten Zuschauerkreis, der diese Formate beziehungsweise die dort erzählten Geschichten für wahr hält, können sie eben doch einen negativen Einfluss ausüben. Über eine offenere Kennzeichnung der Scripted-Reality-Formate, die auch für junge Fernsehzuschauer deutlich zu erkennen ist, sollte daher weiter diskutiert werden.