Aufbau und Handlung der Tragödie "Medea"
Im Prolog von Euripides' "Medea" zeigt sich die Amme besorgt über Medeas psychischen Zustand, nachdem sie von ihrem Mann Jason verlassen wurde. Die eigentliche Handlung beginnt im ersten Aufzug, als König Kreon Medea aus Korinth verbannen will. Mit überzeugenden Argumenten erreicht Medea einen letzten Tag Aufschub – Zeit, die sie für ihre Rache nutzen wird.
Im zweiten Aufzug bietet Jason seiner verstoßenen Frau finanzielle Unterstützung an, was den Konflikt zwischen beiden eskalieren lässt. Sie streiten über ihre gemeinsame Vergangenheit und bewerten ihre Taten unterschiedlich. Der dritte Aufzug bringt eine Wendung durch die Begegnung mit König Aigeus: Medea und Aigeus tauschen sich über ihre Probleme aus – seine Kinderlosigkeit, ihre Situation als Betrogene. Aigeus verspricht, Medea aufzunehmen, woraufhin sie einen Racheplan entwickelt.
Merke: Die Medea-Euripides-Zusammenfassung zeigt eine klare dramatische Struktur mit steigender Spannung – vom anfänglichen Leid Medeas bis zu ihrem durchdachten Racheplan gegen Jason und seine neue Familie.
Im vierten Aufzug täuscht Medea Jason durch einen scheinbaren Sinneswandel. Sie überreicht durch ihre Kinder vergiftete Kleider als "Geschenk" an Jasons neue Braut. Der fünfte Aufzug zeigt Medeas inneren Konflikt und ihre Trauer über ihren eigenen Entschluss zum Kindermord. Ein Bote berichtet vom Tod der neuen Braut und König Kreons durch das Gift. Im Exodus verkündet Medea Jason den Tod ihrer gemeinsamen Kinder, es folgen gegenseitige Schuldzuweisungen, und Medea verweigert Jason das Recht, die Leichen seiner Kinder zu berühren oder zu bestatten.
Die Standlieder des Chores begleiten die Handlung mit Kommentaren: vom Mitleid mit Medea über Warnungen vor der Macht der Liebe bis hin zur Klage über die schrecklichen Morde und das unvermeidliche Unglück.